Der Jobmensa Städtevergleich: Wer bleibt, wer geht?
Seit Jahren nimmt die Zahl der Studierenden in Deutschland stetig zu. Gerade in Deutschlands Metropolen Berlin, Hamburg, Köln und München tummeln sich unzählige Studis. Für die Städte ist es enorm wichtig, die Absolventen auch nach ihrem Studium in der Stadt zu halten, damit sich das in die Studenten investierte Geld rentiert und die ansässigen Unternehmen von den Fachkräften profitieren können. So lautet der Plan. In der Realität haben viele Städte und Kommunen jedoch enorm mit der Abwanderung von Studenten zu kämpfen. In der von Jobmensa gemeinsam mit der Maastricht University durchgeführten Studie ‚Fachkraft 2020‘ haben wir Studenten deutschlandweit auch zur ihren Vorstellungen zum Jobeinstieg befragt. In welchen Städten sie sich diesen besonders gut vorstellen können und wo die Studis nichts wie weg wollen, liest du hier.
Wer bleibt?
Was den Städtevergleich zur Zu- und Abwanderung der Studierenden in den deutschen Hochschulstandorten anbelangt, ist eine ziemlich konträre Entwicklung zu beobachten. Bei unseren beliebten Unistädten in den deutschen Großstädten sieht es durch die Bank hinweg ziemlich gut aus.
Köln hinkt mit einer anvisierten Bleibequote von 66,8 % Prozent noch hinter den anderen deutschen Millionenstädten hinterher. In eben jenen sind hingegen Zahlen über 80% zu beobachten: so wollen 80,8% der Hamburger Studenten, 84,3% der Berliner Studis und ganze 85,6 % der Münchener Studierenden ihrer Stadt auch nach dem Abschluss weiterhin die Treue halten und ihren Jobeinstieg hier wagen. Gute Aussichten für die Städte und die ansässigen Unternehmen! Sie werden auf eine große Auswahl Fachkräfte zurückgreifen können, welche der Wirtschaft zu gute kommen. Diese Zahlen sprechen weiterhin auch enorm für die Lebensqualität in diesen Städten. München gilt beispielsweise als Deutschlands lebenswerteste Stadt. Die Kombination aus guten Jobaussichten, einem vielfältigen Freizeitangebot und einem individuellen Stadtflair, macht die Großstädte für die Absolventen attraktiv.
Wer geht?
Nicht ganz so rosig sieht es hingegen in den Provinzregionen und den kleineren Hochschulstandorten Deutschlands aus. Zwar sind die Studierenden an den kleineren Unis und Fachhochschulen meist mit der Qualität ihrer Lehre sehr zufrieden, eine persönlichere Betreuung als in den Großstädten und niedrigere Lebenskosten kommen ihnen hier entgegen.
Wenn es jedoch um den Jobeinstieg geht, sehen viele Studenten in ihrer kleinen Studentenstadt keine erfolgsversprechende Zukunft. Städte wie Freisig, Kaiserslautern, Wismar oder Hamm haben eine Abwanderungsquote von bis zu 100% zu befürchten. Das bedeutet: alle Absolventen werden die Stadt verlassen, erhebliche Teile davon planen sogar einen Jobeinstieg im Ausland. Das ist nicht nur für die ansässigen Unternehmen ein Desaster, sondern auch für die Hochschulen, welche vorher viel Geld in die Lehre ihrer Studenten investiert haben. Die zunehmende Landflucht hin in die deutschen Metropolen sorgt für eine grotesk unverhältnismäßige Verteilung der Menschen und vor allem der Fachkräfte im Land. In den Großstädten ein übergroßes Angebot auf der einen, das händeringende Suchen nach passenden Arbeitnehmern in der Provinz auf der anderen Seite. Höchste Zeit für Deutschlands kleine Hochschulstandorte, sich für die Absolventen attraktiver zu gestalten!
Wenn du wissen möchtest, wie deine Unistadt in unserer Studie abschneidet, schau doch mal in unserem City Guide nach und klick dich durch die verschiedenen Städte.
Quelle: ‚Fachkraft 2020‘ Studie, eine Kooperation von Jobmensa mit der University Maastricht
Bilder: Kichigin/shutterstock.com
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