Mietpreis-Studie: Günstige Städte zum Studieren

04.09.2019

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Author: Redaktion
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Eine Studierenden WG sitzt zusammen im Wohnzimmer

Hamburg, München und Köln sind schön, aber auch ganz schön teuer. Und Berlin, weißte selbst, war mal billig, ist es jedoch nicht mehr. Ohnehin haben die Mieten ordentlich angezogen: Bundesweit sind zwischen 2014 und 2019 die studentischen Warmmieten um etwa 16 Prozent gestiegen. Kleiner Trost: Auch der Stundenlohn von Studentenjobs hat in dieser Zeit zugelegt – durchschnittlich um 22 Prozent, von 9,23 Euro auf 11,29 Euro. Trotzdem ärgerlich, wenn man das hart erarbeitete Geld direkt an den Vermieter weiterleiten muss. Schließlich gibt es so viel geilere Sachen, die man mit Geld machen kann: Party, Urlaub, Fischpediküre. Deshalb haben wir die günstigsten Studienorte ermittelt.

Preiswerte Wohnorte für Studenten

Studitemps hat in Zusammenarbeit mit der Maastricht University im März 2019 mehr als 22.000 Studenten aus ganz Deutschland gefragt, wo und wie sie wohnen. In der repräsentativen Studie, in der das Wohnen in 49 Städten verglichen wurde, kam heraus, dass es die günstigsten Quadratmeterpreise (warm) in folgenden Städten gibt: Halle an der Saale (11,26 Euro), Erfurt (11,78 Euro), Leipzig (12,15 Euro), Essen (12,23 Euro), Kassel (12,27 Euro), Wuppertal (12,54 Euro), Kaiserslautern (13,05 Euro), Osnabrück (13,16 Euro), Jena (13,21 Euro) und Bielefeld (13,25 Euro). 

Teure Wohnorte für Studenten

Wenn Geld für dich keine Rolle spielt und du im Club gern mit Dollar-Scheinen um dich schießt, könnten folgende Städte für dich interessant sein, denn hier sind die Quadratmeterpreise (warm) besonders hoch: Konstanz (20,12 Euro), München (20,05 Euro), Hamburg (19,27 Euro), Frankfurt am Main (18,74 Euro), Wiesbaden (17,96 Euro), Stuttgart (17,71 Euro), Darmstadt (17,51 Euro), Freiburg (17,30 Euro), Bonn (17,22 Euro) und Mainz (16,93 Euro). Auf Platz 11 folgt übrigens Berlin (16,53 Euro).

Sparen? Nee, größere Wohnung!

Beim studentischen Wohnen gibt es mitunter eine Art Rebound-Effekt, den du vielleicht vom Energiesparen her kennst. Um das Phänomen kurz zu erklären: Eigentlich braucht ein neuer Fernseher deutlich weniger Energie als ein alter. Wenn man jedoch den in die Jahre gekommenen 20-Zoller durch einen neuen 40-Zoller ersetzt, dann sind die Einspareffekte wieder dahin und man verbraucht letztlich sogar mehr Energie.

Auf das Thema Wohnen umgemünzt, bedeutet das, dass Studenten an günstigen Orten nicht unbedingt weniger Miete zahlen – weil sie sich dann größere Buden leisten. Essen liegt beispielsweise mit 12,23 Euro pro Quadratmeter (warm) auf Platz 4 der günstigen Wohnorte, bei den absoluten Wohnkosten mit 382 Euro pro Monat jedoch auf Platz 30. Die Studenten dort zahlen also fast so viel wie jene im teuren Mainz, haben im Schnitt jedoch auch zehn Quadratmeter mehr Wohnfläche. Umgekehrt gibt es das Phänomen auch. So ist das Wohnen in Gießen mit 15,65 Euro pro Quadratmeter (warm) zwar recht teuer, da den Studenten dort aber im Schnitt 24 Quadratmeter reichen, liegen sie im Ranking der günstigsten Gesamtmietpreise auf Platz 8.

Städte mit den höchsten bzw. niedrigsten Gesamtmietpreisen

Wie viel muss ich arbeiten, um die Miete zu bezahlen?

Nicht nur, dass die Mietpreise zwischen den Städten massiv variieren, auch die Gehälter der Studentenjobs unterscheiden sich von Ort zu Ort (und nach Tätigkeit). So nützt es dir nicht viel, wenn du zwar in einer günstigen Stadt wohnst, aber nur Mindestlohn bekommst. Deshalb haben wir die Mietpreise in Relation zum durchschnittlichen Stundenlohn von Studentenjobs gesetzt. Und dabei zeigt sich: Besonders gut haben es Studenten in Erfurt, Jena, Leipzig und Gießen, denn sie müssen nur knapp 30 Stunden arbeiten, um ihre Miete zu zahlen. Ganz anders sieht es in Frankfurt, Hamburg, München, Konstanz und Wiesbaden aus, wo Studenten mehr als 39 Stunden für ihre Miete schuften müssen.

Wie wohnen? Im Studentenwohnheim, einer WG, alleine oder bei den Eltern?

Am günstigsten ist es natürlich bei den Eltern zu wohnen, aber erstens kann man nicht an jeder Uni alles studieren und zweitens kann es durchaus befreiend sein von zu Hause auszuziehen, Stichwort: Halli-Galli-Drecksau-Party. Wohl deshalb wohnen drei Viertel aller Studenten nicht mehr im Hotel Mama. 30 Prozent leben stattdessen in einer WG, 26 Prozent haben eine eigene Butze, 16 Prozent residieren im Studentenwohnheim und vier Prozent beziehen eine Untermiete. Etwas anders sieht es allerdings in den teuren Großstädten Frankfurt, München und Hamburg aus – hier ist das Elternhaus die meist genutzte Wohnform. Nur auf den Mietpreis zu schauen, macht beim Wohnen jedoch keinen Sinn. Viel wichtiger ist es herauszufinden, welche Wohnform am besten zu dir passt.

Studentische Wohnformen Kreisdiagramm