Die 5 häufigsten Stereotype in eurer Vorlesung
Wie in vielen Lebenslagen begegnest du auch im Hörsaal den immer gleichen Leuten! Hier erfährst du, welche Stereotypen in der Vorlesung am häufigsten anzutreffen sind – und hoffentlich auch, neben wen du dich im nächsten Semester am besten setzen solltest.
1. Der fleißige Mitschreiber
Den fleißigen Mitschreiber erkennst du an seinem liebsten Accessoire: einem dicken Ordner mit Mitschriften und Kopien! Mit einem ‚Rumms‘ landet der zu Beginn jeder Vorlesung auf der Bank. Wegen der Stiftesammlung auf dem Nebentisch ist es eigentlich unmöglich, sich neben den fleißigen Mitschreiber zu setzen. Außerdem stößt er einen beim Mitschreiben ständig mit dem Ellbogen an. Wer auf etwas zwischenmenschliche Konversation in der Vorlesung steht, der ist beim fleißigen Mitschreiber nicht an der richtigen Adresse. Die Gespräche beschränken sich nämlich normalerweise auf Fragen wie „Kannst du das lesen?“ oder „Kannst du mir mal deinen Spitzer leihen?“ Selbst ist der fleißige Mitschreiber eigentlich sehr hilfsbereit. Er springt zum Beispiel immer ein, wenn es technische Probleme gibt, der Beamer mal wieder nicht funktioniert oder ein Mac-Adapter fehlt. Trotzdem tanzt er bei der Semesterparty meistens allein. Erst am Ende des Semesters erfreut sich der fleißige Mitschreiber plötzlich großer Beliebtheit. Dann bringt der Kaffeeklatsch ihm Kaffee mit, damit er seine Mitschriften zur Prüfungsvorbereitung rausrückt.
2. Der kritische Kopf
Mit ihm hat vor allem der Dozent zu kämpfen; seine Kommilitonen polarisiert der kritische Kopf. Sie sind entweder genervt, weil dank des rebellischen Mitstudenten mal wieder gar nichts vorwärts geht oder erwarten gespannt die heißen Diskussionen, die er sich mit dem Prof liefern wird. Klar, der kritische Kopf ist klug und er tut viel, um sich so auf die Vorlesungen vorzubereiten, dass er dem Dozenten Paroli bieten kann. Auf der anderen Seite kann er in seiner Penetranz auch anstrengend werden. Er hinterfragt jede These, kennt stets den aktuellsten Forschungsstand und kommt in seinem Verweis auf verschiedenste angrenzende Diskurse leicht vom Hölzchen aufs Stöckchen. Wenn der kritische Kopf mal fehlt, dann bestimmt nur, weil er es nicht geschafft hat, sich vor dem Termin die nötigen Quellen zu Gemüte zu führen – oder weil er sich in der Nacht vorher mit seinen Philosophen-Freunden verquatscht hat.
3. Der Kaffeeklatsch
Der Kaffeeklatsch tritt nie einzeln, sondern mindestens zu zweit, zu dritt oder zu viert und immer bewaffnet mit Kaffeebechern auf. Keiner der Teilnehmer des Kaffeeklatsches weiß, wo man gerade mit dem Stoff steht, das ist aber auch egal. Denn der Kaffeeklatsch nutzt die Vorlesung weniger zum Lernen als zum Socializen. Im Hörsaal werden Verabredungen für die Abendgestaltung getroffen, es wird über neue Flirts informiert und über die Klamotten des Dozenten gelästert. Nicht selten wird der Kaffeeklatsch während der Vorlesung ermahnt – nicht nur vom Dozenten. Wer der Vorlesung folgen will, der sollte sich lieber ans andere Ende des Hörsaals setzen. Die Light-Variante des Kaffeeklatschs erklärt sich allerdings zumindest bereit, per What’sApp weiter zu kommunizieren. Erst in den letzten Stunden vor der Prüfung wird es ganz ruhig in der Kaffeeklatsch-Runde – es herrscht Schockstarre. Denn dann kristallisiert sich langsam heraus, dass man noch gar nichts begriffen hat und es noch ganz schön viel zu lernen gibt. Was jetzt noch hilft: Die richtigen Lerntipps!
4. Der chaotische Störenfried
Wer kommt zu spät? Der chaotische Störenfried natürlich. Man kann eigentlich den Wecker stellen – frühestens eine Viertelstunde nach Vorlesungsbeginn wird die Tür geöffnet und anstatt sich stillschweigend an den Rand zu setzen, drängelt der Störenfried sich bis in die Mitte des Raumes durch, schmeißt dabei auch noch gerne die Jacken und Stifte seiner Kommilitonen herunter; nur um am Ende seinen Kumpel in der Mitte der Reihe fröhlich zu begrüßen und ihm erstmal zu erzählen, weshalb er heute schon wieder so spät dran war. Der chaotische Störenfried ist es auch, dem der Kaffeebecher umkippt, sehr zum Leidwesen der Kommilitonen in der Reihe vor ihm. Zu allem Überfluss klingelt dann auch noch mitten im Referat der Mitstudenten das Smartphone des Störenfrieds – mit einem ziemlich albernen Klingelton. Alle sind genervt vom Störenfried – aber nur in der Vorlesung. Auf der Semesterparty tanzt der Störenfried plötzlich in der Mitte und alle finden ihn toll, weil der Chaot einfach so sweet ist.
5. Der anwesende Abwesende
Der anwesende Abwesende ist der Meister unter den Vorlesungs-Stereotypen. Er steht zwar immer auf der Anwesenheitsliste, ward in der Vorlesung aber noch nie gesehen. Er ist super organisiert, wenn es darum geht, Freunde abzustellen, die seine Unterschrift aus dem Effeff beherrschen und ihn regelmäßig bei den Veranstaltungen eintragen, während er Wichtigeres zu erledigen hat: zum Beispiel dem Studentenjob von Jobmensa nachgehen, im Auslandssemester in San Sebastian abhängen oder Ausschlafen. Trotz allem hat der Dozent stets einen sehr positiven Eindruck von ihm – denn negativ aufgefallen ist der anwesend Abwesende natürlich nie. Bis heute weiß niemand, wie der anwesende Abwesende es hinbekommt, am Ende des Semesters plötzlich doch noch pünktlich zur Prüfung aufzutauchen und den Kurs sogar mit guter Leistung zu bestehen. Aber wer weiß, vielleicht hat er dafür ja auch seine Ghostwriter…
Welche Stereotypen gibt es in eurer Vorlesung? Wir sind gespannt!
Bilder: l i g h t p o e t/shutterstock.com
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