Was machen Studenten während der Vorlesung?
Vorlesungen können manchmal unendlich lang sein. Anders als im Seminar finden nur selten Diskussionen statt. Stattdessen ist Frontalunterricht und Mitschreiben angesagt. Wenn der Dozent oder die Dozentin das Wort „Vorlesung“ dann auch noch wörtlich nimmt und einfach nur einen Text vorliest, muss man sich wirklich zusammenreißen, um sich zu konzentrieren. Oder man muss sich eben eine andere Beschäftigung suchen…
Der Streber
Man erkennt ihn daran, dass er einen mit bösen Blicken straft, wenn man mal mit dem Sitznachbarn ein kleines Pläuschchen hält. Manchmal kommt auch ein entnervtes „Pssst“ aus seiner Richtung. In der Vorlesung stellt der Streber Profilierungsfragen, das heißt Nachfragen, die bereits die Antworten beinhalten und einfach nur zeigen sollen, dass er schon richtig viel verstanden hat. Sie beginnen häufig mit den Worten, „Habe ich es richtig verstanden, dass…“ Seine Hauptbeschäftigung im Seminar ist das sorgfältige Mitschreiben jedes einzelnen Wortes, das der Prof von sich gibt. Interaktion mit anderen Studierenden findet höchstens dann statt, wenn der Streber einmal seinen Stift vergessen hat.
Die Partyplaner
Diese Mädels und Jungs kommen eigentlich gar nicht wegen des Unterrichts in die Vorlesung, sondern um sich mit ihren Leuten zu treffen und nach der Vorlesung einen Kaffee trinken zu gehen. Schon während der Vorlesung wird in WhatsApp Gruppen oder auf Facebook geklärt, zu welcher Party man abends geht oder bei wem Fußball geguckt wird. Die Partyplaner sind die größten Feinde des Strebers, denn sie nutzen die Vorlesung zur Kommunikation mit ihren Freunden, geben sich Kaugummis hin und her und stellen höchstens mal eine sinnlose Nachfrage, die beweist, dass sie schon länger nichts mehr mitbekommen haben.
Die Strickliesel
Die Strickliesel findet Vorlesungen praktisch, denn da kann man endlich mal alles erledigen, was man sonst nicht schafft. Der Beschallungsgrad ist gerade richtig, um nebenbei noch eigene Beschäftigungen auszuüben. Trotzdem bekommt die Strickliesel auch noch den Seminarstoff mit, sie ist nämlich ziemlich multitasking-fähig. Während der Vorlesung klärt sie per SMS mit ihren Kollegen die Wochenendschichten im Café ab, schreibt die Geburtstagskarte für die Oma, lackiert sich die Nägel und strickt den neuen Schal für den Winter fertig. Am Ende verlässt sie die Vorlesung mit einem zufriedenen Gefühl: Sie hat wieder einiges geschafft.
Der Student 2.0
Der Student 2.0 bleibt während der Vorlesung hinter seinem Laptop oder Smartphone verborgen und man bekommt ihn nur selten zu Gesicht. Getarnt als Student, der sich seine Notizen gleich im Notebook macht, nutzt er die Vorlesung, um fröhlich im Internet herumzusurfen. Der Facebook-Status wird mit Meldungen, wie langweilig es doch wieder mal an der Uni ist, geupdatet. Bei Amazon wird eine neue Staffel „Breaking Bad“ bestellt. Auf Spiegel Online werden die neuesten Nachrichten gecheckt und kommentiert. Der Student 2.0 bekommt meistens wenig von der Vorlesung mit. Nur wenn der Prof selbst mal bei einer Frage mit seinem Latein am Ende ist, googelt der Student 2.0 schnell danach und schleimt sich dann mit seinem Expertenwissen ein.
Bestimmt mehr als die Hälfte der Studierenden macht während der Vorlesung etwas anderes, als ihr zu folgen. Die Anonymität im großen Hörsaal ermöglicht es, nahezu unbemerkt in seinen Nebenaktivitäten zu bleiben. Trotzdem merkt der Prof meistens ganz gut, wie viel Aufmerksamkeit ihm zuteil wird. Doch obwohl er doch derjenige ist, der schon alles weiß, was er vorträgt, ist er der einzige, der sich zwingend mit dem Vorlesungsstoff beschäftigen muss…
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Bilder: wavebreakmedia/shutterstock.com
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