Call me maybe: So meisterst du das Telefoninterview
Statt des ersehnten Rückrufes deines Flirts von der letzten WG-Party, entpuppt sich das aufregendste Gespräch der letzten Zeit für dich auf einmal als folgendes: das Telefoninterview für den Job. Immer häufiger setzen Firmen bei der Besetzung ihrer Stellen nicht mehr auf ein persönliches Vorstellungsgespräch, sondern lernen ihre Bewerber am Telefon kennen. Welche Vorteile das nicht nur für die Personaler, sondern auch für dich bringen kann und wie du dein Telefoninterview am besten meisterst, verraten wir dir hier!
Warum bevorzugen Personaler das Telefoninterview?
Ginge es nach einer Reihe von Personalern, hätte das persönliche Vorstellungsgespräch bald ausgedient. Bewerbungsgespräche vis-à-vis kosten viel Zeit, der Termin mit dem Bewerber muss genau abgestimmt werden, ein eigener Raum dafür reserviert sein und eine kurze Führung durch die Räumlichkeiten gehört ebenfalls zum guten Ton. Am Telefon hingegen sind die Personaler flexibel: sie können dich dann anrufen, wenn sie Zeit dafür finden, erledigen das Gespräch bequem von ihrem Arbeitsplatz aus und können mehr Bewerber in kürzerer Zeit abfertigen. Bei Spitzenpositionen spart sich die Firma zudem so die Anreisekosten des Kandidaten, der abgeworben werden soll. Klingt praktisch.
Ist das Telefoninterview auch für dich von Vorteil?
Doch wie nützt dir das Telefoninterview? Ob du besser beim Telefoninterview oder im persönlichen Gespräch überzeugen kannst, ist von deinem Typ abhängig. Extrovertierte Menschen mit einer ausgeprägten und überzeugenden Körpersprache können eher im persönlichen Gespräch punkten, ihre physische Präsenz ist ein erheblicher Vorteil. Wenn du gut vor anderen Menschen sprechen kannst, sollte jedoch auch das Telefoninterview keine große Hürde für dich sein. Introvertierten Personen kann das Telefoninterview hingegen in die Karten spielen. Die Schüchternheit lässt sich leichter kontrollieren, wenn man den Personaler nicht direkt vor sich sitzen hat und Nervositäten wie Hände kneten oder Zittern sieht man durch das Telefon nicht. Gerät man ins Stocken, kann ein kurzer Blick auf die Notizen zudem helfen, schneller wieder ins Gespräch zu finden.
Wie kannst du dich am besten auf das Telefoninterview vorbereiten?
Mit der richtigen Vorbereitung hast du das Telefoninterview schon so gut wie gemeistert. Anders als im persönlichen Vorstellungsgespräch musst du nämlich nicht nur dich, sondern auch deine Umgebung auf das Interview vorbereiten. Dazu zählt folgendes:
- Wenn für das Telefoninterview mit dem Personaler kein konkreter Termin ausgemacht wurde, sondern du jederzeit mit dem Anruf rechnen musst, gewöhne dir an, dich immer mit vollem Namen am Telefon zu melden.
- Informiere auch deine Mitbewohner oder deinen Partner über den erwarteten Anruf, damit auch sie passend einen Anruf entgegen nehmen.
- Deine witzige Anrufbeantworter-Nachricht, die du irgendwann unter starkem Wein-Einfluss eingesprochen hast, bedarf ebenfalls einer Überarbeitung: sonst könnte das für dich ziemlich peinlich enden.
- Bereite zudem dein Zimmer für das Telefoninterview vor. Lege dir deine Bewerbungsunterlagen immer griffbereit parat, so kannst du bei Fragen zum Lebenslauf immer nochmal kurz darauf schielen.
- Auch Zettel mit kurzen Stichpunkten über das Unternehmen oder mögliche Fragen können dir eine nützliche Gedächtnisstütze sein.
- Oft wirst du im Vorstellungsgespräch um eigene Rückfragen gebeten. Diese kannst du dir bereits vor dem Gespräch überlegen und dir auf einem kleinen Notizzettel festhalten, so vergisst du sie nicht in der Aufregung während des Gesprächs.
- Um das Gefühl eines richtigen Vorstellungsgesprächs aufrecht zu erhalten, solltest du dich außerdem angemessen kleiden. Das wirkt sich automatisch auf deine Sprechweise und Haltung aus.
Kannst du ein Telefoninterview ablehnen?
Du bist gerade total im Stress, in der Bahn oder in der Vorlesung, als dein Handy klingelt und der Personaler dran ist. Was nun? Musst du das Bewerbungsgespräch tatsächlich jetzt führen? Die Antwort lautet: Nein. Wenn der Personaler dich gerade in einer völlig ungeeigneten Situation erreicht, kannst du um einen Rückruf bitten mit der Begründung, dass dir die geeigneten Umstände für ein gutes Bewerbungsgespräch gerade nicht gegeben sind. Teile deinem Gesprächspartner Zeiten mit, unter denen du vorzugsweise erreichbar bist, bestenfalls zu Hause. Klar, das Telefoninterview sollte flexibel sein. Doch wenn du gerade in Eile bist, hat keiner von beiden etwas vom Telefonat.
Was musst du während des Telefoninterviews beachten?
Erreicht der Personaler dich gerade in einem ruhigen Moment bei dir zu Hause, wird es ernst:
- Ziehe dich in einen stillen Raum zurück und vermeide Hintergrundlärm. Sind andere Personen in der Wohnung anwesend, bitte sie um Ruhe.
- Stelle dir für das Gespräch ein Glas stilles Wasser bereit, vom ganzen Reden und der Anspannung kann einem schon mal der Mund trocken werden.
- Nimm einen festen und aufrechten Stand oder Sitz ein, in welchem du befreit sprechen und kontrolliert atmen kannst.
- Trägst du als Frau größere Ohrringe, nimm sie schnell ab, um ein nerviges Klackern am Hörer zu vermeiden.
- Sitzt man dem Personaler nicht direkt gegenüber, kann man dazu verleitet werden, zu schnell in einen vertrauten und flapsigen Umgangston zu wechseln. Achte deshalb auf eine adäquate Ausdrucksweise und vermeide zu viele Füllwörter.
- Ob du es glaubst oder nicht: auch deine Ausstrahlung wirkt durchs Telefon. Lächelst du während des Gesprächs, wirkt deine Stimme wärmer und angenehmer und der Gesprächspartner merkt, dass du Freude an der Unterhaltung hast.
- Da der Personaler das Gespräch führt, solltest du unbedingt darauf achten, ihn oder sie unter jeden Umständen immer aussprechen zu lassen. Selbst wenn du bereits die perfekte Antwort parat hast: jemandem ins Wort zu fallen gehört sich auch am Telefon nicht.
- Mache dir während des Gespräches Notizen, um am Ende des Telefonats aufgekommene Fragen klären und das Gespräch reflektieren zu können.
- Bei Unverständlichkeiten lieber sofort nachfragen, als eine Antwort vor sich hin zu stammeln.
- Ebenfalls ganz wichtig: geht das Gespräch dem Ende zu, verabschiede dich unbedingt persönlich. Beispiel: „Vielen Dank für das nette Gespräch Frau/Herr Mustermann!“
Wenn du diese Tipps beachtest, kann bei deinem nächsten Telefoninterview garantiert nichts mehr schief laufen!
Bilder: GaudiLab/shutterstock.com
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