Geisteswissenschaften – Und was kann man damit mal machen?
„Geisteswissenschaftler zu sein ist kein Schicksal, sondern eine freie Entscheidung“, damit spricht Oskar Piegsa von Zeit Campus wohl vielen Studenten aus der Seele. Dass es keine Anleitung dafür gibt, wie Studenten der „weichen Studiengänge“ einen Job bekommen, ist klar. Diese Tipps jedoch helfen dir dabei, die Karriereleiter hochzuklettern.
Die meist gehasste Frage unter Geisteswissenschaftlern ist wohl „ach schön, und was kannst du später mal damit machen?“. Die wenigsten haben bereits im Studium eine klare Antwort darauf. Muss man auch nicht. Ein Studium aus Überzeugung führt meistens auch zu einem Job, der einem Spaß macht. Wie ihr eurem Traumjob etwas näher kommt, und was ihr dafür bereits während des Studiums machen könnt, erfahrt ihr hier!
Keine Angst
800 freie Stellen für Geisteswissenschaftler – da bekommt man schon mal weiche Knie. Allerdings kann man diesem Wert, den die Bundesagentur für Arbeit für 2013 berechnet hatte, schnell den Wind aus den Segeln nehmen. Die meisten Absolventen dieses Jahrgangs sind nämlich nicht arbeitslos. Unter deutschen Akademikern herrscht sogar fast Vollbeschäftigung. Also Durchatmen. Angst vor dem Berufseinstieg bringt nichts. Du musst nur wissen, wie du deine Stärken einsetzen kannst.
Ohne Selbstvertrauen, ohne mich
Genau diese zu kennen ist das A und O für Geisteswissenschaftler. Das kann schon beim Revidieren von Klischees, wie Geistesstudiengänge seien „Laberfächer“ und praxisfremd, beginnen. Diese lassen sich ganz einfach anhand der Studie des Staufenbiel Instituts über „Jobtrends 2014“ entkräften. Hier wurde nämlich erwiesen, dass neun von zehn Personalchefs Englischkenntnisse und Kommunikationsfähigkeit (soft skills) voraussetzen; und acht von zehn analytische und konzeptionelle Fähigkeiten erwarten. Da fällt die Entscheidung zwischen einem Geisteswissenschaftler, der bereits einige Hausarbeiten verfasst hat und einem anderen Multiple-Choice geprägten Absolventen nicht schwer.
Do what you love
Geisteswissenschaftler entscheiden sich gegen Karriere und für die Passion. Das zahlt sich aus und ist vor allem in der Zufriedenheit der Arbeitnehmer zu sehen. Umfragen zeigen, dass viele Geisteswissenschaftler zwar weniger verdienen, aber dafür glücklicher und zufriedener sind, als andere Absolventen.
Auffallen
Als Geisteswissenschaftler arbeitet man oft nicht nur in einer Stelle, sondern hat verschiedene Projekte. Dementsprechend sind aber auch unbefristete Verträge eher ungewöhnlich. Hier geht es vor allem um gutes Networking. Sorge dafür, dass sich die Menschen, die einen Job für dich haben könnten, an dich erinnern! „Persönliche Beziehungen können Türöffner sein“ meint Jens Blank vom Career Center. Vitamin B ist eben immer noch das Sprungbrett Nummer 1!
Flexibel sein
Diese Vielseitigkeit, von vielen auch als Resultat eines „Laberfaches“ verschrien, ist genau dein Pluspunkt! Beispielsweise im Verlagswesen ist ein „breites Halbwissen“ von Nöten, bestätigt Jo Lendle, Leiter des Carl Hanser Verlags. Was zählt ist Adaptionsfähigkeit, mit verschiedenen Typen von Menschen auskommen, eben flexibel sein. Zusammenhänge erkennen, komplexe Sachverhalte erklären können: wo andere an ihre Grenzen stoßen, wenden Geisteswissenschaftler an, was sie im Studium gelernt haben.
Das Leben neben der Uni nutzen
Während in anderen Fächern der Schnitt extrem viel Gewicht hat, zählt bei den Geisteswissenschaften eher die praktische Erfahrung, Kreativität und Eigeninitiative. Wundere dich also nicht, wenn du im Vorstellungsgespräch eher über dein letztes Praktikum oder die Organisation von einem Projekt gefragt wirst, als nach dem Inhalt deines letzten Seminars.
Geduldig sein
Bis es aber soweit ist, muss man vor allem eines haben, nämlich Geduld. In schlecht gelaufenen Vorstellungsgesprächen lieber etwas Positives sehen: aus Fehlern lernen und beim nächsten Mal nicht in dieselbe Falle tappen. Oft fängt man auch nicht dort an, wo man tatsächlich hin möchte. Aber die Geschichte vom Autoverkäufer, der zum Projektmanager wurde, ist nun mal kein Märchen! Es gibt unzählige Wege zum Traumjob. Wie diese Wege aussehen, entscheidest du selbst!
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Bilder: shutterstock/shutterstock.com
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