Studentin, 23, sucht: Sugar Daddy statt Nebenjob
Geld gegen Liebe: der älteste Tausch der Welt ist auch unter den deutschen Studierenden auf dem Vormarsch. Wer sein Studium nicht durch einen Job, Bafög oder ein Stipendium finanzieren kann oder möchte, gleichzeitig aber einen ausgeprägten Hang zum Luxus hat, der macht sich womöglich im Internet auf die Suche nach einem Sugar Daddy. Ist die Idee eines Sugar Daddys nichts anderes als Edel-Prostitution oder eine moralisch legitime Beziehung für beide? Über das Geschäft mit der Zweisamkeit.
„Sugar Babe“ Online-Shopping
Das Konzept des Sugar Daddys ist nichts neues. Ein älterer, gut betuchter Herr sucht sich eine junge, schöne Freundin. Sie bietet ihm Zweisamkeit, Ansehen und unter Umständen Sex, er bietet ihr einen luxuriösen Lifestyle, Finanzspritzen und Kontakte nach ganz oben.
Der durchschnittliche Sugar Daddy ist 44 Jahre alt und mit einem angegebenen Privatvermögen von rund 300.000 Euro gut betucht. Davon profitiert das durchschnittliche Sugar Babe: sie ist im Schnitt 23 Jahre und erhält von ihrem Gönner monatlich rund 3600 Euro in Form von Geld und Geschenken. Doch nicht nur junge Frauen machen sich auf die Suche nach einem spendablen Sponsor: der „Markt” für schwule Sugar Boys boomt, während das Angebot an weiblichen Sugar Moms eher gering ist.
Das Kennenlernen ist dabei von einer Einkaufscenter-Mentalität geprägt. Auf Portalen wie seekingarrangement.com oder mysugardaddy.eu können sich sowohl die Sugar Babes als auch die Sugar Daddys Profile erstellen. Der gut Betuchte kann dann auf Shopping Tour gehen: da die Auswahl an passenden Damen oder Herren groß ist, hat er die Qual der Wahl. Wird die Bekanntschaft irgendwann zu alt oder fängt an zu langweilen, sucht man sich eben eine neue.
Prostitution oder ein fairer Deal?
‘Beziehungen’ zwischen einem Gönner und dem oder der Begünstigten bieten viele Reibungspunkte. Gegner sprechen von einer modernen Form der Prostitution, bei welcher der Wohlhabende die finanzielle Lage, das Alter und das Aussehen des Anderen ausnutzt. Befürworter hingegen betonen die Freiwilligkeit der Beziehung und die Vorteile für beide: schließlich profitiert nicht nur der Sugar Daddy vom Aussehen seines Sugar Babes oder Boys, sondern diese auch von den materiellen Zuwendungen. Geschlechtsverkehr spiele zudem entweder gar keine, oder nicht die ausschlaggebende Rolle.
Sich ein konkretes Urteil zu erlauben ist schwierig. Für junge Studierende mit einer Vorliebe für einen dekanteren Lifestyle oder der Bequemlichkeit der Studienfinanzierung wird wohl auch in Zukunft der Kontakt zu einem Sugar Daddy interessant sein. Ein wenig Idealismus wird jedoch noch erlaubt sein, geht es doch um den:
Wert der Unabhängigkeit
Finanzielle Abhängigkeit begleitet uns quasi unser ganzes Leben. Abhängig von den Eltern, abhängig vom Bafög-Amt, abhängig vom Arbeitgeber. Will man sich zusätzlich noch eine Abhängigkeit aufladen, die in wesentlichem Maße persönliche Zuneigung als Gegenleistung verlangt?
Bereits als Student im Luxus zu schwelgen, scheint verführerisch. Was ist auch schon dabei, mag man sich fragen. Dabei ist die eigene Unabhängigkeit ein Wert, der nicht zu unterschätzen ist. Damit bist du schließlich dein eigener Boss! Klar, sich im Studium mit Nebenjobs und Geldsorgen herumzuschlagen ist mühsam. Doch nach all diesen Erfahrungen schmeckt der Luxus, den du dir dann später von deinem eigenen Geld gönnen kannst, doch gleich viel süßer.
Bilder: Jacob Lund/shutterstock.com
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