Erfolg im Miesepeter-Mode? Schlechte Laune macht uns produktiver
In Zeiten der ständigen Selbstoptimierung gibt es ständig neue Tipps und Tricks, die uns zu wahren Produktivitätsmaschinen formen sollen. Dabei zeigen Studien jetzt, dass wir erfolgreicher sein können, ganz ohne dafür akribisch jede Minute zu verplanen, uns künstlich zu motivieren oder den ganzen Tag im Büro zu verbringen. Für mehr Produktivität brauchen wir nur eins: schlechte Laune!
Studie zeigt: Miesepeter schlägt Glückskeks
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Sozialforschern an der University of New South Wales in Australien. Bei ihrer Untersuchung teilten sie die Probanden in zwei verschiedene Gruppen auf. Der ersten Gruppe wurden zur Veränderung des Gemütszustandes witzige Filme gezeigt. Die logische Folge: die Probanden waren gut drauf. Der anderen Gruppe hingegen wurden traurige Filme gezeigt, welche bei den untersuchten Personen selbstverständlich eine negative Stimmung hervorriefen. Im Anschluss daran mussten alle Probanden verschiedene Aufgaben bewältigen.
Das Ergebnis: Während die positiv gestimmten Probanden ihre Aufgaben zwar kreativer lösten, dachten die schlecht gelauten Probanden sorgfältiger nach. Sie waren besser in der schriftlichen Kommunikation und hatten aussagekräftigere Argumente. Kurz: sie waren produktiver.
Wie wirkt sich die Laune auf die Produktivität aus?
Die Forscher kennen einige Gründe dafür, dass unsere schlechte Laune uns effektiver an unsere Ziele führt. Beispielsweise nehmen wir in einem traurigen Gemütszustand unsere Umwelt detaillierter wahr und sind sensibler was Einflüsse von außen angeht. Auch im Umgang mit anderen ist schlechte Laune nicht nur ein Nachteil, sondern hilft uns, die Mimik des Gegenübers besser zu analysieren.
Sollten wir also in Zukunft alle im Miesepeter-Mode durch die Uni und den Job rennen, nur damit wir effektiver arbeiten?
Dauerhaft schlechte Laune wird zum Risiko
Davon, ab jetzt nur noch mit herunter gezogenen Mundwinkeln durch die Gegend zu laufen, ist allerdings mehr als abzuraten. Nicht nur, dass wir gar keinen Spaß mehr hätten und die absolute Produktivität nicht unser Lebensziel Nummer 1 darstellen sollte. Mit Freude und Kreativität an etwas zu arbeiten ist schließlich auch erstrebenswert.
Darüber hinaus ist bei einer lang andauernden Phase von rein negativen Gemütszuständen das Risiko hoch, dass man aus diesem Loch nicht mehr von allein herausfindet und in eine Depression abrutscht. Für die Arbeit seinen Gesundheitszustand aufs Spiel setzen? Nicht mit uns.
Die Studie motiviert insofern, als dass wir nun wissen, dass wir selbst an einem Tag, an dem wir uns am liebsten die ganze Zeit unter der Bettdecke verkriechen würden, viel schaffen können und unsere schlechte Laune in Effektivität verwandeln können. Auf Dauer macht es aber weitaus glücklicher, die Dinge mit guter Laune anzugehen. Wie einen spannenden Nebenjob.
Bilder: Eugenio Marongiu/shutterstock.com
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