Nervosität im Vorstellungsgespräch: Intelligenz macht schüchtern (und nervös)
„Dann stellen Sie sich doch erstmal vor…“ Okay, du kannst das. Wir haben das geübt. „Hallo mein Name heißt Torben.“ – Torben, m22, im Vorstellungsgespräch. Solche Situationen, zittrige Hände, Übelkeit. Schuld daran ist Nervosität. Aber was ist Nervosität eigentlich? Warum werden wir nervös und was kann man gegen Nervosität tun?
„Unter Nervosität versteht man einen persönlichen Zustand der Unruhe. Der Verlust der natürlichen Gelassenheit.“ So sagt es die Wissenschaft. Deshalb stammeln wir, uns wird übel und wir werden hibbelig. Die Wissenschaft sagt aber auch, und das ist das Gute, Nervosität ist Kopfsache und unseren Kopf haben wir in der Hand. So können wir selbst unsere Nervosität steuern und zähmen.
Nervosität macht dich menschlich
Besonders Vorstellungsgespräche setzen viele Menschen unter großen Druck. Innerhalb weniger Minuten soll man das Schlauste und Kreativste sagen, dass einem je über die Lippen gekommen ist und am besten gleich die ganze Firma von sich überzeugen. Das einem da schon einmal das Herz in die Hose rutscht ist nur natürlich. Und genau das ist der Punkt. Nervosität ist natürlich. Jeder war schon nervös und niemand wird weniger von dir halten, nur weil du nervös bist. Ganz im Gegenteil es zeigt, dass dir etwas an der Sache liegt. Es ist auch nicht schlimm Nervosität zuzugeben, es macht dich menschlich und sympathisch.
Wichtig ist, dass du dir klarmachst, dass es „nur“ ein Vorstellungsgespräch ist und eine Absage nicht gleich das Ende der Welt bedeutet. Um dir trotzdem etwas den Druck zu nehmen, haben wir hier die „Big-Five“ der Nervositätskiller im Vorstellungsgespräch zusammengetragen.
1. Kleider machen Leute
Kleide dich angemessen, aber bleibe dir treu. Wenn du nie Business-Klamotten trägst und dich dementsprechend unwohl fühlst, wird man dir das ansehen. Dann lieber ein unauffälliges Oberteil und eine schlichte Hose. Und wenn du schnell schwitzt am besten kein weißes Oberteil, das wird fleckig.
2. Wissen ist Macht
Beschäftige dich mit dem potentiellen Arbeitsgeber. Wann gegründet, welche Menschen arbeiten dort, was wird hergestellt etc.. Je besser du auf eventuelle Fragen vorbereitet bist, desto sicherer fühlst du dich. Dazu gehört übrigens auch das Wissen über die Anreisedauer. Lieber 30 Minuten zu früh da, als abgehetzt um kurz vor knapp. Wartezeit kannst du dir mit einem kleinen Spaziergang vertreiben, die frische Luft macht den Kopf frei.
3. Sitz still, Kind!
Auch wenn du die ganze Nervosität einfach abschütteln willst, versuche durchzuatmen und still zu sitzen. Deine Hände sind in deinem Schoß gut aufgehoben und deine Beine fühlen sich überschlagen oder nebeneinander am wohlsten. Deine absolute Geheimwaffe ist übrigens dein Lächeln. Wenn du freundlich schaust, achtet man viel lieber auf dein nettes Gesicht als auf deinen zappelnden Körper.
4. Same same but different
Mach dir klar, dass „dein“ Personaler auch nur ein Mensch ist. Er will keinen perfekten Roboter kennenlernen, sondern dich. Außerdem ist ein guter Personaler geübt darin, den Menschen hinter der Nervosität zu erkennen.
5. „Ich bin gut!“
Meistens ist dem Gespräch deine schriftliche Bewerbung vorangegangen. Du hast deine Qualifikationen und Noten offengelegt und damit das Interesse an deiner Person geweckt. Darauf kannst du dir gerne schon etwas einbilden. Außerdem brauchst du zwar den Job, aber gleichzeitig braucht der Job jemanden mit deinen Fähigkeiten. Es ist ein Geben und Nehmen, vergiss das nicht. Du kannst was, also zeig das!
Bilder: pathdoc/shutterstock.com
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