Das find‘ ich sch***e!: So übst du Kritik und nimmst sie an
Kritikfähigkeit ist eine der wichtigsten Soft Skills, die du für den Berufseinstieg mitbringen musst. Gerade zu Beginn unserer Karriere werden wir oft damit konfrontiert, dass unsere Arbeit nicht immer direkt den geforderten Ansprüchen genügt. Oder wir möchten gerne unser Gegenüber darauf aufmerksam machen, dass gerade etwas gehörig schief läuft, ob im Job oder während der Referatsplanung. Um solche Situationen lösen zu können, musst du kritikfähig sein. Doch: wie übe ich richtig Kritik und wie kann ich sie am besten annehmen?
So äußerst du Kritik
Bevor du deine Kritik äußerst solltest du zunächst auf die richtigen äußeren Umstände achten. Sie sollte nie zwischen Tür und Angel fallen, sondern in einer ruhigen Minute in einem persönlichen Gespräch mit dem Anderen oder der Gruppe. Außerdem gilt: der Ton macht die Musik. Gut hervorgebrachte Kritik ist keine Standpauke, sondern beinhaltet konstruktive Verbesserungsvorschläge und eine sachliche Bewertung der Arbeit. Die drei wichtigsten Stichpunkte für ein gutes Feedback lassen sich daher so zusammenfassen:
- Präzise
Formulierst du deine Beurteilung zu vage oder ungenau, besteht die Gefahr, dass dein Gegenüber sie als persönlichen Affront aufnimmt, weil dir die Argumente zu fehlen scheinen. Bevor du mit deiner Kritik also an jemanden herantrittst, überlege dir genau, an welchen Stellen es für dich hakt und was konkret dich stört.
- Ausgewogen
Ein konstruktiver Kritiker bildet sich sein Urteil nicht nur analytisch und zieht logische Schlussfolgerungen, sondern formuliert sie auch ausgewogen. Neben den Dingen die schlecht laufen, sollte auch immer hervorgehoben werden, an welchen Stellen schon Fortschritte gemacht wurden und was gut läuft. So wird ein positives Gesprächsklima gehalten und die Motivation gestärkt.
- Lösungsorientiert
Wer Kritik äußert, der sollte gleichzeitig versuchen, selbst Lösungsvorschläge für das Problem zu unterbreiten. Damit signalisierst du, dass du den Anderen nicht mit dem Feedback alleine lässt und selbst dazu bereit bist, dich mehr einzubringen.
So nimmst du Kritik an
Weitaus komplizierter als Kritik zu äußern ist es, welche anzunehmen. Trotz allem Anspruch an Professionalität: eine schlechte Bewertung seiner Arbeit mag niemand. Schnell fühlt man sich persönlich angegriffen, statt das positive Potenzial einer guten Kritik zu nutzen. Damit ein kritisches Gespräch für dich nicht mehr in eine Stresssituation ausartet, kannst du dich an den folgenden Punkten bei der Kritikfähigkeit orientieren:
- Distanz einnehmen
Auch wenn es schwer fällt: versuche dich direkt zu Beginn des Feedbacks emotional davon zu distanzieren und erinnere dich daran, dass das Feedback keine Beurteilung deiner Person, sondern im besten Fall eine professionelle Analyse deiner Arbeit ist.
- Gut zuhören und nachfragen
Das schlimmste Gefühl nach einer schlechten Kritik ist, nicht zu wissen, auf was der Andere hinaus wollte oder wie man nun damit umgehen soll. Sind dir während des Gespräches einige Dinge unklar oder die Kritikpunkte zu unspezifisch, frage höflich nach und zeige somit auch den Willen, mit Kritik umzugehen. Das macht bei Kommilitonen, Kollegen und Vorgesetzten immer einen guten Eindruck.
- Kritik verarbeiten
Im Endeffekt bleibt es dir selbst überlassen, was von der Kritik du dir annimmst und versuchst umzusetzen. Im Nachhinein solltest du sowohl die Beurteilung als auch deine Arbeit noch einmal reflektieren und gründlich überlegen, an welchen Punkten du ansetzen möchtest oder was du beibehalten willst. Generell solltest du jedoch immer dankbar sein, dass jemand sich die Mühe macht, dir ein konstruktives Feedback zu geben: denn im Endeffekt profitierst du am meisten davon, indem deine Arbeit immer besser und besser wird.
Bilder: Sergey Nivens/shutterstock.com
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