Studienabbruch: Wer die Qual hat, hat die Wahl
Studienabbruch – der Inbegriff des Scheiterns für viele Studenten und das Aus für die Karriere. Alles Quatsch sagen wir vom Jobmensa Magazin und zeigen dir welche positiven Aspekte und Möglichkeiten ein Studienabbruch mit sich bringen kann.
„Ich hab keinen Bock mehr!“, „Wofür mach ich das überhaupt?“, „Wenn ich mir vorstelle in diesem Beruf mein ganzes Leben lang zu arbeiten…“. Solche Gedanken hat sich wohl jeder von uns schon mal in seinem Studium gemacht. Studieren ist nicht immer super spannend und lustig. Es kann auch frustrierend sein und ermüdend. Bei den meisten nur phasenweise, bei manchen hält dieser Frust aber an, bremst aus und sogt dafür, dass jeder Gedanke an die Uni Kopfschmerzen bereitet. Spätestens dann ziehen viele einen Studienabbruch in Erwägung. Ein Schritt, der vielen Angst macht und sie verunsichert. Dabei ist ein Studienabbruch entspannter als man meinen könnte und bringt eine Menge positiver Aspekte mit sich.
Soll ich’s wirklich machen oder lass ich’s lieber sein?
Bevor du das Studium wirklich schmeißt, solltest du dich ernsthaft mit deinen Motiven auseinandersetzen. „Warum will ich aufhören? Gibt es keine Möglichkeit doch noch am Ball zu bleiben, wenn ich etwas ändere?“ Bei deiner Entscheidung könnten dir diese Fragen helfen:
- Frustriert dich das gesamte Studium, „nur“ die anstehende Klausur-Phase oder das langweilige Pflichtseminar in diesem Semester?
- Weißt du noch warum du dich für dieses Studium entschieden hast?
- Kannst du dir einen Beruf in diesem Berufsfeld vorstellen?
- Kannst du deine Stärken momentan in dein Studium einbringen oder werden manche davon vielleicht sogar vernachlässigt?
- Weißt du schon was du nach deinem Studienabbruch tun würdest?
(Wenn du dich nach Beantwortung dieser Fragen weiterhin in deinem Vorhaben bestärkt fühlst, scheint ein Abbruch tatsächlich eine gute Möglichkeit für dich zu sein.)
Sei doch kein Angsthase
Auch wenn viele Studierende intuitiv spüren, dass der Studiengang nichts für sie ist, hadern sie lange mit der endgültigen Entscheidung. Natürlich sollte man nicht überstürzt handeln, aber man sollte seine Qual auch nicht unnötig hinauszögern, bloß weil man Angst vor den Konsequenzen hat.
Ein Studienabbruch gilt als Versagen, als Scheitern an einer Aufgabe, die so viele andere doch auch hinbekommen. Er wirft viele Fragen auf, Selbstzweifel, Rechtfertigungen vor Familie, Freunden und der Gesellschaft. „Lern‘ halt mal was“ oder „Jetzt beiß‘ mal die Zähne zusammen“ sind nur zwei der Sätze, die viele hören, wenn sie ihren Studienabbruch zur Sprache bringen. Dabei hat die Entscheidung meist gar nichts mit dem Lernpensum oder Durchhaltevermögen zu tun, sondern einfach damit, dass man gemerkt hat, dass das gesamte Berufsfeld nichts für einen ist und man sich kein Leben mit dem Beruf vorstellen kann.
Wenn du also mit dem Gedanken spielst dein Studium an den Nagel zu hängen, halte dir vor Augen, dass es ein hohes Maß an Selbstreflexion und Stärke erfordert sich einzugestehen, dass der eingeschlagene Weg der falsche war und man bereit ist, etwas an seiner Situation zu verändern. Letztendlich ist es deine persönliche Entscheidung und die Leute um dich herum werden sie früher oder später verstehen, wenn sie sehen, dass es das Richtige für dich war.
Aus Fehlern lernt man
Fragt man Studienabbrecher, wie sie die finale Exmatrikulation empfunden haben, sprechen sie von großer Erleichterung. Wochen- wenn nicht monatelang hat die Entscheidung schwer auf ihren Schultern gelastet und endlich frei davon zu sein fühlt sich mehr als gut an. Spätestens jetzt weißt du , dass es die richtige Entscheidung war. Viele erkennen nun in ihrem Abbruch kein völliges Versagen mehr, sondern „nur“ einen Beinbruch.
Die Karriere ist nicht vorbei, sondern nur durch eine falsche Entscheidung gestört worden. Und: Aus Fehlern lernt man bekanntlich. Tatsächlich kannst du viel aus deinem angefangenen Studium mitnehmen (nicht nur Punkte, die du dir auf jeden Fall versuchen solltest anrechnen zu lassen). Du weißt jetzt viel besser, was für eine Karriere du nicht willst und welche Sachen dir keinen Spaß machen. Damit kannst du sehr viel orientierter nach neuen Wegen suchen. Sei es nun ein neues Studium oder vielleicht auch eine Berufsausbildung.
Und wie erkläre ich das meinem Chef?
Auch karrieretechnisch bist du auf der sicheren Seite, wenn du dich auf entsprechende Fragen zu deinem Studienabbruch vorbereitest. Zeig, dass dein Abbruch überlegt war und du die Entscheidung nicht bereust. Das zeugt von Eigenverantwortung und Entscheidungsfreudigkeit. Wenn du selbst davon überzeugt bist, dass es für dich die beste Option war wirst du auch andere davon überzeugen können und der Bruch in deinem Lebenslauf ist kein Problem mehr.
Übrigens: Wenn du noch nicht sicher bist, wo du später mal arbeiten möchtest, bringt es viel mal in verschiedene Berufsfelder als Aushilfe hineinzuschnuppern. Vielleicht findest du in unserer Jobbörse gleich etwas Passendes.
Bilder: Ekaphon maneechot/shutterstock.com
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