Wohnungssuche in Deutschlands Großstädten: WG-Zimmer fehlen oder sind teuer
Bald geht sie wieder los, die nervenzerrende Suche nach Wohnungen in Deutschlands Universitätsstädten. Spätestens kurz vor Start des Wintersemesters im September und im Oktober wird’s spannend. Wir haben uns mal mit den Problemen auseinandergesetzt, die Studierende bei der Wohnungssuche haben. Eine neue Studie zeigt zudem, welche Stadtteile am beliebtesten bei Studenten sind.
Keine Überraschung! Junge Menschen zieht es zu Gleichaltrigen. Doch Orte, wo junge Menschen leben, sind nicht zwangsläufig auch die beliebtesten. Das Handelsblatt zeigt Hamburgs Stadtteil Alsterdorf als Beispiel. Dort leben zwar viele Menschen, die zwischen 20 und 25 Jahre alt sind, doch die Angebote an WG-Zimmern sind mager, worunter wiederum die Standortattraktivittät leidet. Eine Studie des MMI-Instituts hat ergeben, dass junge Menschen dort leben möchten, wo auch die Nachfrage nach Wohngemeinschaftszimmern stark ist – selbst bei denen, die gar kein WG-Zimmer suchen.
Uni-Städte: Der Wohnungsmarkt gibt nicht viel her
In besagter Studie hat man sich mit den Städten Berlin, Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg, Köln, München und Stuttgart beschäftigt und die Wohnungsmarktsituation analysiert.Flächendeckend konnte dabei festgestellt werden, dass zwischen der Wohnungssituation in der jeweiligen Stadt und den Wünschen bzw. Ansprüchen der jungen Menschen meist große Unterschiede klaffen. Insbesondere in den großen Universitätsstädten herrscht ein großer Mangel an Ein- oder Zwei-Zimmer-Wohnungen oder Wohnungen, die sich für das Gründen von Wohngemeinschaften eignen würden.
Große Wohnungsvermieter haben sich deshalb mittlerweile auf die Brust geschrieben, Grundrisse von Wohnungen an WG-Maßstäbe anzupassen. Das ist auch gar nicht so abwegig, denn schließlich bedeuten WG’s auch, dass sie gemeinsam meist höhere Mieten zahlen können, als einzelne Studierende oder Kleinfamilien. Zuletzt konnte schon das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln (IW) in elf deutschen Großstädten ermitteln, wie viel Wohnen für Studenten heutzutage kostet. In Berlin sind die Preise für Studentenwohnungen beispielsweise zwischen 2010 und 2015 um knapp 30 Prozent in die Höhe geschossen. Eine Musterwohnung kostet Studierende in der Hauptstadt dabei im Schnitt 386 Euro.
Warum Städte wie München teuer sein können
In anderen Städten, wie München, Frankfurt oder Hamburg, sind die Mietpreise noch deutlich höher, auch wenn sie seit 2015 leicht sinken. Das Sinken erklärt sich ggf. dadurch, dass jemand, der zum Beispiel in München ein mittleres oder niedrigeres Einkommen bezieht, eher in die günstigeren Außenstadtteile zieht. Ob das für Studenten Sinn macht, hängt dann von der Entfernung zur Uni und der Mobilität ab. Und noch immer vom Portemonnaie. Das Forschungsinstitut Empirica fand heraus, dass die Monatsmiete in Bayerns Hauptstadt zwischen 450 und bis zu 635 Euro pendelt. Der Grund: Die Nachfrage nach WG-Zimmern ist in Uni-nahen, teuren Regionen wie Maxvorstadt oder Altstadt-Lehel am höhsten.
In anderen, ebenfalls nicht billigen Stadtteilen, wie beispielsweise Hamburg-Eimsbüttel, existieren noch viele Mehrfamilienhäuser aus der Zeit um die Jahrhundertwende. Die Wohnungen dieser Häuser sind meist relativ gleich geschnitten, besitzen gleich große Zimmer und Küchen und bieten Wohnraum. Wie gemacht für Wohngemeinschaften. Wenn dann Faktoren wie Geschäfte und Supermärkte, Kneipen, gute Anbindungen zur Uni, etc., gegeben sind, zahlen die Studierenden auch gerne mal einige Euros mehr.
Der Nebenjob als Stütze
Insgesamt aber kommt der Student von heute kaum noch ohne zusätzliches Einkommen aus, wenn er sich ein eigenes Zimmer oder eine eigene Wohnung zulegen möchte. Probleme hierbei sind oft strenge Unipläne, die schlechte Lage auf dem Arbeitsmarkt oder schlichtweg Zeit. Jobbörsen, die Tätigkeiten mit flexiblen Zeiten, fairem Gehalt und gut angebundenen Standorten anbieten, können Gold wert sein.
Zum Schluss haben wir euch noch die sieben Städte und ihre bei Studenten beliebtesten Statdtteile aus der MMI-Studie zusammengetragen:
Berlin
Mitte, Friedrichshain, Kreuzberg, Prenzlauer Berg, Neukölln
Köln
Altstadt-Süd, Altstadt-Nord, Neustadt-Süd, Lindenthal, Ehrenfeld
Düsseldorf
Mitte, Pempelfort, Friedrichstadt, Bilk, Oberbilk
Frankfurt
Westend-Nord, Nordend-West, Bockenheim, Sachsenhausen-Nord, Bornheim
Hamburg
St. Pauli, Altona-Altstadt, Sternschanze, Altona-Nord, Eimsbüttel
München
Altstadt-Lehel, Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, Max-Vorstadt, Schwabing-West, Au-Haidhausen
Stuttgart
Mitte, Ost, Süd, West, Vaihingen
Bilder: GaudiLab/shutterstock.com
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