„In meiner WG wohnt ein Flüchtling – und das ist super!“
Kriege, Krisen und politische Wirren machen weltweit immer mehr Menschen heimatlos. Flucht ist die Konsequenz. Doch wohin? Das friedliche Deutschland bietet sich als Lösung naturgemäß an, doch auch hier regt sich stetig Widerstand: mal offen, mal unterschwellig. Höchste Zeit also für studentisches Engagement – das es leider nie bis in die Tagesschau schafft.
Die Schreckensbilder brennen sich ein – ins Gehirn, ins Gewissen. Dem medialen Bild folgend, kommen Flüchtlinge fast ausschließlich aus Afrika. Sie wagen die Überfahrt durchs Mittelmeer in schrottreifen Nussschalen, die irgendwann mal Boote waren. Und sie riskieren alles, um Europa zu erreichen, die vermeintliche Insel der Glückseligkeit. Dass Flüchtlinge auch aus ganz anderen Erdregionen kommen, geht derweil unter. Aus Afghanistan, Syrien, Irak, zuletzt auch Kosovo. Und leider bleibt auch unerwähnt, dass eben nicht immer an der Küste Italiens Schluss ist.
Zahlreiche studentische Initiativen bieten Flüchtlingen Hilfe an
Denn bei aller Tragik, die das Thema Flucht per se mit sich bringt, gibt es auch Positives zu vermelden – und zwar aus deutschen Landen. So hat beispielsweise die katholische Hochschule Eichstätt unlängst eine Initiative gegründet, um in der bayerischen Provinz gestrandeten Flüchtlingen ein bisschen praktische Lebensperspektive zu gewähren. Konkret angeboten werden Deutschkurse, und als Belohnung für Hilfe spendende Studierende winken Credit Points.
Andere studentische Initiativen kümmern sich darum, fremden Menschen Hilfe bei Behördengängen und Arztbesuchen zu gewähren – oder aber beim Verfassen von Asylanträgen. Es werden Patenschaften für Flüchtlingskinder übernommen, Spielnachmittage und Sportevents organisiert. Selbst beim Thema Wohnen gibt es erstaunliche Hilfsbereitschaft zu berichten, wobei auch diese leider nicht in den Fokus einer breiteren Öffentlichkeit gerät. Die Bilder gekenterter Schiffe jedenfalls bleiben der Tagesschau vorbehalten.
In Lübeck werden WG-Zimmer vermittelt – bald auch bundesweit?
So ist das norddeutsche Lübeck Heimat eines Programms mit Namen „WG gesucht!“. Ziel ist die Vermittlung von Flüchtlingen in ansonsten ausschließlich von Studierenden genutzten Wohnraum. Dem Vernehmen nach klappt die Integration hier gerade deshalb prima, weil die Unterbringung im tolerant-aufgeschlossenen Milieu der Wohngemeinschaften kulturelle Barrieren erst gar nicht aufkommen lässt. Heißt: Studierende können in der Flüchtlingsfrage einiges bewegen. Schön so!
Jobmensa meint
Gut möglich, dass solche und vergleichbare Initiativen zukünftig noch mehr an Relevanz gewinnen werden. Denn die Kriege und Krisen dieser Erde scheinen im Moment klar auf dem Vormarsch zu sein – leider Gottes. Wünschenswert wäre zudem, das Thema „Flucht und Flüchtlinge“ anhand solcher Initiativen auch medial ein wenig positiver zu besetzen. Schließlich dürfen Pegida und Co. nicht auf alles eine Antwort haben. Studis, Flagge zeigen!
Bilder: zeit.de/shutterstock.com
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