Hier gibt’s mehr als nur Kekse – Studieren in Hannover
Wenn man an Hannover denkt, hat man die Universität und die vielen Hochschulen eigentlich zunächst gar nicht auf dem Schirm. Sobald man das erste Mal die Uni besucht (in meinem Fall die „Hauptuni“ oder auch offiziell „Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover“ genannt) bemerkt man jedoch schnell, dass das Campusleben in Hannover lebendig und interessant ist.
Da es neben der Leibniz-Uni noch einige weitere Hochschulen, wie die Musikhochschule, oder die Medizinische Hochschule Hannover mit ihren legendären Medizinerpartys gibt, lernt man im Laufe seines Studiums viele verschiedene Leute mit den unterschiedlichsten Geschichten kennen. Da ich an der Leibniz-Uni studiere könnte es eventuell möglich sein, dass ich etwas voreingenommen bin, aber ich finde unseren Campus, total klasse. Alle Uni-Einrichtungen liegen in unmittelbarer Nähe der ehemaligen königlichen Gärten der früheren Herrscherfamilie Hannovers: den Welfen. Hannover ist bekannt für den „Großen Garten“ im Stadtteil Herrenhausen, aber auch die anderen Gärten sind im Sommer ideal zum Grillen oder um zwischen den Vorlesungen in der Sonne zu entspannen.
Studieren in Hannover
Wir haben auf dem sogenannten „Conti-Campus“, eine kleine Mensa namens „Contine“ wo man hauptsächlich Juristen, Wiwis und Lehramtsstudenten trifft. Nicht weit weg ist aber auch die Hauptmensa, wo eigentlich alle Studiengänge und Dozenten aufeinander treffen. Das Essen ist, obwohl man es von einer Mensa natürlich vorher nicht erwartet, in 9 von 10 Fällen wirklich gut und man kann z.B. mit der „iMensa“-App auch die verschiedenen Gerichte die es diese Woche gibt erfahren. Hannover hat natürlich nicht nur die Uni und die Hochschulen. Es gibt neben der Altstadt mit unzähligen Bars, Restaurants und Cafés z.B. noch den Maschsee und den großen Stadtwald Eilenriede. Generell kann man sagen, dass ich kaum eine grünere Stadt als Hannover kennen gelernt habe. Ein großer Vorteil ist außerdem, dass man mit Hannover 96 einen Bundesligisten in der Stadt hat und somit die Bundesligavereine ohne Probleme live erleben kann.
Ferien und Jobben
Neben dem Studium gibt es für die meisten Studenten noch zwei elementare Lebensbestandteile: Nebenjob und Feiern.Es ist meiner Erfahrung nach auch relativ einfach in Hannover einen Nebenjob zu finden. Es gibt in der Uni viele Hiwi-Jobs, aber auch viele Unternehmer oder Ketten sind gegenüber Studenten sehr offen und sind vor allem in der Prüfungsphase sehr entspannt, falls man doch mal mehr lernen muss. Die meisten Fachschaften oder auch das Service Center der Uni haben immer ein paar Tipps, wenn man selbst bei der Suche weniger Glück hat. Neben den kleineren Unternehmen sind natürlich auch die großen Fastfood-Ketten hier zu finden, wo es immer einen Job gibt. Allerdings ist Hannover Standort eines großen VW-Werks und außerdem Sitz der bekannten Keks-Fabrik Bahlsen, wo der Leibnizkeks produziert wird. Man kann also sicher sein, dass man in Hannover einen Job findet.
Ausgehen – die besten Locations
In der Innenstadt kann man viele verschiedenen Clubs finden, von denen die meisten vom Hauptbahnhof oder der zentralen U-Bahnstation „Kröpcke“ sehr gut zu Fuß erreichbar sind. So ziemlich jeder Musikgeschmack ist vertreten. Es gibt einige sehr gute RnB/Hip Hop-Clubs (geht ins Phoenix wenn ihr richtig gut tanzen wollt), sowie Charts/Mainstream, aber auch Schlager. Wenn man aber mal keine Lust auf Tanzen hat, gibt es natürlich auch noch zahlreiche Bars. Für Studenten ist die „Santana Bar“ absolut zu empfehlen, da sie sowohl direkt in der Nähe des Unicampus ist, als auch sehr günstige Preise hat, wie z.B. den 3-Euro-Tag. Ein weiterer Tipp ist das Irish Pub „Dublin Inn“, wo zweimal die Woche Karaokenight ist und außerdem jeder Spieltag der Bundesliga, Premier League, Rugby League uvm. auf Großbildleinwand übertragen wird.
Neben den Clubs und Bars, die das ganze Jahr auf haben gibt es in Hannover unglaublich viele Events und Volksfeste, wie z.B. das Maschseefest, das Frühlingsfest, eines der größten Schützenfeste Deutschlands (wenn nicht sogar das größte) und natürlich auch ein Oktoberfest. Unterm Strich kann einem eigentlich nicht langweilig werden, wenn man gern feiern geht und dabei habe ich die zahlreichen Studenten- und Fachschaftspartys noch gar nicht erwähnt..es gibt sie und sie sind krass. Mehr muss ich an der Stelle wohl nicht sagen.
Wohnen in Hannover – für Studis bezahlbar
Damit man in Hannover studieren, feiern und arbeiten kann, muss man natürlich irgendwo seine vier Wände haben. Die für Studenten interessantesten Stadtteile sind, wenn man von Uninähe oder Spaßfaktor ausgeht: Die Nordstadt (Stadtteil der Uni), die Südstadt (sehr gute Wohnmöglichkeiten), List (teilweise teuer, aber sehr schön und mit etwas Mühe auch bezahlbar), Herrenhausen (sehr uninah), Linden (Hannovers Kulturstadtteil, von den Einwohnern geliebt und überschätzt…ja ein bisschen Rivalität gibt es), sowie die Calenberger Neustadt und natürlich Mitte. Preistechnisch gibt es hier keine Grenzen. Man kann sich totzahlen für ein 15qm-Zimmer, aber auch gut und günstig wohnen. Es ist definitiv möglich in Hannover alleine oder in einer WG zu wohnen ohne sich zu verschulden. Die meisten Studenten leben in einer WG, da die meisten Wohnheimplätze schnell vergriffen sind.
Die öffentlichen Verkehrsmittel in Hannover sind sehr gut aufgebaut, sodass man überall problemlos mit der Stadtbahn oder dem Bus hinkommt. Am Wochenende fahren Bus und Bahn durchgehend, unter der Woche bis 1-2 Uhr, sodass man mit etwas Pech 2-3 Stunden weiterfeiern muss, sollte man die berühmt-berüchtigte letzte Bahn verpassen. Alternativ ist alles auch sehr schnell mit dem Fahrrad zu erreichen. Man muss allerdings nicht unbedingt Fahrrad fahren, wenn man Sport machen will, da es viele Sportvereine, Fitnessstudios und ein Zentrum für Hochschulsport gibt, das meiner Meinung nach nicht besser sein könnte.
Ich könnte vermutlich noch viele Seiten mit Insiderwissen füllen, aber ich freue mich schon wenn bis hierhin jemand mitgelesen hat. Als mein kurzes Fazit kann ich nur sagen, ich habe in kurzer Zeit in Hannover ein neues Leben aufgebaut, habe einen klasse Freundeskreis aufgebaut und könnte mir tatsächlich vorstellen nach dem Studium hierzubleiben. Sollte ich dem einen oder anderen Abiturienten/der ein oder anderen Abiturientin oder sonstigen Studieninteressierten die schwere Uniwahl ein bisschen erleichtert haben, dann hat sich dieser Artikel schon gelohnt. Ich fühle mich in Hannover sehr wohl und wünsche allen Neu-Hannoveranern einen guten Start. Man sieht sich!
Damit ihr auch genug Kleingeld fürs Kekesessen in Hannover habt, findet ihr jetzt einen passenden Nebenjob auf Jobmensa.de! 😉
Unser Autor Jordan ist 20 Jahre alt und studiert aktuell im 3. Semester an der Leibniz-Universität Hannover Politikwissenschaft und Englisch mit schulischem Schwerpunkt.
Bilder: telesniuk/shutterstock.com
Das könnte dir auch gefallen:
Zeig mir was du trägst und ich sage dir, was du studierst
Studenten eines Faches gleichen sich längst nicht mehr wie ein Ei dem anderen. Ihr Style ist sehr viel variabler geworden.
Billig, billiger, am billigsten – die besten aktuellen Studententarife
Studententarife versprechen satte Rabatte in vielen Bereichen. Weiterlesen lohnt sich also und schont den Geldbeutel.
Wie wirst du ein Lieblingsstudent?
Ein Lieblingsstudent hat bei seinem Dozenten ein vorteilhaftes Polster an Sympathiepunkten. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil.