Der Jobmensa Städtevergleich: Alles rund um’s Arbeiten
Wir hängen zwar noch im Studium fest, doch um das Thema Arbeiten kommt wohl kaum einer von uns Studenten drum herum. Da wäre zum einen der Nebenjob, der sich gut mit der Uni kombinieren lassen muss und natürlich auch gut bezahlt sein sollte. Zum anderen müssen wir uns auch schon immer früher damit beschäftigen, wie wir unseren Berufseinstieg planen. Dazu zählt auch das anvisierte Einstiegsgehalt. Wir von Jobmensa haben in unserer Zusammenarbeit mit der Maastricht University unsere Fachkraft 2020 Studie durchgeführt und euch dabei genau zu diesen Dingen befragt. Herausgekommen sind Ergebnisse zu den Stundenlöhnen und angestrebten Einstiegsgehältern deutscher Studenten. Wo lässt sich am meisten und am wenigsten verdienen? Und wie viele meiner Kommilitonen arbeiten überhaupt in meiner Stadt? Wir verraten’s euch.
Die Löhne der Nebenjobs
Rund 2/3 aller deutschen Studierenden gehen neben der Uni einem Nebenjob nach. Jedoch bei weitem nicht zu den gleichen Konditionen: neben den Einkommensunterschieden je nach Studienfach sind auch regionale Differenzen festzustellen. Der durchschnittliche Studi-Nebenjobber verdient etwa 9,70 pro malochter Stunde. Deutlich über dem Mindestlohn also, ein erfreuliches Ergebnis. In Greifswald sieht es für die Jobber hingegen nicht so rosig aus: mit nur 7,60 verdient man als Student hier am wenigsten.
Die Studis in den Großstädten stehen da weitaus besser dar. Zudem sind sie alle überdurchschnittlich fleißig, in Köln arbeiten 70% aller Studenten, in Hamburg 70,9%, in München 69,4% und in Berlin immerhin noch 63,2 %. Kein Wunder, schließlich müssen sie in den Metropolen ja auch bei weitem mehr Geld für ihre Lebenshaltungskosten aufbringen, als in kleineren Städten. Ein kleiner Trost ist dabei, dass die Bezüge in den deutschen Millionenstädten sich im großen und ganzen durchaus sehen lassen können. Berlin liegt zwar mit 9,50 Euro pro Stunde noch leicht unter dem bundesdeutschen Schnitt, die Hälfte aller Jobber darf sich jedoch über einen Stundenlohn von mindestens 10 Euro freuen. Auch in Köln knackt mehr als die Hälfte aller studentischen Nebenjobber die 10 Euro Hürde, der Durchschnittslohn liegt bei 9,8 Euro. Besonders voll machen sich die Hamburger und Münchener Studenten die Taschen: mit 10,40 und 10,90 sind sie definitiv Spitzenverdiener.
Den höchsten Lohn für Studenten gibt es allerdings in den kleinen Städten Landau und Reutlingen: knapp 11 Euro pro Stunde stehen hier auf der Gehaltsabrechnung. Chapeau!
Das angestrebte Einstiegsgehalt
Doch nicht nur das Gehalt, dass wir durch den Nebenjob erwirtschaften, spielt für uns Studenten von heute eine große Rolle. Gerade das Einstiegsgehalt nach dem Studienabschluss macht vielen sehr zu schaffen. Wie viel kann ich fordern, was ist angemessen? Die Vorstellungen der Studenten gehen darüber sehr auseinander.
Besonders auffällig: die Gehaltsvorstellungen der männlichen Studenten liegt oft weit über dem angestrebten Gehalt der weiblichen angehenden Absolventinnen. In Köln fällt die Geschlechterdifferenz da noch ‘relativ’ human aus: 18,2% mehr erwarten männliche Absolventen beim Berufseinstieg als ihre Kommilitonninen. Mit einer Gehaltsvorstellung von 29.112,7 Euro kommen die Kölner Studenten jedoch allgemein sehr bescheiden daher.
Ähnlich sieht es bei den Berlinern aus. 28.243,8 Euro sollten es brutto im Jahr als Einstiegsgehalt für die Hauptstädter sein. Die Vorstellungen der Männer liegen hier jedoch ganze 30% über denen der Frauen. Die Hamburger und Münchener Studenten knacken bei ihren Gehaltsvorstellungen immerhin die 30.000 Euro Marke:
31.023 Euro beziehungsweise 33.096,3 Euro sollen beim Jobeinstieg auf dem Konto landen. Auch hier sind deutliche Geschlechterunterschiede zu konstatieren. In Hamburg fordern männliche Absolventen 23,6 Prozent und in München sage und schreibe 34,6 Prozent mehr Geld als die weiblichen angehenden Akademiker.
Allgemein befinden sich die deutschen Großstädte mit diesen angestrebten Gehältern im deutschen Mittelmaß. Zum Vergleich: in Hildesheim rechnen die Studenten nur mit einem Einstiegsgehalt von 21.776,9 Euro, in Ludwigshafen sollte es doch aber bitteschön das doppelte sein, 42.029,4 Euro brutto möchten sie beim Jobeinstieg verdienen. Ob das für jeden Absolventen so realistisch ist, sei mal dahin gestellt.
Die ambitioniertesten Fächer
Wie eingangs bereits festgestellt, gibt es nicht nur regionale Differenzen was das Gehalt angeht, sondern auch große Unterschiede zwischen den Studienfächern. Hier sind sich alle Städte weitestgehend einig: die Juristen haben definitiv die ambitioniertesten Gehaltsvorstellungen. Sollen es in Köln und Berlin um die 40.000 Euro als Einstiegsgehalt für sie sein, fordern Rechtswissenschaftler in Hamburg und München sogar noch einmal bis zu 14.000 Euro mehr beim Berufseinstieg.
Im Ranking folgen Studienfächer wie Psychologie, Mathematik, Ingenieurswissenschaften und Naturwissenschaften. Die Studenten erhoffen sich hier, dass ihr anstrengendes Studium sich beim Berufseinstieg auszahlt.
Du möchtest wissen, wie es in deiner Stadt in Sachen Nebenjob- und Einstiegsgehalt abschneidet? Dann klick dich doch durch unseren City Guide und ziehe selbst den Vergleich.
Quelle: ‚Fachkraft 2020‘ Studie von Jobmensa in Kooperation mit der Maastricht University
Bilder: Pressmaster/shutterstock.com
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