Warum dich dein Studium nicht definieren sollte
“Sag mir was du studierst und ich sage dir, wer du bist”? So einfach geht das nicht. Denn Studierende sind nicht nur Studierende, sondern auch Kletterer, Musiker, Techniker, Schauspieler oder gute Freunde. Zu einem erfüllten (Studenten-)Leben gehört auch eine Persönlichkeit außerhalb des Studiums.
Wir tendieren dazu, uns gerne über unsere Berufsbeschreibung zu identifizieren. Sei es Student/in, Absolvent/in, Manager/in oder Elektrotechniker/in, Bezeichnungen, die auf deinem Lebenslauf stehen, bezeichnen nicht deine Persönlichkeit. Du bist mehr als nur eine Berufsbezeichnung! Diesen Satz hörst du sicher zum hunderttausendsten Mal. Aber glaubst du ihm auch? Man kann es nicht oft genug sagen: Dein Studium definiert dich nicht!
“Hört sich gut an” – und wie fühlt es sich an?
Regel Nummer 1 auf dem Weg zur Persönlichkeitsfindung: Suche dir dein Studium nicht nach dem Klang der Beschreibung aus, sondern nach Interessensfeldern und Aufgaben, die dir später im Beruf begegnen könnten. Auch wenn dich dein Studium nicht komplett definieren sollte, solltest du dich wenigstens für dein Fach interessieren und es nicht studieren, weil es gut klingt, oder hoch angesehen ist. Dasselbe gilt später auch für die Berufswahl. Suche nicht nach Beschreibungen, die dir gefallen, sondern nach etwas, das zu deiner Persönlichkeit passt, so wie sie jetzt bereits ist. Ohne Studium oder Karriere. Denn du brauchst auch etwas, das du neben deinem Studium gerne tust, eine stabile Identität außerhalb des Hörsaals.
Studium-Ich und Privates-Ich trennen
So oder so ist das Studium trotz allem eine wichtige Komponente in deinem Leben. Es formt dich und bereitet dich auf deine professionelle Zukunft vor. Dennoch solltest du dein Studium-Ich und Privates-Ich unbedingt trennen. Das ist natürlich nicht einfach. Fast niemand schafft es, den Schalter umzulegen, sobald man aus dem Hörsaal kommt. Schon gar nicht, wenn die meisten deiner Freunde im selben Seminar sitzen. Solltest du trotzdem etwas an deinem Verhalten ändern wollen, frag deine besten Freunde um Hilfe. Hier spielt die Selbst- und Fremdwahrnehmung eine große Rolle. Du kannst beispielsweise deine Freunde darum bitten, die Dinge aufzuschreiben, die ihnen auffallen, wie zum Beispiel dein hochgestochener Fachjargon, und dich mit einem kleinen “Da war es wieder!” darauf aufmerksam machen. Beim nächsten Mal denkst du schon dran.
Alles, was dich während des Seminars, der Vorlesung, des Tutoriums oder der Übung anstrengt und blockiert, kannst du abseits des Campus einfach ablegen, und dich auf Dinge konzentrieren, die dir gut tun. Und nicht nur auf Dinge, sondern auch auf jene Menschen. Vermeide Menschen in deinem Umfeld, die dich anstrengen. Kollegen und Kommilitonen kannst du dir nicht aussuchen. Deine Freunde, mit denen du deine freie Zeit verbringst, schon. Zu diesem Freundeskreis sollte niemand gehören, der dir übermäßig viel Energie raubt. Das übernimmt das Studium schon für dich.
Auf deiner Visitenkarte steht, wofür du bezahlt wirst, nicht wer du bist
Ein Titel allein macht nicht glücklich, wenn dein privates Ich es nicht ist. Sei mehr du selbst in deiner Freizeit! Mach, was dir Spaß macht, auch wenn du möglicherweise erst einmal kein Geld dafür bekommst. Auch wenn du durch’s Kellnern dein Studium finanzierst und nicht durch einen Nebenjob in dem Betrieb deiner Träume, wenn du trotzdem die Dinge tust, die dir Spaß machen, wozu du dich berufen fühlst, wird sich das irgendwann auszahlen. Und wenn nicht finanziell, dann in deiner Persönlichkeit. Denn wenn du mit dir selbst im Reinen bist, überträgt sich das auf dein gesamtes Umfeld: deine Beziehungen, deine Ziele, deine Projekte. Für solch eine innere Ausgeglichenheit braucht es nun einmal mehr, als nur einen schicken Jobtitel.
Trotzdem ist es wichtig, dass du dich wohlfühlst in deinem Job! Das ist auch einer der Grundsätze von Jobmensa. Finde jetzt gleich deinen nächsten Job, der dich über die Runden bringt UND zu dir passt!
Bilder: Ruslan Grumble/shutterstock.com
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