Impostor-Syndrom: Sind meine guten Leistungen nur Glück?
In der Uni keine Probleme, der Stoff geht leicht von der Hand, alle Prüfungen werden mit Bravour bestanden. Diese Leute können sich glücklich schätzen, sollte man meinen. Jedoch tun sie das oft selbst nicht. Viele Studenten, die große Leistungen bringen, glauben selbst nicht an ihre Fähigkeiten. Sie denken, sie hätten nur Glück gehabt. Worunter diese Studenten leiden, nennt man das Impostor-Syndrom.
Was ist das Impostor-Syndrom genau?
Das Wort Impostor kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie “Betrüger”. Als solche fühlen sich die Betroffenen. Sie können ihre eigenen Leistungen nicht anerkennen und halten sich selbst für Hochstapler. Studenten mit dem Impostor-Syndrom denken, ihre Resultate würden sich nur auf Glück, Sympathie oder gute Beziehungen begründen. Obwohl sie die besten Noten schreiben, haben viele das Gefühl, trotzdem nicht viel zu wissen. Dieses Gefühl setzt die Studenten enorm unter Druck, da sie zum einen das Gefühl haben, sie müssten ihren Standard halten und könnten sich keiner Patzer erlauben. Zum anderen herrscht die ständige Angst, ihr “Betrug” könne auffliegen, d.h. die anderen erkennen, dass der eigene Erfolg nur auf den Zufall zurückzuführen ist. Diese Zweifel sind in fast allen Fällen unbegründet, trotzdem befürchten die Betroffenen eine Bloßstellung.
Betroffene – Ursachen – Folgen
Wie es die Definition bereits beinhaltet, sind besonders Leistungsträger und erfolgreiche Studenten betroffen, die ein geringes Selbstbewusstsein haben und nicht an ihre eigenen Fähigkeiten glauben. Studien haben zudem ergeben, dass deutlich häufiger Frauen als Männer unter dem Impostor-Syndrom leiden. Auch Menschen, die den Uni-Abschluss bereits in der Tasche haben und eine Führungsposition bekleiden, können am Impostor-Syndrom erkranken. Auch sie haben die Einstellung, sie seien nur durch Glück an ihre Stelle gekommen und haben Angst, den Ansprüchen nicht standhalten zu können.
Der Auslöser für das Impostor-Syndrom ist in den meisten Fällen das Streben nach absoluter Perfektion gepaart mit zu hohen Ansprüchen an sich selbst. Werden die hoch gesteckten Ziele dann tatsächlich erreicht, zweifeln sie aufgrund eines schwachen Selbstvertrauens an ihren Ergebnissen.
Die Folgen des Impostor-Syndroms können ähnlich schwerwiegend sein wie bei anderen psychischen Erkrankungen wie beispielsweise dem Burn-Out Syndrom. Essstörungen oder Depressionen können auftreten, im schlimmsten Fall prägt das Syndrom das ganze Leben.
5 Tipps gegen das Impostor-Syndrom
Tipp 1: Habe realistische Anforderungen an dich selbst. Man kann nicht immer der/die Beste sein. Fehler sind menschlich, stehe dazu.
Tipp 2: Unterscheide zwischen Fakten und Gefühlen. Du meinst, kaum etwas zu wissen, aber die Prüfung ist eine 1? Dann kann sie ja so schlecht nicht gewesen sein!
Tipp 3: Führe ein Erfolgstagebuch. Notiere dir, was du geschafft hast. So kannst du dir vor Augen führen, dass deine Leistungen keine einmaligen Zufälle sind. Visualiere dir deine Erfolge.
Tipp 4: Nimm Lob an! Komplimente bedeuten die Wertschätzung deiner Arbeit. Zudem stärken sie dein Selbstvertrauen.
Tipp 5: Sprich über deine Komplexe. Habe keine Scheu, sicherlich hat sich jeder schon einmal als Hochstapler gefühlt. Suche dir im Ernstfall professionelle Hilfe.
Fazit: Menschen, die große Leistungen erbringen, zweifeln oft an ihren Fähigkeiten. Völlig zu Unrecht! Gute Ergebnisse kommen schließlich nicht von ungefähr. Wie geht es euch? Hattet ihr auch schon einmal das Gefühl, eine gute Note zu bekommen, obwohl ihr nichts konntet? Gute Leistungen sind jedenfalls auch im Job nützlich. Den besten Nebenjob für euer Studium findet ihr bei Jobmensa.
Bilder: Ermolaev Alexander/shutterstock.com
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