How will we work in future? Was Unternehmen bei Startups abschauen können
Jobmensa war auf der StartupCon 2018 in Köln. Die jährliche Convention liefert die wichtigsten Updates für junge Gründer, Investoren und alle, die welche werden möchten. Zentrales Thema in diesem Jahr: Was und wo können traditionsreiche Unternehmen auf dem Markt von ihren jungen Mitstreitern lernen? Unser Geschäftsführer Eckhard Köhn war als Speaker vor Ort und hat sich in der Diskussion um How will we work in future? mit dem Clash der Generationen auseinandergesetzt.
Unternehmen müssen beim digitalen Wandel mitziehen
Alle Debatten über die Zukunft des Arbeitsmarktes kreisen um sie: Millenials, Gen Y, Zler, Youtube. Es gibt eine Menge Bezeichnungen der jüngsten beiden Generationen an Arbeitnehmern, ein Aspekt bleibt jedoch unveränderlich.
Akut und in den kommenden Jahren werden sie als Mitarbeiter Herzstück der Unternehmen sein, denn sie sind der Nachwuchs, der den digitalen Wandel praktisch im Blut trägt. Und der prescht durch alle Lebensbereiche und mit Höchstgeschwindigkeit voran. Mit ihm verändert sich die Gesellschaft, ihre Vertreter, ihre Werte und Prioritäten.
So sind zukünftige Arbeitnehmer aufgrund der Flut an Konsummöglichkeiten, in der sie aufwachsen, ziemlich verwöhnt; genauso verwöhnt bleiben sie als Arbeitnehmer, das gilt wohl insbesondere für die Generation Z.
Startups der jüngsten Gründer sind selbstbestimmt, up to date und höchst reaktionsfähig – traditionsreiche Unternehmen müssen wohl mitziehen und mehr als nur Anglizismen auswendig lernen. Ihre größte Challenge ist es derzeit, für die Ansprüche von Digital Natives aufzurüsten und sich der Schnelllebigkeit anzupassen.
Generationen Y und Z: Wer sind die modernen Arbeitnehmer?
Man könnte meinen, dass die prägenden Merkmale von Gen Y (geboren in etwa zwischen 1980 und 2000) und Zlern (1995 bis 2010) sich ähneln sollten. Schließlich beträgt ihr Altersunterschied häufig wenige Jahre. Sie überschneiden sich sogar. Trotzdem betrachten Forscher sie separat, um ihren Einfluss auf den Arbeitsmarkt bestmöglich zu definieren.
Kurz gefasst legen beide Wert auf Eigeninitiative und ein kreatives Arbeitsumfeld, in dem sie sich mit ihren Kollegen auf Augenhöhe befinden. Aufgrund ihrer Verbundenheit zum digitalen Zeitalter können sie ein Übermaß an Informationen schnell verarbeiten und die neuesten Tools händeln.
Z legt weniger Wert auf Status
Genauso schnell verstehen sie, dass es aufgrund vieler neu entstandener Berufe eine Vielzahl an passenden Arbeitsplätzen speziell für sie und ihre Zielgruppe gibt. So finden sich in Y und Z viele treulose Tomaten, für die eine emotionale Bindung zum Unternehmen eher zweitrangig ist und die demzufolge gerne den Job wechseln, sobald es kriselt.
Anders als die Vertreter der Y sind die Kinder der Generation Z weniger heiß darauf, Führungspositionen einzunehmen. Für sie steht der Einklang von Arbeit und einer von Social Media Performance dominierten Freizeit über einem hohen Verdienst. Denn was bringt der, wenn nicht genügend Zeit vorhanden ist, um ihn auf den Kopf zu hauen?
How will we work in future? Selbstbestimmtheit ist Priorität
Im Talk auf der StartupCon heißt es, dass Konzerne und Unternehmen sich über ein zufriedenstellendes Gehalt hinaus bemühen müssen, die jungen Kollegen an sich zu binden. Benefits, die die Life-Work-Balance sichern, Weiterbildungsmöglichkeiten auf freiwilliger Basis oder ein persönlich positives Verhältnis zwischen Vorgesetzten und Angestellten bildet eine robuste Grundlage dafür. Sich komplett der agilen Lebenswelt von Startups anzupassen, ist aber nicht in jedem Bereich empfehlenswert.
Eine seit Jahren bestehende Finanzabteilung mit festen Strukturen sollte diese beispielsweise beibehalten. Je nach Abteilung variiert eben die Notwendigkeit, agile Arbeitsweisen zu etablieren; wo man bestenfalls am Nerv der Zeit operieren sollte, legt jede Firma individuell für sich fest.
Ein Unternehmen könne wie eine Familie mit alteingesessenen und pubertären Mitgliedern betrachtet werden, so Eckhard Köhn. Und innerhalb dieser Familie gilt es, eine Kommunikation auf Augenhöhe zu erschaffen, um ein vielversprechendes Ergebnis zu erzielen.
Bilder: StartupCon