Studenten sind… ziemlich pleite! Zahlen gefällig?
Aktuelle wissenschaftliche Zahlen beweisen, wie es um die finanzielle Situation der Studenten in Deutschland bestellt ist. Gut: Es ist längst nicht so übel wie in anderen Ländern. Schlecht: Es reicht dennoch gerade für das Nötigste. Ist Studieren demnach Armut auf Zeit?
Die letzte Erhebung zu unserer Studienreihe „Fachkraft 2020“ (März 2015) hat ergeben, dass sich studentische Einkommen und Ausgaben in Deutschland in etwa die Waage halten. Schulden werden demnach nicht gemacht – zumindest nicht im Durchschnitt. Das ist ja schonmal was. Dennoch sind Zahlen dabei, die durchaus aufhorchen lassen. Zahlen, die einmal mehr zeigen, wie wenig rosig die finanzielle Situation der Studenten ist.
Natürlich werden Kritiker solcher Fakten nicht müde zu sagen, dass Absolventen ja später ein gutes Einkommen winkt. „Es kommt auf die Perspektive an!“, heißt es dann. Wir aber finden, dass das Hier und Jetzt in dieser Sichtweise viel zu kurz kommt – und werfen einen Blick in die studentische Geldbörse. Was wir finden? Aktuell 6 Euro pro Tag für die Lebenshaltung, und 2,8 Euro pro Tag für Freizeit. Na dann mal prost! Es lebe das Leben!

Die Miete reißt ein großes Loch ins Portmonee
Das eigentliche Problem: Der Löwenanteil des studentischen Budgets geht für die Deckung der Miete drauf. Exakt gesprochen handelt es sich um 9,5 Euro pro Tag, was fast 290 Euro pro Monat und etwa 40 Prozent des monatlichen Einkommens entspricht. Ein echtes Pfund also, zumal sich die Wohnpreise in den letzten Jahren zum Teil massiv erhöht haben.
Und wer macht etwas dagegen? Natürlich niemand! Oder geht tatsächlich jemand davon aus, dass die Mietpreisbremse ihren Zweck erfüllen wird? Aber da man bekanntlich das Beste draus machen muss, kommen hier ein paar (überspitzte) Rechenbeispiele dafür, was bei 6 Euro Lebenshaltung am Tag theoretisch auf dem Teller landet. Ausgewogen ist jedenfalls anders, lecker aber trotzdem…
Frühstück:
– Müsli mit Milch und Banane ist drin, Apfel wird eng
– Zwei Brötchen mit Käse oder Salami von Aldi/Lidl
Mittagessen:
– Auswärts: Einmal ganze Mahlzeit in der Mensa (billige Theke natürlich)
– Daheim: Pellkartoffeln mit Quark
Abend:
– Bratkartoffeln aus den restlichen Pellkartoffeln
– Restbrötchen mit Restkäse und Restsalami vom Morgen
Jobmensa meint:
Wir haben nun wirklich keine Lust auf Betroffenheits-Journalismus, aber diesseits der Armutsgrenze – und dort bewegen wir uns mit knapp 700 Euro im Monat – sind zumindest ein paar kritische Worte angebracht. Was wir fordern, ist mitnichten ein üppiges Leben für Studenten, das braucht es in der Tat nicht. Erstrebenswert wäre aber eine gerechtere Verteilung des studentischen Einkommens, und hier sind 40 Prozent Mietanteil von Wenig einfach zu viel. Anders ausgedrückt: Wir wollen, dass es für Studenten zu Kartoffeln und Quark noch ’ne (Veggie-)Wurst gibt!
Bilder: photosbypanda/shutterstock.com
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