Dating Abroad – Austauschstudenten und die Liebe
Ein Semester in einem fremden Land erweitert den Horizont, verbessert die Fremdsprachenkenntnisse und vergrößert den Freundeskreis. Viele Studenten bleiben aber nicht nur Freunde. Die EU-Kommission gab kürzlich bekannt, dass sich ein Drittel aller Erasmus-Teilnehmer im Ausland verlieben.
Diese Erfahrung hat auch Clara gemacht, die gerade ein Jahr in Paris studiert hat. Ausgerechnet in der Stadt der Liebe fand sie diese auch. Nach neun Monaten in Frankreich beginnen sie und ihr Freund Vincent nun eine Fernbeziehung und ein Ende ist nicht in Sicht. „Die Erfahrung ist für uns beide neu, aber unsere Beziehung bedeutet uns beiden zu viel, um sie einfach aufzugeben, nur weil wir nicht mehr in derselben Stadt leben.“ Ein klassisscher Fall der Erasmus-Liebe? Sie ist jedenfalls nicht die Einzige.
Eine Million Erasmus-Babys
Der verbreitetste Vorwurf, mit dem das Erasmus-Programm zu kämpfen hat, ist wohl, dass ein akademischer Austausch eher hinter dem Austausch von Körperflüssigkeiten in der Prioritätenliste steht. Laut der Erasmus Impact Study (EIS) könnte da sogar etwas dran sein. Die besagt nämlich, dass Auslandsstudenten die Liebe tatsächlich oft „abroad“ finden. Die EU-Bildungskommissarin Androulla Vassiliou geht sogar noch weiter und erklärt bei der Präsentation der EIS, dass „viele dieser jungen Menschen den Partner, den sie im Ausland gefunden haben, geheiratet haben. Es gibt rund eine Million Erasmus-Babys“.
Während sich ein ganzes Drittel zu den Erasmus-Paaren zählen darf, lernen nur 13% der Absolventen ohne Auslandsaufenthalt ihren Partner in der Ferne kennen. Der Auslandsaufenthalt erhöht also die Chance, mit jemandem aus einem anderen Land zusammen zu kommen. Genau wie bei Clara, die vor hat, nach dem Bachelor in Frankreich zu arbeiten und mit Vincent zusammenzuleben, „aber auch er würde für mich nach Deutschland ziehen“.
Mehr Selbstvertrauen und mehr Jobs
Es könnte an der Liebe in der Luft liegen, dass mehr als 90% der Befragten angaben, ihr Selbstvertrauen sei durch den Auslandsaufenthalt gestiegen – oder aber einfach an den unzähligen neuen Erfahrungen, die man in dieser Zeit sammelt. Ungefähr genau so viele behaupten außerdem gelassener und neugieriger aus dem Semester gegangen zu sein. Obendrauf steigen offenbar deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt durch ein Semester in der Ferne. So seien ehemalige Erasmus-Studenten fünf Jahre nach ihrem Studium seltener arbeitslos als solche ohne Auslandserfahrung. Experten vermuten, dass eine erhöhte Bereitschaft, für einen neuen Job die Stadt zu wechseln, ein Grund dafür sei.
Angst vor dem Unbekannten
Liebe, eine stärkere Persönlichkeit und sogar bessere Job-Chancen – warum bleibt bei diesen Gewinnen überhaupt noch jemand daheim? Zwei Gründe haben sich in einer Befragung, die sich an „Daheimgebliebene“ richtete, herauskristallisiert. Für 58% war die Unsicherheit über die aufkommenden Kosten im Ausland ein Grund, zu Hause zu bleiben. Es gibt allerdings einige Organisationen und Foren, die genau solche Fragen für euch beantworten, und bei den Vorbereitungen helfen. Fast ebenso viele gaben an, die Angst, ihre bestehenden persönlichen Beziehungen zu vernachlässigen oder gar ganz zu verlieren, habe ihre Entscheidung beeinflusst.
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Bilder: Eugenio Marongiu/shutterstock.com
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