Die hohe Kunst des Protokollierens – erklärt in wenigen Schritten
Du sollst das nächste Seminar protokollieren und hast absolut keine Ahnung, wie du vorgehen sollst? Macht ja nichts, du hast ja uns. Was du beim Verfassen eines Protokolls beachten solltest, kannst du ganz einfach hier herausfinden.
Protokolle gehören zum universitären Leben genauso dazu, wie der Kaffee während der ersten Vorlesung des Tages. Es ist schließlich auch sehr angenehm, sich auf den Schreibfleiß der Kommilitonen verlassen und selbst vielleicht auch einmal die Gedanken schweifen lassen zu können. Der große Vorteil eines Protokolls ist immerhin, dass dir die lästige und ablenkende Mitschreiberei erspart bleibt. Nur wehe, wenn du selbst dazu auserkoren wurdest, ein stilistisch einwandfreies Protokoll anzufertigen. Da im Studium vor allem das Seminarprotokoll relevant ist, lassen wir andere Arten wie das wörtliche Protokoll, das Verlaufsprotokoll und das Ergebnisprotokoll außen vor und konzentrieren uns mit unserer vollen geistigen Aufnahmefähigkeit auf das Seminarprotokoll. Schritt eins: Motivation! Top motiviert geht dir auch die nervigste Aufgabe viel leichter von der Hand.
Ziel eines Seminarprotokolls
Ein Protokoll dient dazu, wichtige Einzelheiten der Veranstaltung im Nachhinein noch einmal erfassen und rekapitulieren zu können. Vielleicht denkst du dir jetzt, dass das sonnenklar ist, trotzdem lohnt es sich, dass du dich während des Protokollierens immer wieder daran erinnerst. Selbst Studenten, die die Veranstaltung nicht besucht haben, sollen dank deines Protokolls alle wichtigen Informationen erhalten. Du solltest deinen Job also sehr ernst nehmen, denn du kommst unter Umständen irgendwann selbst in die Situation, auf das Protokoll der anderen Teilnehmer angewiesen zu sein: Die nächste Prüfung kommt bestimmt und es ist doch gut zu wissen, dass du dich ruhigen Gewissens auf die Protokollier-Skills deiner Mitstudenten verlassen kannst.
Wie baust du dein Protokoll auf?
Eine gute Struktur ist beim Verfassen eines Protokolls die halbe Miete. Auf der einen Seite erleichtert sie dir das Schreiben, auf der anderen Seite deinen Mitstudenten die Arbeit mit dem Protokoll.
- Der Protokollkopf: Notiere hier Datum, Ort, Beginn und Ende, Teilnehmer (und Abwesende), deinen Namen, den deiner Uni, deines Dozenten und den Namen der Veranstaltung sowie natürlich das Thema und das aktuelle Semester
- Die Gliederung (falls vorhanden)
- Die knappe und sachliche Darstellung der Lerninhalte, Arbeitsschritte, Fragestellungen, Ereignisse
- Die noch offen stehenden Fragen gehören auch an das Ende deines Protokolls
- Der Anhang befindet sich an letzter Stelle. Hier ist Platz für Tafelbilder, ausgeteilte Dokumente, Thesenpapiere etc.
- Deine Unterschrift
Zu Tonalität und Tempus deines Protokolls
Es ist wichtig, dass du dich um eine möglichst neutrale Ausdrucksweise bemühst. Es geht in einem Protokoll nicht um deine persönliche Einstellung zum Thema, sondern lediglich um die möglichst lückenlose und chronologische Erfassung der Ergebnisse. Versuche, das Thema mit größtmöglicher Objektivität zu behandeln. Ausdrücke wie “leider” und andere wertende Adverbien und Adjektive geben dir immer einen guten Anhaltspunkt dafür, dass du in einem gewissen Abschnitt zu subjektiv protokolliert hast. Achte außerdem darauf, dass du als Zeitform für dein Protokoll fortlaufend das Präsens verwendest und versuchst, die Sachverhalte möglichst knapp darzustellen. Es empfiehlt sich daher mit Stichpunkten zu arbeiten.
Kleine Tipps mit großer Wirkung
Leider neigen Protokolle dazu, unübersichtlich zu werden, da sich der Protokollant zu sehr in die wortwörtliche Dokumentation der Inhalte verrennt (und Hand aufs Herz: wie viele Dozenten schaffen es schon, ihre Gedankengänge permanent logisch zu verknüpfen?). Es ist deshalb sehr empfehlenswert, dass die Aufarbeitung deines Protokolls einen festen Platz in deiner Zeitplanung einnimmt. Außerdem hilft es, wenn du dich immer in die Position des abwesenden Studenten versetzt: Würdest du dein Protokoll so nachvollziehen können oder nur Bahnhof verstehen? Das ist der wohl beste Kontrollmechanismus für die Qualität deiner Arbeit. Klar, das klingt erst einmal nach einem großen Zeitaufwand. Doch vergiss dabei nie, dass beim nächsten Mal wieder die anderen an der Reihe sind und du dich wichtigeren Dingen widmen kannst.
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Bilder: PHOTOCREO Michal Bednarek/shutterstock.com
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