Super Uni = super Job? Wie wichtig ist der Ruf meiner Hochschule?
Dass Bildung eben nicht gleich Bildung ist, wollen uns immer mehr Hochschulen glauben machen. Ist ja auch klar: Die Institutionen – allen voran private – stecken inzwischen viel Geld ins Marketing. Der Kampf um die besten Köpfe ist längst entbrannt. Doch was davon kommt am Ende den Absolventen zugute? Konkret gefragt: Gibt es sie also wirklich, die berufliche Überholspur für Studenten exzellenter Hochschulen?
Die Antwort hierauf dürfte gerade für Eltern, die jede Menge Bares in die hochschulische Ausbildung ihrer Kinder stecken, reichlich ernüchternd ausfallen. Denn laut einer Studie von Staufenbiel mit dem Titel „JobTrends Deutschland 2014“ spielt das Renommee der Hochschule in den Erwägungen Personalverantwortlicher in gerade einmal 8 von 100 Fällen eine übergeordnete Rolle.
Für den Rest sind bei der Sichtung von Bewerbern ganz andere Faktoren entscheidend. Kriterien wie Joberfahrungen, Abschlussnote, Studiendauer zum Beispiel. Dinge eben, die nur am Rande dem Ruf einer Hochschule gutzuschreiben sind. Verkommt damit das Marktgeschrei vieler Institutionen zur kompletten Nullnummer?
Nur wenige Hochschulen gelten als direkte Wegbereiter
Vielleicht gibt es eine Handvoll Hochschulen in Deutschland, die als direkte Wegbereiter für den gehobenen Berufseinstieg anzusehen sind. Die Mannheim Business School oder die WHU in Vallendar bei Koblenz gehören sicherlich dazu. Weil hier zwischen Studenten und Unternehmen in geradezu idealtypischer Weise vernetzt wird.
Nicht unwahrscheinlich also, dass sich der Ruf der Uni in diesen und anderen Einzelfällen bereits beim beruflichen Einstieg bezahlt macht. Aber sonst? Vielfach Pusteblume! Weil am Ende natürlich die Marktlage entscheidet. Und weil glücklicherweise vor allem das zählt, was Bewerber sonst so zu bieten haben: auch Persönlichkeit und Überzeugungskraft sind hier klar zu nennen. Soweit im Allgemeinen die Situation – auf Bundesebene sozusagen.
Regionale Kooperationen als Ass im Ärmel
Ganz anders kann die Sache hingegen auf regionaler oder städtischer Ebene aussehen. Hier bemühen sich viele Unternehmen aktiv um Hochschulkooperationen, aus denen natürlich auch berufliche Perspektiven für Absolventen resultieren können. Solche Engagements sind häufig auf bestimmte Fachbereiche und Lehrstühle begrenzt.
Im Maschinenbau-Bereich zum Beispiel zählt hier die renommierte RWTH Aachen zu den Vorreitern, deren Absolventen bevorzugt von rheinländischen Unternehmen angeworben werden. Oder der Bereich Flugzeugtechnik, den die Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Hamburg anbietet. Vom Eingang des Gebäudes bis zum Airbus-Gelände in Finkenwerder sind es gerade mal 10 Kilometer. Weißte Bescheid.
Jobmensa meint:
Sicherlich ist es ratsam, den Ruf der Hochschule bei der Studienwahl mit auf dem Zettel zu haben. Als Ass im Ärmel taugt der Name der Institution allemal. Aber sonst? Abgesehen von lukrativen regionalen Kooperationen zwischen Unis und Unternehmen ist derzeit nicht bekannt, dass es einen Rundum-sorgenfrei-Automatismus zwischen Ort des Abschlusses und Art des Berufseinstiegs gibt.
Ist in den USA und andernorts auf der Welt sicherlich anders. Wir aber finden, dass – bei aller teils berechtigten Kritik am Bildungsstandort Deutschland – dieser Aspekt positiv hervorgehoben werden muss. Weil es fair ist, und weil es definitiv mehr Chancen schafft, als selbige durch rein symbolische Hochschulleistungen zu verhindern.
Und noch etwas: Zu den wichtigsten Kriterien überhaupt zählt vorberufliche Erfahrung. Daher angelt euch bei Jobmensa schnellstmöglich eine Stelle, die es nicht nur hier und jetzt, sondern auch perspektivisch in sich hat. Bei einer Auswahl an über 800 Angeboten werdet ihr garantiert das Passende finden!
Bilder: Voyagerix/shutterstock.com
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