#ZeigunsdeineWG: Es war einmal ein verrücktes Haus mitten in Köln: Teil 4
In diesem Haus lebten eine Menge junger Menschen. Sie verstanden sich gut, ihre Türen waren immer offen und überall gab es reichlich zu trinken. Sie liebten es zu tanzen und ihre Freude in den Innenhof zu gröhlen. Manchmal waren sie sehr laut, so dass es die anderen störte. Doch am nächsten Abend waren auch sie sehr laut. Und so ging es immer weiter. Und wenn sie noch keine Festanstellung gefunden haben, zu der sie jeden morgen ausgeschlafen erscheinen müssen, leben sie noch immer dort. So in etwa lässt sich der erste Teil unsere Bilderreihe #zeigunsdeineWG einleiten, die wir mit einem ganz besonderem Haus in Köln begonnen haben.
Das Haus an der Weinsbergstraße ist zwar kein Studentenwohnheim, trotzdem erwägt es zweifelsohne den Anschein, ist man einmal durch die Tore des Marmelade Parcs getreten. Das einheitliche Logo zieht sich als rote Linie durch den gesamten Gebäudekomplex, der früher einmal Büros beherbergte. Ein wenig Kunst am Bau, viel Glas, zwei Aufzüge und Sprichwortphilosophie an den Wänden sollen Moderne versprühen. Doch dafür sorgen vor allem seine Bewohner.
Denn jetzt sind da Wohnungen, die zwar immer noch aussehen wie Büros, doch statt Aktenschränken stehen hier nun Ledercouchen, riesige Biergläser und Dartscheiben. Junge Leute, und solche, die sich einfach so fühlen, sind hier ausdrücklich willkommen. Das kann man auf der Homepage und der eigenen Facebook Seite der Immobilienfirma des Marmelade Parcs nachlesen. Trotzdem hat hier kaum eine WG noch keine Abmahnung bekommen. Aber als Student ist man ja flexibel und in Berlin schwört man schon seit Jahren auf den Tagesrave. Wenn ab 22.00 Uhr Nachtruhe ist, dann fängt man halt morgens an und schickt um “kurz vor legitimer Beschwerde”, gerade als die letzten Sonnenstrahlen hinter dem Bauhaus verschwunden sind, alle nach Hause. Waren dann ja auch 10 Stunden saufen. Und im Rest des Viertel ist ja auch einiges los.
Und wer wohnt hier jetzt? Sind die alle bekloppt? Naja, nicht alle vielleicht. Neben der überdurchschnittlichen Feiermotivation trifft man hier vor allem auf viel Offenheit und Gemeinschaftsgefühl – nach Zweck-WG’s sucht man zumindest vergeblich und einsam wird hier keiner. Doch lässt sich am Altersdurchschnitt des Hauses durchaus eine natürliche Rotation, eine Art organische Halbwertszeit, feststellen. Bis auf ein paar motivierte alte Hasen ist hier kaum einer über 25. Zumindest denken das fast alle voneinander.
Vor eineinhalb Jahren bin auch ich hier ausgezogen und letzte Woche mal eben für zwei Abende zurückgekommen. 9 WG’s haben für mich ihre Türen geöffnet und von ihrem Zusammenleben erzählt, in der WG, in diesem Haus, diesem hässlichen Büroklotz am Ehrenfeldgürtel, dem Studenten nun seit fünf Jahren frisches Leben einhauchen.
Jede WG hat dieselben 10 Fragen gestellt bekommen, jede durfte sich für das Foto dabei selbst inszenieren. Und das kam dabei heraus:
Weiter geht’s mit Wohnung 2 b

Mario, Amun und David mit ihren Lieblingsutensilien.
1. Was macht eure WG aus?
Wir kommen alle aus dem Oberbergischen und kennen uns teilweise schon aus Grundschulzeiten.
2. Was für Eigenarten habt ihr?
Wir spielen immer dasselbe Playstation Spiel. Wenn wir als WG reden müssen wegen irgendwas, spielen wir dabei.
3. Was findet ihr besonders toll?
Mit drei Freunden zusammen zu wohnen. Es ist immer jemand zu Hause.
4. Was nervt euch?
Dass Bad und Küche keine Fenster haben. Und, dass man den Laubengang nicht mit benutzen darf, also auch keine Bank hinstellen kann.
5. Was unternehmt ihr gemeinsam?
Playstation spielen. Manchmal gehen wir kicken. Zusammen essen, feiern. Mindestens zwei machen immer was zusammen.
6. Warum wohnt ihr hier?
Wir waren eine der ersten WG in diesem Haus. Es war Zufall.
7. Was gefällt euch an der Gegend?
Die vielen Kneipen, die wir nicht kennen (lachen). Die Clubs und Konzerte und dass es hier weitläufiger ist als in der Innenstadt.
8. Wer übernimmt welche Rolle?
Amun ist für die Kosten zuständig.
Fabian ist die Mutti und putzt am meisten.
Ansonsten keine Ahnung.
9. Was ist der Stolz der WG?
Unser selbst gebauter Esstisch.
10. Was studiert ihr?
Amun studiert Jura, Fabi Logistik, Mario ist an der Spoho und David bei der Polizei.
Verpasst nicht die weiteren Wohngemeinschaften aus diesem Haus. In der nächsten WG erwarten Euch Heavy Metall beim Frühstück und sozial kompatible Informatiker.
Bilder: Sandra Riedmair
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