Uniwechsel – der ganz normale Informationsdschungel: Was Du beachten musst
Von der Entfernung zu Familie und Freunden bis zur klassischen Überforderung mit den Anforderungen der Studieninhalte – der Wunsch die Universität zu wechseln kann viele Gründe haben. Wir haben uns damit auseinandergesetzt und zeigen dir, was du beachten musst, solltest du mit dem Gedanken spielen.
Was sind die Beweggründe für einen Uniwechsel?
In den meisten Fällen ist Unzufriedenheit die Hauptursache für einen Uniwechsel. Zum Beispiel kann es sein, dass sich die Lerninhalte doch nicht mit den eigenen Erwartungen decken und es herrscht Frust. Noch mieser fühlt es sich an, sollten die Anforderungen an der Universität zu hoch für einen sein. Sich das selbst einzugestehen ist schließlich auch nicht immer einfach. Andere Gründe können zu geringer Bezug zur Praxis sein, oder Orientierungsprobleme, wenn die Stadt-Uni beispielsweise zu groß ist und eine kleinere Fachhochschule angenehmer gewesen wäre. Und wo wir gerade bei persönlichen Beweggründen sind: Unterschätze nie die gute alte Liebe, wenn der Partner weiter weg wohnt.
Wer sucht, der findet
Viele dieser Gründe sind je nach Situation nachvollziehbar und trotzdem ist der nächste Schritt einer, der wohl durchdacht sein möchte. Anfangs musst du dich damit auseinandersetzen, wo die Studiengänge angeboten werden, die du dir wünschst. Das ist mittlerweile gar nicht mehr so leicht. Studiengänge mit gleichem Namen können ganz andere Inhalte haben. Umgekehrt ist es genauso, dann heißen sie anders und sind inhaltlich identisch. Wichtig ist zu klären, ob für den gewünschten Studiengang eine Zulassungsbeschränkung vorliegt. Ist das so, kommt ein Wechsel nämlich nur bei freien Plätzen zustande. Ob es freie Plätze gibt erfährst Du wiederum beim Studierendensekretariat oder beim Immatrikulationsamt. Zusätzlich macht es Sinn, beim Prüfungsamt nachzuhaken, ob und inwiefern bislang ergatterte Prüfungsleistungen und Fächer angerechnet werden könnten.
BAföG yourself!
BAföG dürfte bei den meisten eher unten angesiedelt sein, wenn es um die coolsten Themen rund ums Studium geht. Beim ersten gibt es keine Probleme, beim zweiten Wechsel musst du aber dann argumentieren, was deine Beweggründe sind und warum es Sinn macht noch einmal zu wechseln. Bei mehr als zwei Wechseln verlierst du den Anspruch auf BAföG. Bedenke hierbei vor dem drittem Semester zu wechseln. Anschließend ist dies nicht mehr möglich, bzw. nur noch in Ausnahmen wie langfristigen Krankheitsfällen. Apropos Zeit: Jeder Wechsel verlängert deine Studienzeit. Auch hier kann es passieren, dass in deinen letzten Semestern der Anspruch auf Förderung verloren geht – Beispiel: Die Regelstudienzeit für den Bachelor beträgt meist sechs Semester.
Der Blick auf den richtigen Moment
Wir können dir also den Rat mit auf den Weg geben, dich rechtzeitig zu informieren (Ja, wir wissen das. Diesen Rat hast du bestimmt noch nie gehört.). Allein bei der Bearbeitung diverser Anträge, wie zum Beispiel bei Anrechnungen von Leistungen oder eben BAföG, musst du stets Wartezeit mit einkalkulieren. Es kann nie schaden, solltest du dir deinen eigenen Zeitplan samt Terminen, Deadlines und To-Do’s zusammenstellen. Nicht nur jeder Jeck ist anders, sondern auch jede Uni. Das heißt, wer wechseln möchte, sollte Studieninhalte, Aufbau, Verteilung von Praxis und Theorie und mögliche Auslandsaufenthalte frühzeitig recherchieren.
Help! I need somebody…!
Quereinsteiger sollten zudem erfragen, ob sie etwas Wichtiges aufholen sollten, das in den ersten Semestern gelehrt wurde. Auch über die Vorlesungen hinaus gilt: Einführungsrunden Informationsveranstaltungen wird es für dich nicht geben. Fachschaften können dir dabei helfen, den Anschluss zu finden. Was Studieninhalte betrifft kann es nicht Schaden sich Hilfe bei Dozenten zu suchen, die wohl die größte Ahnung davon haben dürften, wie du deinen Einstieg ins Studium meisterst.
Zum Schluss noch ein Tipp von uns: Wie auch immer du deine Entscheidung triffst, melde dich einfach trotzdem vorerst zum kommenden Semester deines aktuellen Studiengangs zurück. Irgendwas kann immer mal schief gehen und es ist besser, wenn du darauf vorbereitet bist. Mit diesen Tipps hier bist du allerdings schon einmal für die wichtigsten Punkte gewappnet, dein Jobmensa-Team wünscht dir viel Erfolg!
Bilder: Daxiao Productions/shutterstock.com
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