So überwindest du Nervosität und Schüchternheit im Studium
Ob Referate, Sprechstunden mit dem Dozenten oder mündliche Prüfungen – im Studium trifft man oft auf Situationen, in denen Selbstbewusstsein gefragt ist. Während des Studiums ist man meistens aber eher verunsichert, als von sich selbst überzeugt, was zu zitterndesn Händen und Stottern führt. Und das blockiert! Wie du Nervosität und Schüchternheit leicht los wirst, erfährst du hier!
Susanne Hake war früher selbst sehr unsicher und fühlte sich von ihrer Schüchternheit stark beeinträchtigt, auch in der Karriere. Heute ist sie Kommunikationsberaterin und schreibt in ihrem Buch “Selbstmarketing für Schüchterne”, wie Menschen ohne viel Selbstbewusstsein ihre belastende Eigenschaft überwinden können. Wir haben für euch einige Tipps von ihr und anderen zusammengetragen, damit eurem Erfolg, ob im Studium oder im Beruf, ab jetzt nichts mehr im Wege steht, und erst recht nicht ihr selbst!
1. Referate
Gerader Rücken und offene Gesten
Manche lieben es, die meisten hassen es: Du stehst vor deinen Seminarteilnehmern und sollst einen souveränen Vortrag halten. Dabei gibt es viele Dinge zu beachten, vor allem aber ist die Körpersprache wichtig! Sie bewirkt mehr, als du denkst! Eine aufrechte Haltung, die Hände auf Hüfthöhe halten, die Karteikarten fest in den Händen und offene Gesten machen. Strengstens verboten ist es, die Hände in die Hosentaschen zu stecken. Das vermittelt nämlich anstatt von Selbstbewusstsein und Kompetenz nur Desinteresse und lässt dich verschlossen wirken. Außerdem ist von Vorteil, wenn buchstäblich nichts zwischen dir und deinem Publikum steht. Die Verlockung ist groß, sich hinter einem Rednerpult oder Schreibtisch zu verstecken. Stehst du aber vor dem Tisch, bist du näher an deinen Zuhörern und drückst zugleich Offenheit und Selbstsicherheit aus.
Wissen macht selbstbewusst
Die “technischen” Vorkehrungen sind damit schon abgedeckt. Nun widmen wir uns dem eigentlichen Knackpunkt: dem Inhalt deiner Präsentation. Denn selbst der souveränste Redner kann aus “50-Shades-of-Grey” keine Shakespeare-Sonate zaubern. Überzeugend sicher auftreten kannst du nur, wenn du dich ausführlich mit deinem Thema befasst hast und dadurch top informiert bist. Ist das erledigt, kann es sehr hilfreich sein, den Vortrag im voraus vor einem Freund zu proben. Denn meistens haben wir vor Dingen Angst, die wir noch nie gemacht haben, in diesem Fall genau diesen Vortrag halten. Susanne Hake empfiehlt ohnehin einen „Mentor“ auf dem Weg zum Selbstbewusstsein, mit dem man wichtige Gespräche und ähnliches durchsprechen kann.
Aufgeregt? Come on!
Ein guter Vortrag zeichnet sich außerdem durch Interaktivität aus. Es gibt nichts langweiligeres als ein komplett abgelesenes Referat. Halte den Blickkontakt zu deinen Zuhörern und beziehe sie, wenn möglich, mit ein. Selbstbewusstsein verschaffst du dir in einer solchen Situation, in dem du dir vor Augen hältst, dass du über das Wissen verfügst, welches du den anderen vermittelst. Sie sind in diesem Fall also auf dich angewiesen. Solltest du trotzdem aufgeregt sein, steh dazu. Laut Susanne Hake bringt es überhaupt nichts, sich selbst zu sagen, man sei ruhig und gelassen. Denn so ist es nun mal nicht. Aufregung kann auch positive Auswirkungen auf deine Arbeit haben, nämlich zum Beispiel, dass du “hochkonzentriert an die Präsentation” herangehst.
2. Sprechstunden und Vorstellungsgespräche
Positive Gedanken und Offenheit
In der Regel lässt sich ein Vorstellungsgespräch gut mit einer Sprechstunde vergleichen, gerade wenn es um die Vergabe einer Bachelorarbeit oder ähnlichem, geht. Du willst bei deinem Dozenten einen hervorragenden Eindruck hinterlassen und ihn von dir und deinem Thema überzeugen? Positive Gedanken beeinflussen dabei dein Erscheinungsbild enorm. Daher ist es dir erlaubt, egal ob in der Sprechstunde, in der mündlichen Prüfung, beim Referat oder gar bei einem Vorstellungsgespräch, stets an das Beste in dir zu denken. Für die beiden Gesprächsmodelle gilt es außerdem, offen für Lösungsvorschläge oder Kompromisse zu sein. Dein Dozent muss dein Konzept nicht bis ins Detail loben, sondern kann dir wertvolle Tipps geben. Genau so kann es auch beim Vorstellungsgespräch bereits zu Verhandlungen kommen.
Übung macht den Meister
Das Vorstellungsgespräch zählt wohl zu den größten Herausforderungen auf dem Weg zum Traumjob. Zur Bekämpfung von Selbstzweifeln kannst du dich hier an den oben genannten Strategien orientieren. Ein weiterer Trick ist aber, dir vor dem Gespräch schon zu überlegen, welche Attribute du in deinem Anschreiben benutzt hast und dir passende Situationen aus deinem Alltag oder – wenn du schon etwas Erfahrung gesammelt hast – aus deinem bisherigen Berufsleben, zusammen suchst, um damit diese Attribute zu untermauern. Frag dich nochmal, was genau von dir erwartet wird und lies die Stellenanzeige vor dem Gespräch noch einmal durch. Um dir die Angst komplett zu nehmen, rät Susanne Hakel, auch diese Situation mit einem Partner zu proben.
Jobmensa meint: Nervosität kennt jeder! Vor allem vor Referaten, mündlichen Prüfungen, etc. rutscht dem ein oder anderen gerne mal das Herz in die Hose. Lass dich also nicht von der vermeintlichen Perfektion blenden, sondern sag’ dir lieber „ich bin nicht allein”. Nach jeder erfolgreich gemeisterten Situation ist es außerdem ganz wichtig, dich zu loben und stolz zu sein! Ärgere dich nach einem Referat nicht über einen Versprecher, sondern sei stolz, dass du den Mut hattest, vor einer großen Gruppe von Menschen vorzutragen!
Bilder: Lolostock/shutterstock.com
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