Was tun, wenn dich die Schreibblockade packt?
Die Semesterferien haben begonnen und es stehen einige Hausarbeiten an. Doch plötzlich wird der weiße Bildschirm zur Bedrohung, denn die Sätze wollen sich einfach nicht formen lassen. Wie kommt man aus einer Schreibblockade wieder heraus?
Eine Schreibblockade kann jeden erwischen: den neuen Roman des Autors, den Leitartikel des Journalisten, sogar den Gutachtenbericht des Ingenieurs – überall wird geschrieben und überall können die Schreiber ins Stocken kommen. Vor allem aber für Studenten kann eine Schreibblockade gefährlich werden, wenn zum Beispiel eine Deadline immer näher rückt, und du einfach nichts zu Papier bringen kannst. Jeder kennt das Problem, aber wer kennt schon die richtige Lösung? Mit unseren Tipps kommst du garantiert wieder in den Schreibfluss!
Eine Schreibblockade – was ist das eigentlich und woher kommt sie?
Experten sprechen bei Schreibhemmungen von der Unfähigkeit Gedanken zu artikulieren und niederzuschreiben. Der Blick schweift durch’s Zimmer, keine Idee lässt sich festhalten, alles scheint interessanter und wichtiger zu sein, als das Schreiben. Zielgerichtetes, strukturiertes Denken wird zur Herausforderung. Eine Schreibblockade kann aber ganz unterschiedlich Ausmaße annehmen: Manchen fällt es nur schwer, einen Einstieg zu finden, und in den Schreibfluss ersteinmal hineinzukommen. Andere schaffen das allerdings gar nicht und so wird jeder Satz tausendmal zerlegt, gestrichen. Und schon entdeckst du wieder ein umgefallenes Buch, oder dir fällt ein, dass du eigentlich auch mal wieder staubsaugen könntest.
Warum?
Meistens kommt die Blockade ganz plötzlich und du fragst dich warum es jetzt ausgerechnet dich trifft. Manchmal hilft es bereits, den Grund zu kennen. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten. Zu den “Symptomen” psychologischer Natur gehört die Angst, zu versagen. Du stehst so sehr unter Druck, unbedingt sehr gut sein zu müssen, sodass du dich schon während des Schreiben selbst bremst. Aber auch inhaltlich, in der Arbeit selbst, lauern Hindernisse. Du hast alle Informationen vor dir, alle Bücher gelesen und alle Statistiken studiert. Du musst sie nur noch ordnen. Und genau hier liegt das Problem. Die Masse an Material erscheint unüberwindbar groß und dir gelingt es nicht, die nötigen Zusammenhänge herzustellen und die Ideen zu ordnen.
Mit diesen 10 Tipps bekommst du garantiert wieder einen klaren Kopf und kannst dich in die Tasten stürzen!
1. Strukturiere deinen Text
Ein Berg von Informationen liegt vor dir und du hast keine Ahnung, wie du all das in einen zusammenhängenden Text bringen sollst? Überlege dir zunächst eine Gliederung deines Textes und bringe einige Teilabschnitte ein. So hast du dein Grundgerüst und musst nur noch die einzelnen Punkten abarbeiten.
2. Gönn’ dir einen Tapetenwechsel
Seit Stunden sitzt du in der Uni-Bib und dein Kopf raucht. Die graue Wand starrt dich an und du starrst zurück. Zeit für einen Tapetenwechsel. Suche dir einen Ort, an dem du dich wohlfühlst. Das kann überall sein: im Park, im Bett oder in einem Café. Manchen Studenten hilft es auch, ganz nach Hause zu den Eltern zu fahren, um konzentriert schreiben zu können.
3. Mittendrin beginnen
Die gehörst zu der Sorte, die schwer in einen Text hineinkommt? Die Einleitung will dir einfach nicht einfallen? Aber wer sagt denn, dass du mit der Einleitung anfangen musst? Suche dir den Punkt aus der Gliederung aus, zu dem du am meisten sagen kannst und fang einfach an. Die Einleitung kannst du auch noch nachträglich schreiben. Manche professionelle Schreiberlinge machen es sogar häufig so, dass sie den Anfang am Ende schreiben, da sie dann schon genau wissen, wie der Text aussieht.
4. Störfaktoren beseitigen
Wir kennen sie alle: Handy, Facebook, Emails & Co, auch bekannt unter “die Feinde deiner Arbeit”. Allerdings ist die Lösung dieses Problems so einfach, dass man zunächst gar nicht darauf kommt. Wie wäre es mit ausschalten? Wenn du in die Bib gehst, lass dein Handy auf stumm und hol es erst gar nicht aus der Tasche. Schaffe dir ein Umfeld, dass frei von Ablenkungspotenzial ist!
5. Pause machen
Pausen sind das A und O eines Lern- oder Schreibtags. Sie funktionieren aber nicht nach dem Prinzip “Ich lerne 10 Minuten und belohne mich mit einer Stunde Pause”. Portioniert und diszipliniert Pause machen können dein Gehirn in Höchstform versetzen. Eine halbe Stunde Frische Luft schnappen, den Kopf ausschalten und Unikram aus deinen Gedanken (und Gesprächen mit Kommillitonen) verbannen! Danach kannst du mit neuer Kraft wieder loslegen.
6. Schütte dein Hirn aus
Um Ideen zu sammeln und neue Zusammenhänge zu entdecken hilft eine simple Methode, die einige von euch vermutlich noch aus ihrer Schulzeit kennen: die Mindmap. Ein einfaches Brainstorming für ein paar Minuten wirkt wunder. Lass deinen Gedanken freien Lauf und schreibe alles auf, was dir in den Sinn kommt. Vielleicht steckt ja schon die nächste These darin.
7. Lass dich inspirieren
Wissenschaftliche Texte anderer Autoren zu lesen ist legitim und wichtig. So bekommst du ein Gefühl für den Schreibstil, der von dir erwartet wird und möglicherweise einige Einblicke, wie andere an dein Thema herangegangen sind. Aber Vorsicht! Dich inspirieren zu lassen ist ok, die Gedanken anderer zu kopieren nicht!
8. Schreib dich warm
Genauso, wie sich ein Profiläufer vor einem Marathon warm laufen muss, kann es dir helfen, dich warm zu schreiben um in den Schreibfluss zu kommen. Nimm dir ein Blatt Papier oder deinen PC und schreib willkürlich alles (!) auf, was dir gerade in den Kopf kommt. Das kann dein Traum von letzter Nacht oder die Farbe der Bluse der Studentin vor dir sein. Hauptsache du schreibst.
9. Parallel schreiben
Zweigleisig fahren ist nicht nur erlaubt,sondern auch gewünscht. Viele Studenten müssen mehrere Hausarbeiten gleichzeitig schreiben. Das kann lästig sein, hat aber auch sehr viele Vorteile. Wenn es bei der einen hängt, kannst du einfach an der anderen weiterschreiben. So erfährt dein Gehirn Abwechslung und du kannst dich besser und länger konzentrieren.
10. Erst die Arbeit, dann das Redigieren
Es bringt nichts, wenn du während des Schreibens jeden Satz sofort zerstückelst und neu schreibst. Das ist nicht nur Gift für ein flüssiges Schreiben, sondern kostet auch enorm viel Zeit. Deshalb schreibe zuerst deinen Text und zensiere dich nicht schon während des Schreibens. Nobody’s perfect und Fehler machen ist ok. Du wirst deine Arbeit ohnehin mehrmals korrekturlesen müssen, also kannst du alle Ungereimtheiten in einem Abwasch verbessern – spart Zeit und pusht das Ego!
Jobmensa wünscht dir viel Erfolg bei allen Klausuren und Hausarbeiten!
Bilder: Syda Productions/shutterstock.com
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