Das Bürokratie-Monster Uni und wie du es besiegen kannst
Prüfungen? Hausarbeiten? Studium und Job unter einen Hut bringen? Vergiss alle Sorgen, die du dir rund um dein Studium machst – dein größtes Problem ist die Bürokratie. Gut, das mag vielleicht etwas überspitzt sein: doch die Bürokratie kostet uns Nerven und Zeit. Lies hier, an welcher Stelle Bürokratiefallen lauern, ob und wie ihr sie umgehen könnt und welche Erfahrungen ich mit dem Organisationswahnsinn an der Uni gemacht habe.
Wo lauern Bürokratiefallen an der Uni?
Blöde Frage, ich weiß. Denn jeder Student kann bestätigen – sie lauern überall. Das geht schon bei der Immatrikulation los. Alle möglichen Papiere müssen zusammengestellt und abgeschickt werden, oder man darf gleich selbst für die Einschreibung zur Uni pendeln. Natürlich nicht, ohne davor selbst einen Termin dafür auszuhandeln. Nächster Schritt: die Stundenplanbelegung. An immer mehr Unis ‘darf’ man sich diesen selbst zusammenstellen. Dazu gehört, sich durch das Chaos aller Veranstaltungslisten und Modulbücher zu kämpfen, zu schauen, was von der Blockung zusammenpasst, um dann am Ende doch nur in der Hälfte der gewählten Veranstaltungen einen Platz zu bekommen. Absolviert man dann mehr oder weniger erfolgreich eine Veranstaltung, ist ja immernoch nicht garantiert, dass man am Ende auch die Punkte dafür bekommt! Da schreibt man auf einmal zwei Klausuren an einem Tag, bekommt keinen Platz mehr im Raum oder die falschen Prüfungsfragen, oder der Prof verliert deine Klausur im Papierchaos. Und das ist bloß das daily business! Versuch mal einen Fach- oder sogar Uniwechsel zu organisieren oder ein Gutachten anzufordern. Viel Spaß dabei. Von BAföG Anträgen brauche ich glaube ich gar nicht erst anzufangen.
Was und wer dir durch den Bürokratiedschungel hilft
Genauso weit verbreitet wie der Ärger über die Bürokratie ist der Glaube, man müsste allein damit zurecht kommen. In vielen Fällen ist das auch leider so und gehört zum Studium dazu. Doch es gibt auch einige Tipps und Anlaufstellen, die dir den Bürokratiewahnsinn wenigstens etwas erleichtern.
1. Zeitmanagement
Bürokratie ist nicht nur nervig, sondern vor allem auch eins: langsam. Wenn man dringend noch Stempel oder eine Unterschrift braucht, hat man oft ein Problem. Deshalb für solche Angelegenheiten lieber zu viel als zu wenig Zeit einplanen, denn nicht selten treten Verzögerungen auf. Plane dir selbst genug Zeit für organisatorischen Kram ein, du wirst sie brauchen!
2. Kontrolliere das System
Am Ende kann man sich manchmal nur auf sich selbst verlassen. Kontrolliere deshalb regelmäßig selbst, ob alle deine Leistungen verbucht worden sind oder dein Semesterbeitrag eingegangen ist. Es schadet nicht, zu überprüfen ob alles stimmt.
3. Zuständigkeiten klären und Hilfe suchen
Gerade an großen Unis gibt es unzählige Ansprechpartner und man weiß kaum, zu wem man mit seinem Anliegen nun gehen soll. Hier eine Übersicht, wer wobei helfen kann.
- Prüfungsamt
Das Prüfungsamt hilft bei allen Fragen rund um die Prüfungsverwaltung, also An- und Abmeldungen zu Prüfungen, Ausstellungen von Zeugnissen und Urkunden sowie Leistungsbestätigungen (Transcript of Records) und die Durchschnittsnote
- Zentrale Studienberatung
Diese kümmert sich um alles, was mit dem Verfahren und den Voraussetzungen der Einschreibung zusammenhängt, wie man sich beurlauben lassen kann und welche Fristen bei Rückmeldungen zu beachten sind.
- Studienberatung der Institute
Die Institute haben nochmal ihre eigenen Studienberatungen. Diese beantworten dir Fragen über dein Studienfach, den Studienverlauf, Auslandsaufenthalte und die Anerkennung von Studienleistungen an anderen Hochschulen.
- AStA und Fachschaften
Vertreter des Allgemeinen Studierendenauschusses und der Fachschaften haben meist Erfahrung in den Tücken der Bürokratie und können dir helfen, deine Probleme zu bewältigen.
Meine Erfahrung
Wenn es eine Sache gibt, die ich an meinem ganzen Studium unterschätzt habe, dann ist es der bürokratische Aufwand. In den ersten Wochen meines Studiums machte ich mir weniger Sorgen darüber, ob ich die Abschlussklausuren bestehen würde, sondern eher, ob ich mich richtig dafür angemeldet hatte, um überhaupt daran teilnehmen zu dürfen. Und damit war ich nicht allein – bis heute kenne ich eigentlich keinen Studenten, der sich noch nicht mindestens einmal über die bürokratischen Angelegenheiten an der Uni beschwert hat. Denn die Gefahren lauern an jeder Ecke. Zu Beginn des Sommersemesters schrammte ich beispielsweise wegen fehlender 52 Cent meines Semesterbeitrags an der Exmatrikulation vorbei. Das etwas fehlte, bemerkte ich erst am letzten Stichtag, an dem der Betrag plus Mahngebühr überwiesen werden konnte – und auch das nur durch Zufall. Ansonsten hätte mich das Bürokratiemonster wohl wegen 52 Cent exmatrikuliert. Anderes Beispiel: aufgrund der gesetzlich festgelegten “Qualitätssicherung” an den Unis werden alle paar Jahre die Studienordnungen reakkreditiert, also überarbeitet.. So auch meine. Um nicht in Regelstudienzeit fertig werden zu müssen, werde ich wechseln – und die Hälfte meiner Kurse des letzten Semesters sind somit quasi hinfällig. Der Grund: die Studienordnung konnte von oberster Stelle erst zu spät bestätigt werden, deshalb wusste ich erst am Ende des Semesters, welche Kurse ich mir nicht anrechnen lassen kann. Ein Hoch auf die Bürokratie!
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Bilder: avemario/shutterstock.com
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