Mein Ticket zur Karriere: Wer nichts wird, wird Wirt – BWL
In unserer neuen Reihe „Mein Ticket zur Karriere“ möchten wir dir die beliebtesten Studiengänge näherbringen, dich darüber informieren, was im Studium auf dich zu kommt und was dir dein Abschluss bringt. Anfangen möchten wir mit dem wohl angesagtesten Studiengang, der Betriebswirtschaftslehre – BWL.
„Wer nichts wird, wird (Betriebs-)Wirt.“ Aber was genau macht der eigentlich? Was lern‘ ich als Wirt denn so und vor allem, was kann ich damit eigentlich später machen? Du spielt mit dem Gedanken BWL zu studieren oder studierst vielleicht sogar schon und fragst dich, was dich in Zukunft noch so erwartet? Dann helfen dir die folgenden Zeilen vielleicht ein wenig weiter.
Der Name ist Programm – Was lern‘ ich eigentlich?
Wie du aus dem Begriff Betriebswirtschaftslehre schon heraus hören kannst, wird im BWL Studium die Bewirtschaftung eines Betriebes gelehrt. Ein Unternehmen besteht immer aus verschiedenen Bereichen, wie Marketing, Einkauf, Produktionen, Logistik, Buchhaltung, Controlling.
Meistens ist das Studium so aufgebaut, dass du im 1. Semester einen Überblick über alle Bereiche erhälst, im 2. – 4. Semester Vertiefungskurse in Teilbereichen hast und dich im 5. und 6. auf ein Gebiet deiner Wahl spezialisierst.
Und wie lange dauert das?
Fünf Jahre für Bachlor und Master ist Regelsudienzeit in BWL und auch umsetzbar. Natürlich ist es kein Beinbruch länger und gelassener zu studieren, allerdings sollte man sich gerade in BWL bewusst sein, dass die Konkurrenz nicht schläft.
Es stimmt eben schon, dass Betriebswirtschaftslehre ein sehr beliebtes Fach ist und der Andrang auf Stellen hoch ist. Je schneller das Studium fertig, desto motivierter/effektiver der potenzielle Arbeitnehmer (ob das tatsächlich so ist, sei mal dahingestellt). Absolventen mit Regelstudienzeitstudium werden häufiger genommen also solche, die erst nach 9 Jahren Studium fertig waren.
Dennoch solltest du nicht durchs Studium hetzen und schon völlig ausgebrannt in den Beruf einsteigen. Da hast am Ende weder du noch dein Arbeitgeber etwas von.
Wer nichts wird, wird Wirt
Das Schöne am BWL-Studium ist die Vielfältigkeit. Eben die macht das Studium auch so begehrt. Wer BWL studiert hat, kann später fast jeden Job in der Wirtschaft übernehmen und sich sehr frei entfalten. Du kannst gut verkaufen = Vertrieb. Du kannst gut mit Zahlen = Controlling. Konzeptentwicklung ist ein Kinderspiel für dich = Marketing.
Du hast eine Menge Möglichkeiten die Karriereleiter hoch zu klettern. Insofern stimmt es eben nicht, dass der der nichts wird, Wirt wird. Wenn du dich geschickt anstellst, kannst du ganz im Gegenteil einen sehr abwechslungsreichen und spannenden Job machen, der der Wirtschaft eine Menge bringt.
Und wer soll es studieren?
Ein gewisses Maß an wirtschaftlichem und mathematischem Interesse solltest du haben, wenn du mit dem Gedanken spielst BWL zu studieren. An sich ist es so, dass Betriebswirtschaftslehre für die geeignet ist, die sich noch nicht sicher sind wohin ihr beruflicher Weg führen soll. Es bietet eben ein sehr breites Spektrum an Möglichkeiten.
Wenn du aber schon weißt, dass du ein sehr sozialer oder naturwissenschaftlicher Mensch bist, muss dir klar sein, dass im BWL-Studium kaum Spezialisierung auf Forschung, Soziales etc. möglich ist. Für dich wäre dann vielleicht ein zielgerichteteres Studium besser geeignet. Ansonsten ist mit ein wenig Disziplin und Durchhaltevermögen dieses Studium mit Sicherheit für jeden machbar.
Was kost‘ die Welt?
So vielfältig die Aufgabenfelder in BWL sind, so vielfältig sind auch die Verdienstmöglichkeiten. Vom Buchhalter in einem kleinen Unternehmen, bis zum Porsche-Vorstand ist so gut wie jede Gehaltsklasse vertreten.
Pauschal kann man sagen, dass das Einstiegsgehalt bei etwa 35.000 Euro liegt und es nach oben kaum Grenzen gibt. Es kommt eben wie fast immer auf Glück, Kontakte und Persönlichkeit an.
Duale Ausbildung oder Vollzeit-Studium?
Auch diese Frage lässt sich nicht konkret beantworten. Beide Varianten bieten Vor- und Nachteile. Wenn du ein geregeltes Leben mit sicherem Einkommen schätzt ist Dual vielleicht für dich geeignet. Wenn du aber das berühmt-berüchtigte Studentenleben in vollen Zügen genießen möchtest lässt dir dafür das Vollzeitstudium wahrscheinlich mehr Raum. Arbeitgeber schätzen natürlich die praktische Erfahrung des Dualen Studiums, allerdings kannst du diese auch während der Semesterferien durch Praktika und Werkstudententätigkeiten sammeln.
Letztendlich ist es von dir und deinem Lerntyp abhängig, welche Variante sinnvoller ist.
Good-to-know
Gerade dem BWL-Studium wird oft vorgeworfen bloß geschliffene, nicht selbst denkende Akademiker hervorzubringen ohne Ecken, Kanten oder Persönlichkeit.
Der Leistungsdruck im Studium ist hoch, jeder will schneller, besser und erfolgreicher sein als die Anderen. Doch das heißt nicht, dass du deswegen keine Zeit hättest deine Persönlichkeit weiter zu entwickeln und dich über die Grenzen deines Faches hinaus zu bilden.
Auslandssemester, Praktika und Werkstudentenjobs lehren dich eine Menge über dich selbst und machen sich gleichzeitig gut im Lebenslauf. Du kannst selbst entscheiden inwiefern dich dein Studium glatt schleift und wie viel eigenständiges Denken du an den Tag legst. In unserer Jobbörse findest du vielleicht schon ein paar interessante Jobs, bei denen die Eigeninitiative nicht zu kurz kommt.
Bilder: FIO CRACHO/shutterstock.com
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