Wartesemester? Wie du die Zeit sinnvoll nutzen kannst
Du weißt schon seit Jahren, was du studieren willst und kannst es kaum erwarten, deine berufliche Zukunft endlich in die gewünschte Richtung zu lenken. Doch dein Notendurchschnitt reicht leider nicht für dein Wunschstudium aus. An keiner Universität der ganzen Bundesrepublik. Verdammt. Das Leben ist so ungerecht! Die gute Nachricht: Das bedeutet nicht das Aus für deinen Traum vom Studium.
Manch einer muss eben länger bis zur Immatrikulation warten, da der Andrang auf manche Studiengänge so groß ist. Die Zeit zwischen dem Abi und der Einschreibung zum Studium werden…Trommelwirbel….tätärätääääää: Wartesemester genannt. Klingt erst einmal doof, kann aber wirklich sinnvoll für deine Zukunft genutzt werden!
Karriere machen
Wenn du Wartesemester in Kauf nimmst, hast du meistens schon einen sehr konkreten Plan von deiner Zukunft. Du weißt also, wo du hin willst, was super ist! Mit dem Ziel vor Augen kannst du aktiv daran arbeiten, es auch zu erreichen. Es geht schließlich nicht nur darum, den Studienplatz zu bekommen. Für die Berufswelt ist vor allem Praxiserfahrung von entscheidender Bedeutung. Genau dafür hast du jetzt jede Menge Zeit. Suche dir also Praktika oder Nebenjobs in der Branche, in der du dich später siehst. Dabei sammelst du viel Arbeitserfahrung, die dir schon im Studium weiterhelfen wird. Außerdem lernst du unter Umständen verdammt wichtige Leute kennen. Vitamin B ist im Berufsleben wichtiger, als manch einer in seinen kühnsten Träumen erwarten würde. Viele Studiengänge geben ein bestimmtes Praktikum sogar als Zugangsvoraussetzung an.
Wenn es absehbar ist, dass anstatt ein paar Wartesemestern eher einige Wartejahre auf dich zukommen, kannst du auch darüber nachdenken, eine komplette Berufsausbildung zu machen. Mehr Praxiserfahrung zu sammeln ist wohl kaum möglich, du verdienst schon dein eigenes Geld und hast die Wartesemester für einen anerkannten Abschluss genutzt. Klingt doch irgendwie nach einem Plan, oder? Außerdem hast du während des Studiums mit einer Ausbildung den Vorteil, an viel besser bezahlte Studentenjobs zu kommen.
Wenn du unbedingt sofort anfangen möchtest zu studieren, bleibt dir nichts anderes übrig, als dein Glück im Ausland zu suchen. Entweder für dein komplettes Studium oder nur, um später an eine deutsche Universität zu wechseln. Semester, die du an einer Hochschule im Ausland absolviert hast, gelten nämlich in den meisten Fällen trotzdem als Wartesemester. Bei der Anrechnung kann es jedoch unter Umständen zu Problemen kommen, sodass du einige Prüfungsleistungen ein weiteres Mal ablegen musst.
Keine Lust auf ein Studium an einer ausländischen Hochschule? Keine Problem, du kannst natürlich auch anderweitig die Zeit sinnvoll im Ausland verbringen. Zum Beispiel in Form eines Praktikums, eines Au-Pair-Jahres oder du machst Work and Travel und lernst Land und Leute besonders gut kennen. Die gute Nachricht: Bei Arbeitgebern sind nicht nur karriereorientierte Auslandserfahrungen gern gesehen, sondern auch Kulturreisen, bei denen du bewusst versucht hast, deinen Horizont nicht bloß jobtechnisch zu erweitern. Wenn du deine Zeit im Ausland verbringst, verbesserst du ganz nebenbei auch deine Sprachkenntnisse, was dir auf jeden Fall helfen wird.
Einem Ehrenamt nachgehen
Anderen Menschen zu helfen ist immer eine nützliche und wichtige Tätigkeit. Dein Wartesemester könntest du kaum sinnvoller verbringen, als eine gemeinnützige Organisation mit viel Motivation und Arbeitskraft zu unterstützen. Dabei tust nicht nur etwas für die Menschen, denen dein Engagement hilft, sondern du lernst auch eine ganze Menge für dich selbst. Hilfsbereitschaft sollte sicherlich die grundlegende Intention hinter einer ehrenamtlichen Tätigkeit sein, doch macht sie sich selbstverständlich auch gut in deinem Lebenslauf. Eine Möglichkeit wäre es, dein Ehrenamt in Form eines freiwilligen sozialen (oder ökologischen) Jahres oder beim Bundesfreiwilligendienst zu absolvieren. Ein FSJ kannst du übrigens auch im Ausland machen und musst so nicht auf die Vorteile eines Auslandsjahres verzichten. Außerdem erhöht eine ehrenamtliche Tätigkeit deine Chancen auf ein Stipendium, was später im Studium deinen Geldbeutel deutlich entlasten kann.
Du siehst, dass dir so manche Tür offen steht und Wartesemester kein Weltuntergang sind. Wer weiß, vielleicht entscheidest du dich im Zuge deiner Alternativtätigkeiten sogar für einen ganz anderen Lebensweg, als ursprünglich gedacht. Solange du die Zeit bis zum Studium nicht sinnlos vergeudest, hast du alles richtig gemacht.
Bilder: Aleshyn_Andrei/shutterstock.com
Das könnte dir auch gefallen:
Das richtige Studienfach finden – wir verraten dir, wie das geht!
Das richtige Studienfach finden fällt vielen Abiturienten schwer. Diese Tipps helfen bei der Entscheidung.
Dein dickes Plus im Lebenslauf: 5 Tipps zum Auslandsstudium
Ihr strebt ein Auslandsstudium an? Doch wohin soll es gehen? Welche Städte sind beliebt und was kostet das Ganze? Wir verraten es euch!
Brauche ich unbedingt einen Master?
Es ist besser, einen Master zu machen. Das hören viele Studenten oft. Für wen es sich lohnt und wer getrost darauf verzichten kann, erfährst du hier.