Studieren bei den Nachbarn: Irland, die grüne Insel!
Saftige Wiesen, schroffe Steilküsten, uralte Relikte und whisky in a jar… dazu eine wachsende Wirtschaft, ein lustiges, trinkfestes Volk und die raue Brise, die einem täglich das pure Leben ins Gesicht pustet. Ganz klar, die Rede ist von Irland. Wie viel Geld ihr einplanen müsst, was in der Fresher’s Week auf euch wartet und wo man am besten unterkommt verraten wir euch heute im dritten Teil unserer Reihe “Studieren bei den Nachbarn”.
Das Hochschulsystem
Das Hochschulsystem in Irland ähnelt dem britischen. Dabei wird das System in die folgenden Abschnitte geteilt: Undergraduate-Studies, Graduate-Studies und Postgraduate-Studies. Auch in Irland erreichen Studierende den Bachelor, bzw. Master, wodurch das Studium internationale Anerkennung findet. Einen Unterschied zu dem uns bekannten System stellt jedoch die Unterteilung des Bachelors in General (3 Jahre Studium) und Honour (4 Jahre) dar. Nur mit dem Bachelor of Honours können die Graduate-Studies in Form eines Masterstudiums (2 Jahre) aufgenommen werden. Der Doktortitel wird im Anschluss während der Postgraduate-Studies erworben. Wie auch in Deutschland größtenteils üblich beginnt das Studium in Irland zum Herbst. Nach dem Sommersemester und der dazugehörigen Prüfungsphase erwartet die Studenten eine dreimonatige vorlesungsfreie Zeit.
Wer in Irland studieren will, braucht das deutsche Abitur, welches in übersetzter Form eingereicht werden muss. Mit einem deutschen Bachelor kann nicht immer gewährleistet werden, dass ein irischer Master aufgenommen werden kann. Die Anrechnung der bisher erbrachten Studienleistung erweist sich als schwierig, da in Irland ein Studienjahr mehr studiert wird, um einen Masterplatz zu erhalten, als in Deutschland.
Insgesamt wächst der Anteil deutscher Studenten an den neun Universitäten Irlands, von denen sich sieben in der Hauptstadt Dublin befinden, stetig. Mittlerweile sind gute 8% der gesamten Studenten dort Deutsch. Die Vorlesungen an irischen Hochschulen ähneln in der Organisation dem Schulsystem. Zwischenprüfungen prägen das Bild der Universitäten genauso wie die offene Tür für Studenten bei den Dozenten.
Die Kosten
Wer ein Erststudium in Irland beginnen will, aus der EU kommt und mindestens zwei Jahre auf der Insel bleiben möchte, braucht keine Studiengebühren zu entrichten. Alle anderen werden zur Kasse gebeten. Die Kosten variieren je nach Uni und Fach, belaufen sich aber auf 2000 bis 8000€ pro Studienjahr.
Die Lebenshaltungskosten sind in Irland wesentlich höher, als die in Deutschland. Bei euren Überlegungen über die Kosten eines Auslandsaufenthalts solltet ihr auch die Kosten für das Visum, Reise- und Krankenversicherung, einen Handyvertrag und die Kaution für eure Wohnung bedenken. Auch Lebensmittel und Hygieneartikel kosten in Irland einiges. Bei Aldi und Lidl sind die Preise jedoch in Ordnung. Ein Platz im Studentenwohnheim (meist kleine Häuser mit 6-9 Personen, von denen jeder ein eigenes Bad am Schlafzimmer hat. Die Küche und das Wohnzimmer werden geteilt) kostet zwischen 400 und 600€. Bei der Lage ist auf die Entfernung zur Uni und eventuell zum nächsten Supermarkt zu achten, wenn kein eigenes Auto vorhanden ist. Das Busnetz in Irland ist nicht wirklich ausreichend vorhanden. Viele irische Familien bieten zudem Gästezimmer an. Diese sind allerdings ähnlich teuer wie die Wohnheime. Insgesamt solltet ihr um die 1000€ pro Monat für das Leben in Irland einplanen.
Finanzierung
Finanzierungsmöglichkeiten gibt es einige. An erster Stelle ist wieder einmal ERASMUS zu nennen. Aber auch irische Hochschulen bieten Unterstützung in Form von Stipendien an. Hierfür muss sich an der jeweiligen Uni über die Voraussetzungen informiert werden. Deutsche Stipendien, sowie Bildungskredite oder das Auslands BAföG sind ebenfalls eine gute Wahl. Mit einer Förderung von DAAD konnten 2014 1520 Deutsche ein Studium in Irland aufnehmen.
Jobben neben dem Studium
Wer in Irland jobben will, kann das ohne Probleme tun. Dabei beträgt die maximale Wochenstundenzahl wie in Deutschland 20 Stunden. In der vorlesungsfreien Zeit gibt es keine Beschränkung, ihr müsst lediglich eine Sozialversicherungsnummer beantragen. Der Mindestlohn ist in den letzten Jahren in Irland stark angestiegen und liegt in diesem Jahr sogar mit 8,65€ über dem in Deutschland. Viele Jobs sind in der Gastronomie und der Raumpflege zu finden, wenige begehrte an der Universität.
Studentenleben pur!
Willkommengeheißen werden die Erstsemester bei der “Fresher’s Week” – viele Neue, einige Dauergäste und manche Alte, die die Neuen für ihre Verbindungen, Organisationen und Clubs gewinnen wollen. Dazu jede Menge Guiness, kleine Süßigkeiten und sonstige Geschenke, die überzeugen sollen. “Fresher’s Week” hat eine lange Tradition, ist dreckig und laut, macht gute Laune und bringt Studenten zusammen. Also nichts wie hin da!
In den Unistädten Galway und Dublin reihen sich die Pubs aneinander, das Publikum ist jung, die Nächte lang. Ein Pint Guiness (ca. 0,5L) kostet außerhalb Dublins 2,50, innerhalb rund 4,50€.
Wer einmal raus aus dem Trubel und in den ländlichen Gegenden einen Irish Stew mit den Einheimischen genießen möchte, kann das Netz der Busgesellschaft BusEireann nutzen. Innerhalb der Städte sind die Busse zwar etwas unzuverlässig, über Land bieten sie allerdings eine gute Möglichkeit etliche Kilometer zu bereisen und zu entdecken, nicht zuletzt wegen des Studentenrabatts. Bei den Cliffs of Moher heißt es dann Rucksack übergestreift und los geht eine Wanderung entlang der Steilküste im Westen – so erlebt ihr die Natur in vollen Zügen, könnt von dem Unileben entspannen und die Insel auf euch wirken lassen.
Irland, ich komme!
Warum nicht in dem Land studieren, in denen es laut der Geschichten von Feen und Kobolden nur so wimmelt? In dem Land aus dem Sinead O’Connor, the Boomtown Rats und die Dropkick Murphys stammen! Dazu eine üppige Palette an Irish Folk mit wilder Rumgeigerei und ein bisschen Harfe! Stepptanz, Set Dance und Formationstanz! Kleeblätter! Die Bibliothek am Trinity College! St. Patrick’s Day und etliche Musikfestivals! Worauf wartet ihr noch? Ab in das Land, in dem am Ende des Regenbogens ein Topf voll Gold auf euch wartet!
Na? Wollt ihr los und könnt’s kaum noch erwarten? Mit einem lukrativen Nebenjob vergeht die Wartezeit wie im Flug! Einfach und schnell registrieren und tolle Jobs in eurer Nähe finden!
Bilder: POM POM/shutterstock.com
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