Bücherklau an Bibliotheken – Wieso es leider kein Märchen ist
Egal ob zur Vorbereitung, Nachbereitung oder für jegliche Form von Hausarbeit, jeder Student ist auf sie angewiesen – die Bib. Gerade zur Prüfungszeit gibt es oftmals ein Ringen um die passende Fachliteratur, Wartelisten erstrecken sich teilweise über Monate. Auf Grund dieser Engpässe plagt viele Bibliotheken ein akutes Problem: Bücherklau.
Der Fall ging durch die Presse: Ein Wissenschaftler aus Hessen hat über mehrere Jahre hinweg Bücher aus Bibliotheken geklaut – 24.000 Stück und sie bei sich zu Hause aufbewahrt. Ein Fall, der selbstverständlich extrem aus der Masse heraussticht, doch das Vergehen an sich ist keine Ausnahme. Denn geklaute Bücher sind in jeder Bibliothek ein Dauerthema. An die hundert Bücher werden im Jahr in kleineren Institutsbibliotheken geklaut, in größeren Universitätsbibliotheken vervielfacht sich die Zahl um einiges.
Bücherklau als Kavaliersdelikt
Doch die Meinungen über den Diebstahl gehen auseinander. Während die meisten Studierenden genervt sind, wenn sie sich ein Buch ausleihen wollen und dann erfahren, dass dieses als verlegt/ gestohlen/ verschollen gilt, gibt es doch eine kleine Minderheit, welche der Ansicht ist, dass der Buchdiebstahl geradezu ein politischer Akt sei, der zur Demokratisierung der Bildung beitrage. Sozusagen ein Angriff gegen die Hegemonie der Bildung.
Durchaus mag der eine oder andere einen Bücherdieb, der seine Werke bei sich zu Hause aufbewahrt, weil er Wissen anhäufen möchte, sympathischer finden als einen profitorientierten Bankräuber. Doch letzten Endes schaden die Bücherdiebe der Allgemeinheit der Studierenden und damit, dass sie die Bücher für sich exklusiv bunkern, ebenso der Demokratisierung der Bildung.
Maßnahmen der Bibliotheken
Die Bibliotheken sind im Zwiespalt, ob sie Bücher, die geklaut wurden, ersetzen sollen. Einerseits ermutigt eine problemlose Ersetzung gestohlener Bücher ja zum Diebstahl, als ein scheinbares Ungeschehen-Machen des Verlusts, auf der anderen Seite sollten ja nicht alle anderen unter dem Egoismus des Einzelnen leiden. Viele kleinere Bibliotheken können es sich schlicht und einfach gar nicht leisten, die Verluste zu ersetzen. In anderen Fällen tauchen die Bücher auch wieder auf, denn es stellt sich heraus, dass Studierende sie an falschen Stellen in der Bibliothek „verstecken“, damit sie die einzigen sind, die sie fürs Lernen benutzen können. In der Uni-Bibliothek hört die Kollegialität eben auf…
Die Bibliotheken führen nun zunehmend Sicherheitssysteme ein, die den Diebstahl vermeiden sollen, teilweise wird sogar Wachpersonal aufgestellt. Ob das zu einer gemütlichen Lern- und Leseatmosphäre beiträgt, sei dahingestellt. Auf jeden Fall ist es bedauerlich, dass auf solche Mittel zurückgegriffen werden muss.
Jobmensa meint: Bücherklau ist ein absolutes No-Go! Spätestens wenn ihr selbst in die Situation kommt, dass ein wichtiges Buch in der Bib fehlt, werdet ihr denjenigen verfluchen, der es hat mitgehen lassen. Falls euch das nötige Kleingeld für die Beschaffung von Literatur fehlt, verdient es euch lieber mit einem interessanten Nebenjob! Registriert euch dafür noch heute in unserer Jobbörse.
Bilder: Oleg Krugliak/shutterstock.com
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