Krank? Bleib‘ mal besser Zuhause!
Deutsche wollen funktionieren – und zwar scheinbar um jeden Preis. Deswegen gehen viele Arbeitnehmer pflichtbewusst zur Arbeit, obwohl sie sich sehr krank fühlen. Dabei handelt es sich um ein Problem, das viel verbreiteter ist als das verpönte Blaumachen.
Wer macht so einen Quatsch und warum?
Laut einer DAK-Studie von 2014 geht die Mehrheit der Arbeitnehmer krank ins Büro. Weil sich das ungesunde Pflichtbewusstsein immer weiter ausbreitet, musste dem Kind auch ein Name gegeben werden: Der Begriff Präsentismus ist der neue Mitarbeiter in deutschen Büros und Betrieben, der vom Praktikanten bis zur Führungskraft jedem Mitarbeiter das Leben schwer macht. In den kalten Monaten ist der Präsentismus besonders fleißig, und sorgt für erschreckende Bilder in Büros der gesamten Bundesrepublik: Pünktlich zum Arbeitsbeginn stehen reihenweise erbärmlich anmutende Gestalten auf dem grauen Teppichboden, schleppen sich mit glasigem Blick zu ihrem Arbeitsplatz und unternehmen nicht einmal den Versuch, ihre ramponierte und rotgesichtige Gestalt ansehnlicher erscheinen zu lassen. Begleitet wird das Ganze von einem lautstarken Nies- und Hustkonzert, wie es bemitleidenswerter kaum sein könnte. Nicht zu vergessen ist das mit kundigem Blick zusammengestellte Arsenal an Halspastillen, Taschentüchern, Tees und Erkältungsmitteln, dessen Aromenvielfalt schon bald jeden Kollegen an die letzte Grippe erinnern wird…. Das reicht oder? Deine Aufopferungsbereitschaft in allen Ehren, deinen Kollegen tust du damit keinen Gefallen. Da ist es besser sich einzugestehen, dass es auch mal einen Tag einfach nicht geht und das Ganze darf nicht als Niederlage gegen den eigenen Körper betrachtet werden.
Warum du besser im Bett bleiben solltest
Die Abwehrkräfte deiner Kollegen sind durch die kürzeren Tage und sinkenden Temperaturen nämlich sowieso schon geschwächt und einen achtstündigen Dauerbeschuss mit deinen eingeschleppten Viren können sie wohl kaum gebrauchen. Egoismus ist bei Kollegen nie gerne gesehen und zeugt von wenig Verantwortungsbewusstsein. Wenn irgendwann die komplette Abteilung krank ist und dein Chef sich fragt: „Huch, wo sind denn nur alle?” Nun ja, warum er dir das nicht danken wird, muss ich dir wohl nicht erklären: Den Arbeitgeber kosten solche Aktionen nämlich bares Geld und die Begeisterung über deine Loyalität bis zum Schluss wird schnell in Unmut umschlagen. Außerdem bist du selbst auch längst nicht so produktiv wie gewohnt – und das über mehrere Tage. Da sind ein bis zwei Tage in heimischen Gefilden die bessere Wahl. Neben diesen beruflichen Aspekten solltest du natürlich auch nicht deine eigene Gesundheit außer Acht lassen: Eine verschleppte Krankheit macht das Ganze noch viel schlimmer und langwierige Folgeschäden lassen sich nie ganz ausschließen. Es gibt nicht umsonst ein Recht auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall – nimm die Erkrankung nicht sofort auf die leichte Schulter.
Bei diesen Symptomen solltest du definitiv Zuhause bleiben
Das soll selbstverständlich nicht bedeuten, dass jeder schon bei dem kleinsten Wehwechen Zuhause bleiben sollte. Die Entscheidung, ob du arbeiten gehen kannst oder nicht, muss entweder von dir selbst oder zusammen mit deinem Arzt entschieden werden. Das erfordert eine gewisse Sensibilität für die eigene körperliche Verfassung, die du nicht ignorieren solltest. Von bloßen „Winterblues“-Symptomen sollten sie allerdings trotzdem klar unterschieden werden. Fieber, starke Kopfschmerzen, schleimiger Husten oder gar eine Magen-und-Darm-Erkrankung sind jedoch definitiv ein guter Indikator für eine büro-untaugliche Erkrankung. Ein harmloser Schnupfen und Heiserkeit müssen hingegen kein Grund für einen Tag Zuhause sein – trotzdem solltest du in diesem Fall einige hygienische Selbstverständlichkeiten beachten. Dazu gehört regelmäßiges Händewaschen zum einen, zum anderen solltest du versuchen, wenn es sich partout nicht unterdrücken lässt, in deine Armbeuge zu niesen. Handdesinfektionmittel sind ebenso ratsam. Zudem solltest du deinen Arbeitsplatz auch mal einer Grundreinigung unterziehen – in wessen Büro keine entsprechenden Desinfektionsmittel vorhanden sind, der sollte einen entsprechenden Verbesserungsvorschlag vielleicht einmal anbringen. Mittlerweile bieten sogar einige Krankenkassen und andere Institutionen Seminare zu Präventionsmaßnahmen in Büros während der Erkältungszeit an.
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Bilder: luminaimages/shutterstock.com
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