Dein dickes Plus im Lebenslauf: 5 Tipps zum Auslandsstudium
Mit einer Artikelserie zum Thema Auslandsstudium wollen wir 2015 unseren redaktionellen Blick aufs akademische Geschehen auch über den nationalen Tellerrand hinaus schärfen. Präsentiert werden dabei nicht nur die beliebtesten, sondern auch aufstrebende Zielregionen – flankiert durch allerhand Tipps und Erfahrungsberichte aus erster Hand: Nützliches, Skurriles, Beeindruckendes, Lustiges…
Zunächst wollen wir aber mal den Stellenwert des Auslandsstudiums beleuchten. Wie viele Studierende zieht es überhaupt in die Ferne? Mehrheitlich wohin? Und wer hilft bei der Finanzierung? Diesen und weiteren einleitenden Fragen gehen wir nachfolgend auf den Grund. Doch am Ende, soviel vorab, kann und soll der Tipp nur lauten: Macht es! Geht ins Ausland! Und sammelt wegweisende Erfahrungen, die euch bis weit hinein ins Berufsleben dienlich sein werden.
1. Immer mehr Studierende im Ausland
Die Zahlen sind zweifelsohne beeindruckend. Während sich 2002 noch etwa 60.000 Studierende aus Deutschland auf den Weg ins Ausland gemacht haben, waren es 2011 bereits 140.000. Dazwischen keine Dellen oder besondere Höhen – einfach nur konstantes Wachstum. Das bedeutet: Das Auslandsstudium ist längst nichts Extravagantes mehr. Es gehört fest dazu. Das ergaben jüngst auch unsere bundesweiten Befragungen zur Studienreihe Fachkraft 2020. Im Grunde ist Studienerfahrung „made in anderswo“ damit drauf und dran, ein unverzichtbarer Bildungsbestandteil auf dem Weg zum akademischen Abschluss und in den beruflichen Einstieg zu werden. Hier noch die Grafik zum Gesagten.
2. Angesagte Länder: Erst die Nachbarn, dann die Ferne

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Die beliebtesten Zielländer befinden sich innerhalb Europas, wobei die nachfolgende Tabelle sicherlich unter dem Eindruck der 2012 noch gegenwärtigen Flucht vor deutschen Studiengebühren zu betrachten ist. Österreich und die Niederlande zählten hier erwiesenermaßen zu den großen Gewinnern. Außereuropäisch liegen in jedem Fall die Vereinigten Staaten in Front, gefolgt bereits von China (!) und mit einigem Abstand Kanada.
3. Angesagt Städte: London lockt, Paris auch
Dann noch ein Ranking zu den Städten, die bei Studierenden international (also nicht nur aus Deutschland kommend) die Nase vorn haben. Interessanterweise sucht man deutsche Hochschulen unter den Top 20 vergebens. München belegt Rang 26, Berlin folgt auf Platz 35, immerhin punktgleich mit Helsinki (würden Spötter sagen). Ziemlich mau also für das Land der Dichter und Denker. Aber kann ja wieder werden, wie im Fußball.
- London (England)
- Paris (Frankreich)
- Seoul (Südkorea)
- New York (USA)
- Tokio (Japan)
- Boston (USA)
- Hongkong (China)
- Chicago (USA)
- Melbourne (Australien)
- San Francisco (USA)
- Beijing (China)
- Sydney (Australien)
- Taipeh (Taiwan)
- Singapur (Singapur)
- Montreal (Kanada)
- Toronto (Kanada)
- Zürich (Schweiz)
- Shanghai (China)
- Philadelphia (USA)
- Edinburgh (Schottland)
4. Finanzierungshilfe – Das ERASMUS-Programm der EU

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Auf der Suche nach Sponsoren führt an ERASMUS so gut wie kein Weg vorbei. Das Programm ist inzwischen zur festen Institution für fast alle Studierenden im Ausland geworden – und feierte unlängst seinen 25. Geburtstag. Man muss es leider so sagen: ERASMUS ist eine der wenigen wahren Erfolgsgeschichten auf europäischer Ebene, kommt ohne politisches Gekreische und Gezeter aus. Wo gibt es das sonst in diesen Tagen?
Und was gibt es bei ERASMUS zu verdienen? Im Durchschnitt ließ sich für deutsche Stipendiaten in den letzten Jahren ein Zuschuss von monatlich 200 Euro ermitteln. Abweichungen hiervon – gerade nach oben – werden durch den Nachweis entsprechender Angewiesenheit erzielt. Menschen mit Behinderung beispielsweise können zum Glück mit deutlich mehr Geld rechnen. Konkretere Informationen zu Höhe und Art der Auszahlung lassen sich übers Auslandsamt eurer Hochschule eruieren.
5. Checkliste für Interessenten
Wer ins Ausland gehen will, sollte mit der Planung bereits deutlich im Vorfeld beginnen. Es will schließlich alles gut vorbereitet sein. Daher ist es keine Seltenheit, dass Studierende bereits anderthalb bis zwei Jahre vor dem eigentlichen Antritt des „Abenteuers Ausland“ beginnen, sich intensiver in die Thematik einzuarbeiten. Hier ein paar zeitliche Eckpunkte, die es zu beachten gilt:
1,5 bis 2 Jahre vorab: Grobplanung
- Zielland und -stadt ermitteln
- Welche Förderprogramme gibt es?
- Welche Studienart (Vollstudium, Teilstudium, Praktikum etc.)
1 Jahr vorab: Konkretisierung
- Zulassungsvoraussetzungen prüfen (Einschreibetermine, Studiengebühren etc.)
- Prüfungsanerkennung klären
- Welche Jobarten und -möglichkeiten gibt es im Zielland?
6 Monate vorab: Detailplanung
- Unterkunft klären
- Bestehen besondere Einreisebestimmungen (Visum)?
- Welche Unterlagen werden bei der Einschreibung benötigt?
- Ärztliche Untersuchung nötig?
- Auslandskonto beantragen
- Wohnung in Deutschland kündigen/zur Zwischenmiete anbieten
- Versicherungsschutz klären
Jobmensa sagt: So, hoffentlich konnten wir Euch einen ersten Eindruck vermitteln, was es mit dem Thema Auslandsstudium auf sich hat. Es gibt sicherlich vieles zu planen und im Vorfeld zu bedenken. Aber spätestens wenn die Reise steht, kann die Vorfreude aufs Ausland beginnen. Wir wünschen jedenfalls viel Spaß und Erfolg – wo auch immer auf dem Globus!
Bilder: astarock/shutterstock.com
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