Gehirndoping – das riskante Spiel mit Wachmachern beim Lernen
Wer kennt es nicht? Morgen ist Prüfungstag und du fühlst dich ausgelaugt und müde? Erstmal ´nen Kaffee. Oder auch fünf. Solange es nur bei Kaffee bleibt, bist du noch mehr oder weniger auf der sicheren Seite. Es erscheinen aber immer mehr Wachmacher und anderen Neuro-Enhancements auf dem Markt. Solche Substanzen tragen zur geistigen Leistungssteigerung bei, stellen aber trotz ihres legalen Status eine Belastung für den Körper dar. Hierbei stellen sich schnell Fragen wie: Wem ist es wert, seine Gesundheit aufs Spiel zu setzen um in der Prüfung zu glänzen? Und ist das eigentlich fair? Eine Studie zum Thema Gehirndoping sorgt für Aufklärung – und Verwunderung.
Kübelweise Kaffee
Zum Glück greifen noch nicht viele Studenten zu Pillen am Prüfungstag, wie die Studie von Forschern an der Ruhr-Uni in Bochum zeigt. Unter der Leitung von Jan Schildmann wurden über tausend Studenten über ihren Konsum von „geistigen Aufputschmitteln“ befragt. Über die Hälfte (574 Probanden) greifen regelmäßig vor Prüfungen zu Kaffee. Somit ist das beliebte Heißgetränk eindeutig der Sieger unter den Gehirndopingmitteln. Nur 14 der Befragten gaben zu, schon mal Amphetamine, wie beispielsweise Ritalin genommen zu haben, während 39 Cannabis rauchten, um effektiver lernen zu können. Das führt zu dem Entschluss, dass die meisten ihre Leistungsfähigkeit mit legalen Mitteln auf die Sprünge helfen wollen. So trinken 419 der Befragten Energydrinks, 147 rauchen Zigaretten und 125 Studenten schlucken Koffeintabletten. Über die gesundheitlichen Auswirkungen dieser Substanzen lässt sich streiten. In dieser Hinsicht ist die verhältnismäßig niedrige Zahl an Konsumenten von illegalen Mitteln aber zunächst begrüßenswert.
Der Druck steigt
Über die Hälfte der Befragten finden das Einnehmen von Neuro-Enhancement ungerecht und 505 der Probanden befürchten, dass in Zukunft der Druck steigen wird, Tabletten zu nehmen, um die Leistung zu steigern. „Die aktuellen Daten bestätigen den großen Bekanntheitsgrad von Substanzen zur Steigerung der geistigen Leistungsfähigkeit bei Studierenden“, erklärt Schildmann. Grund dafür sind vermutlich der einfache Zugang und die gesellschaftliche Akzeptanz. Nun stellt man sich auch die Frage, ob das nicht eigentlich unter Betrug fällt. Das muss zunächst jeder für sich selbst entscheiden. Medikamente sind so oder so belastend für einen gesunden Körper, und ob man das Risiko eingehen will, seine Gesundheit dafür aufs Spiel zu setzen, bleibt jedem sich selbst überlassen. Erst, wenn verschriebene Medikamente missbräuchlich angewendet werden, gilt das, gesetzlich gesehen, als Betrug.
Geht das auch gesund?
Ein paar Tassen Kaffee kann der Körper gerade so noch verkraften – vorausgesetzt Blutdruck und Magen machen mit. Daneben helfen Ginkgo-Biloba-Präparate, die du überall kaufen kannst. Durch die entgiftende Wirkung der Flavonoide und Terpenoide (die übrigens auch in Rotwein enthalten sind) werden Körperzellen, und somit auch die empfindlichen Nervenzellen, vor Stressreaktionen geschützt. Aber auch ein ganz altbekanntes Wundermittel hilft oft, nicht nur bei Prüfungsangst: einfach mal wieder ausschlafen. Denn wenn deine Energiereserven erschöpft sind, kann auch dein Gehirn nicht mehr. Grundlegend gilt allerdings, bei Lernblockaden lieber gleich zum Arzt gehen.
Wer noch Geld für den nächsten Kaffee oder Energydrink benötigt, der sollte sich schnellstmöglich auf die Suche nach einem neuen Nebenjob machen. Und wo geht das schneller als bei Jobmensa? Genau, nirgendwo! Deswegen direkt hier nach Studentenjobs suchen!
Bilder: A. and I. Kruk/shutterstock.com
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