Hochschule und Uni – Mein Studium in Düsseldorf
Das Leben als Student ist eine Zeit, von der wir später schwärmen werden – sagt man. Auch wenn sich das der ein oder andere von uns heute inmitten des Uni-Alltags noch nicht so vorstellen mag. Aber sind wir mal ehrlich: wann waren wir flexibler, konnten so viele unzählige neue Erfahrungen sammeln und unser Leben entspannter, freier und selbstbestimmter genießen als jetzt? Mal ganz zu schweigen von den vielen Studenten-Rabatten, die überall nur so winken. Wenn man darüber nachdenkt, hätte es uns als Studenten doch wirklich schlechter treffen können. So sehe ich das da zumindest. Als zugezogene Studentin – ursprünglich komme ich aus Hamm (nein, nicht das Düsseldorf-Hamm, sondern das Hamm in Westfalen) – studiere ich mittlerweile im dritten Semester International Management an der Hochschule Düsseldorf (HSD). Als Landei habe ich mich ziemlich schnell an die Stadtluft gewöhnt und so manche Ecke Düsseldorfs kennen gelernt. Und das möchte ich natürlich mit euch teilen!
Hochschule und Uni in
Das Besondere am HSD Gebäude ist, dass es mitten auf dem Uni-Campus liegt. Zumindest noch solange, bis wir auf das neu gebaute Gelände in Derendorf umziehen – leider ein ziemliches Berliner-Flughafen-Projekt. Deshalb sind die möglichen 36 Studiengänge, aufgeteilt in 7 Fachbereiche und auf über 9.000 Studenten, im Moment noch auf die Campusse in Bilk und Golzheim verteilt. Und das Unigelände ist natürlich riesig. Es stehen zwar überall Schilder, aber gerade als Ersti ist man schon ziemlich aufgeschmissen, wenn man sich in den ersten Wochen allein zurecht finden soll. Aber egal ob die mit aufgestelltem Polohemdkragen und Segelschuhen, mit Pluderhosen und Dreadlocks oder die, die sich denken „wer nichts wird, wird Wirt“ können eigentlich alle deine verzweifelten Blicke deuten und zeigen dir den richtigen Weg.

Food is Fuel
Weiterer Uni-Vorteil: Es gibt an jeder Ecke was zu essen. Bezahlt werden kann fast überall mit der Mensacard, was einen schnell den Überblick über seine Essensausgaben verlieren lässt. Für die eher Kochunfähigen unter uns gibt es in der Mensa so ziemlich alles, was das Studenten Herz begehrt. Jedem Vapiano Liebhaber kann ich das CampusVITA nur empfehlen, vor den staunenden Studentenaugen zeigen euch die Köche dort, wie man frische Pizza und Pasta zubereitet! Und hält sich der Prof mal wieder gefühlte zehn Jahre an einer Folie auf, vertreiben wir uns gerne die Zeit damit, schon mal den Essensplan über die Mensa-App abzuchecken.
Studieren in Düsseldorf?
„Wie? Du studierst in Düsseldorf? Ist doch bestimmt voll teuer oder?“ Fragen wie diese habe ich mir ganz schön oft angehört, als ich von meinem Studium erzählt habe. Klar, Düsseldorf ist genauso wie Köln nicht gerade die Günstigste unter den Studentenstädten. Aber ich kann euch sagen: es lohnt sich. Denn Düsseldorf hat mehr zu bieten als nur Luxusshopping auf der KÖ! Bekannt ist die Altstadt als „längste Theke der Welt“. So manch ein Tourist hat sich schon gefragt, wo es denn zur besagten Theke ginge. Der Namen ist allerdings nicht wörtlich zu verstehen – vielmehr steht er symbolisch für die etlichen Bars und Kneipen, die die Altstadt säumen. Darunter auch einige Brauereien, die das rheinländische „Alt“ herstellen – Bierliebhaber sollten das dunkle Gebräu auf jeden Fall mal probiert haben!

Party, Party, Party
Parties und Studentenleben gehören natürlich genauso zusammen wie der Rhein zu Düsseldorf. Auch über die Stadtgrenzen hinaus ist die Altstadt die wohl bekannteste Feier-Location, hier treffen am Wochenende etliche Feierwütige auf die, die ganz entspannt was trinken gehen wollen. Wer an der HSD studiert, für den ist spätestens in der Ersti-Woche ein Besuch im „Papagayo“ Pflicht. Gerade auf Ersti-Parties ist die Bar mehr als gut gefüllt und es wird ordentlich der Beginn des Studentendaseins gefeiert. Wer sich unter die Schickeria Düsseldorfs mischen möchte, die Sneaker gerne mal gegen ein Paar High-Heels tauscht und mit dem ein oder anderen Promi abfeiern möchte, der sollte der Nachtresidenz an der KÖ einen Besuch abstatten. Die Lage des Nobelschuppens spricht allerdings für sich – für eine Einlass-Garantie sollte man sich entsprechend kleiden.
Du willst dich von der Partynacht erholen oder hast einfach genug von der Großstadt? Dann geh zum Strandabschnitt am Rhein – dem Paradiesstrand – ganz in der Nähe vom MedienHafen und genieße dort Strandfeeling mitten in der Stadt. Eine wahre Ruheoase – bis zum Abend. Besonders im Sommer ist der Ort beliebt für ungestörte (Grill)Parties. Unterbrochen werden kann die vermeintliche Großstadtidylle dort nur durch das eine oder andere Event. Direkt am Wasser, auf den Oberkasseler Rheinwiesen, findet nämlich auch die alljährliche Rheinkirmes – als Größte am Rhein überhaupt – statt. Aber auch der Japan-Tag zieht Millionen von Menschen in die Stadt und ist auch für Nicht-Manga-Fans einen Besuch wert.

Ganz schön teuer!
Aber: Ohne Moß, nix los! Ein Vorteil der Rheinstadt ist, dass viele Unternehmen ihren Sitz hier haben. Dadurch bekommen wir Studenten die Chance, neben den üblichen Studentenjobs als Werksstudenten tätig zu werden und uns so unser Portemonnaie etwas aufzubessern. Gleichzeitig lernt man dabei (bestenfalls) auch noch was für sein Studium, was ja auch nicht schaden soll.
Zu den wohl bekanntesten in Düsseldorf ansässigen Unternehmen zählt Henkel. Mit Praktika oder Internships für Studierende, die kurz vor ihrem Abschluss stehen, bietet das Headquarter eine bereichsübergreifende Palette: angefangen beim Management über Sales bis hin zum Engineering können talentierte Menschen dort erste Karrierepflaster legen. Außerdem ist das Szeneviertel MedienHafen eine gute Anlaufstelle gerade für Studis aus den Bereichen Medien oder Design – daher übrigens auch der Name – um eine passende Beschäftigung zu finden. Für viele andere gilt: arbeite dort, wo andere ihren Spaß haben und kellnere in der Altstadt.
Doch natürlich hat auch Düsseldorf mit den typischen Großstadtproblemen zu kämpfen – ihr wisst, wovon ich spreche: dem Wohnungsmarkt. Die Uni stellt zwar einiges an Wohnheimen bereit, aber längst nicht jeder kann dort unterkommen. Ansonsten ist Düsseldorf eher teures Pflaster. Der Markt ist total überrannt und jeder, der neu nach Düsseldorf kommt und nicht die Möglichkeit hat, ins Studentenheim zu ziehen, darf sich erst einmal der Wohnungssuche widmen. Viele meiner Kommilitonen wohnen in WGs oder haben sich eine eigene Wohnung gesucht, wenn auch nicht in unmittelbarer Uni-Nähe. Die Anbindung in ganz Düsseldorf ist aber ziemlich gut, sodass eigentlich jeder früher oder später das Passende für sich gefunden hat.

Relax – take it easy!
Wenn einem die eigenen vier Wände doch nicht so gut gefallen oder mal eine Lernpause her muss, ist die Terrasse am Uni-See vorm Oeconomicum absolut zu empfehlen. Im Sommer treffen sich dort Sonnenanbeter und Weißhäuter, um sich zur Abwechslung mal ordentlich mit Sonne voll zu tanken. Außerhalb der Uni gehe ich auch gerne im Schatten des Rheinturms entlang der Rheinuferpromenade bis in die Stadt. Wenn es draußen jedoch richtig heiß ist, gleicht das Rheinufer einer Wiese im Schwimmbad, auf der kein Stückchen Grün mehr zu sehen ist – nur dass man hier natürlich nicht schwimmen gehen darf. Aber kühle Getränken und frische Snacks – selbstmitgebracht oder gekauft in einem der gemütlichen Cafés – sind definitiv auch eine gute Alternative zum Sprung ins kühle Nass! Auch die Rheintreppen am Burgplatz sind nicht nur abends ein beliebter Ort zum Chillen, nicht zuletzt wegen der Unterhaltung durch die mehr oder weniger talentierten Künstler, die dort ihr Können zum Besten geben.
Bilder: Julia Spieth
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