Reiß‘ dich mal zusammen: So wird Weihnachten mit der Familie zum Volltreffer
Das Fest der Liebe kann ganz schnell zum Fest der subtilen Sticheleien und des angenervten Augenrollens werden. Und das, obwohl Halloween längst vorbei ist. Du kannst dich dagegen wappnen! Wie das funktioniert, erfährst du bei uns.
Der Stress ist groß, das Nervenkostüm dünn. Kein deutsches Fest trägt mehr Krisenpotenzial in sich als DIE Feiertage der Feiertage. Sätze wie „Wo ist dein Freund?”, „Hast du zugenommen?” oder „Wie läuft die Jobsuche?”, können bereits für kleine Explosionen sorgen. Wir zeigen dir, wie du die Festtage ohne größere Blessuren überlebst.
1. Erwartungen runterschrauben
Am Heiligen Abend und den darauffolgenden zwei Tagen wollen es doch alle: Nähe, Harmonie, Liebe und vor allem eins: so wie vergangenes Jahr soll’s nicht werden. Meistens schlägt dieser Anspruch ins Gegenteil um, da die Erwartungen einfach zu hoch sind. Es folgen Enttäuschung und ernüchterte Gesichter, erste Personen verlassen nach zwei Stunden den Raum. Da hilft es natürlich, sich einmal im Vorhinein ganz nüchtern vorzustellen, wie sich diese Tage wohl abspielen werden, um die Erwartungen der Realität anzupassen.
Ohnehin ist und bleibt Weihnachten ein außergewöhnliches Fest, das Verwandte, die vielleicht in der ganzen Welt verstreut sind, zusammen bringt. Sogar die vielen Weihnachtsmuffel bestätigen das.
2. Kommunikation ist alles – über Erwartungen und Vorstellungen reden
Jeder stellt sich die Feiertage anders vor: Mama will Lametta, Papa sagt gar nichts dazu. Dein Bruder will Lichterketten, deiner Schwester sind die nicht authentisch genug; sie besteht auf Wachskerzen. Über Weihnachtsmänner am Fenster bis hin zur Essensauswahl – es gibt nur wenige Themen um Weihnachten, die keinen Diskussionsbedarf aufweisen. Deshalb diskutieren! Wie wäre es mit einer kleinen Runde am Morgen um darüber zu reden, wer sich das alles wie vorstellt? Ein paar Worte können hier Wunder wirken.
3. Stressresistenz aufbauen, die Frustrationstoleranz stärken
Vor allem Frauen macht die „besinnliche Zeit” deutlich zu schaffen. Meistens sind es eben doch sie, die kochen, backen, dekorieren und gleichzeitig noch die Kinder vom Bruder unterhalten. Deine Mutter beschwert sich darüber, dass sie die Party allein schmeißt und keiner hilft, wenn du Hilfe anbietest stößt du auf eingeschnappte Ablehnung. Für alle gilt an dieser Stelle: Nimm dir mal ‘ne Auszeit! Zeit mit Verwandten zu verbringen, die man höchsten zwei Mal im Jahr sieht, ist wichtig und – meistens- schön.
Aber nicht rund um die Uhr. Nimm ein heißes Bad, lies ein Buch oder mach einen Schneespaziergang (Achtung: klimaabhängig!). Überzeuge deine Mutter, das Gleiche zu tun. Das sei euch gegönnt. Außerdem tankst du somit Kraft und stärkst deine Nerven. Wer weiß, wofür du die noch brauchst … und so wird die Zeit der Besinnung auch tatsächlich besinnlich.
4. Provokationen im Keim ersticken
Jetzt ist es soweit: Alle Gäste sind da, man unterhält sich mehr oder weniger angeregt und es tun sich bei jedem zweiten Satz Möglichkeiten auf, sein Gegenüber zu provozieren. Ja, es macht noch viel mehr Spaß, wenn man solch gute Vorlagen bekommt, Lebenseinstellungen und Konventionen zu kritisieren. Weihnachten ist aber nicht die beste Zeit um etwas loszuwerden, was einem schon lange auf den Nägeln brennt. Wir zeigen dir einige Kniffe, wie du dich selbst und die anderen leichter im Zaum hältst:
- Mach dir klar, welche verschiedenen Persönlichkeiten in deiner Familie sind und frag dich, was dich selbst schnell auf 180 bringt. So kannst du dich darauf vorbereiten und nimmst Provokationen den Wind aus den Segeln.
- Versuche, objektiv zu bleiben. Beobachte die Situation aufmerksam von außen.
- Suche dir persönliche Leitsätze und halte dich an sie (Beispiel: „ Halt stopp! Ich lasse mich nicht auf einen Streit ein!”).
- Schuldzuweisungen sind Gift. Darauf sollte jeder verzichten.
Und wenn gar nichts mehr geht, ein Kurzer hilft immer. Aber Vorsicht! Alkohol kann zwar die Stimmung lockern, deine Zunge aber genauso. Die Hemmschwelle sinkt, das Explosionsrisiko erhöht sich enorm!
5. „Och … schön!” Was tun, wenn das Geschenk nicht gefällt?
Jeder kennt es, jedem graut es davor: Immer die gleichen Geschenke, alle Jahre wieder. Man selbst bildet sich mit enttäuschtem Gesichtsausdruck ein, dass die eigenen Mitbringsel zwar für kleines Geld erworben, dafür aber an Kreativität nicht zu toppen sind. Besonders großes Fingerspitzengefühl ist bei selbstgemachten Geschenken deiner Liebsten gefragt, denn du bewegst dich auf gefährlichem Terrain.
Hier am besten lächeln, sich bedanken und die Mühe wertschätzen. Wenn du allerdings weißt, dass das Geschenk sehr teuer war, du es aber nie benutzen wirst, könntest du dich aus wohltätigem Zwecke für „Ehrlichkeit“ entscheiden. Dann kann der Schenker es wenigstens noch umtauschen. „Ich glaube, das habe ich schon, das ist jetzt ein Zufall” ist zwar hart, aber besser als zum Fenster hinausgeworfenes Geld.
6. Wenn’s an Weihnachten tatsächlich kracht
Waffenstillstand ist oberstes Gut. Und zwar während du gezwungen bist, dich stundenlang mit Menschen auseinanderzusetzen, denen du sonst gekonnt aus dem Weg gehst. Es ist also trotz dieser Tipps möglich, dass es doch irgendwann mal knallt. Aber was dann? Dann hilft nur noch fachgerechte Deeskalation. Tief Durchatmen. Freundliche Distanz heißt das Zauberwort.
Aber bloß nicht überheblich werden. Klingt unmöglich? Leicht ist es auch nicht, aber zum Beispiel ein ruhiges „ho-ho-ho, das wird mir jetzt gerade zu viel”, bewirkt sehr viel mehr, als ein Austausch von Vorwürfen. Wenn man sich wieder beruhigt hat, hilft Humor. Und Essen. Und Glühwein. Und Geschenke.
Ob nun im Dauerstress oder besinnlich in den Schoß der Eltern gekuschelt – in diesem Sinne wünscht euch Jobmensa fröhliche Feiertage!
Bilder: /shutterstock.com
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