Berufseinstieg: Hier verdienen Studenten nach dem Abschluss am besten
Du hast dich nach einigen Jahren fleißig durchs Uni-Labyrinth gekämpft und deinen Studienabschluss in der Tasche? Dann möchtest du vielleicht zu neuen Ufern aufbrechen und den Berufseinstieg in Angriff nehmen. Zu deiner Idealvorstellung vom Berufsleben gehört neben dem Spaß an deinem Job auch der Wunsch, finanziell gut aufgestellt zu sein und damit den Beginn einer erfolgreichen Karriere einzuläuten. Bevor du dich auf Stellenjagd begibst solltest du checken, welche Branchen für Frischlinge nach dem Abschluss am vielversprechendsten sind, welche Studiengänge sich dafür eignen und welchen Abschluss du jeweils benötigst.
Einstiegsgehalt: Was sind die wichtigen Faktoren?
Die guten alten Weisheiten über den Berufseinstieg sind dir bekannt: Master-Absolventen verdienen im Schnitt mehr als diejenigen, die einen Bachelor vorweisen können (tatsächlich sind es neun Prozent!). Außerdem solltest du direkt zu Beginn der Super-Verdiener sein, damit der Lebenslauf einwandfrei lückenlos ist. Schon klar.
Die gute Nachricht ist, dass diese Entscheidung bei dir liegt. Vielleicht möchtest du dir nach dem Studium eine Auszeit nehmen und erstmal um die Welt reisen, Erfahrungen in einem Praktikum sammeln oder doch noch etwas anderes studieren? Du solltest unbedingt tun, was du für dich persönlich als richtig empfindest!
Wenn du jedoch zielstrebig direkt die Festanstellung anpeilst kannst du erstmal durchatmen. Für Absolventen befindet sich deutsche Arbeitsmarkt in einem sportlichen Zustand. Laut Stepstone liegt das Gehalt durchschnittlich bei 43.500 Euro pro Jahr.
Die Höhe des Einkommens ist dabei maßgeblich von drei Faktoren abhängig: die Branche und damit zusammenhängend das Studienfach, die Größe des Unternehmens und dessen Standort. Medizin und Wirtschaftswissenschaften sind demnach die Studiengänge, die sich finanziell am meisten lohnen, die zahlungsfreudigste Branche ist die Chemie- und erdölverarbeitende Industrie. Großunternehmen mit über tausend Mitarbeitern zahlen ansehnliche Summen, Arbeitnehmer in allen östlichen Bundesländern inklusive Berlin müssen sich im bundesweiten Schnitt mit dem kleinsten Gehalt zufrieden geben.
Wie fällt der Verdienst für den Berufseinstieg nach dem Bachelor aus?
Das Portal Gehalt.de hat sich mit ebendieser Frage beschäftigt und erst einmal herausgefunden, dass Masterabsolventen nach der Uni in etwa 5.000 Euro mehr verdienen als die Arbeitnehmer mit Bachelorabschluss (Überraschung!).
Wenn du aber vom Studieren die Nase voll hast und der Master für dich keine Priorität hat, dann bitte nicht verzagen! Denn für Bachelorabsolventen gibt’s genauso rosige Aussichten. Die höchsten Einstiegsgehälter sahnen hier Bänker, Key Account Manager, Ingenieure und technische Forscher und Entwickler ab (Gehaltsspanne von etwa 50.000 bis 54.000 Euro pro Jahr). Dagegen fällt das Einkommen von Grafikern, Steuerfach- und Laborangestellten und Mitarbeitern in der Produktion von TV, Print und Co. am kleinsten aus. In diesen Berufsfeldern liegt die Gehaltsspanne zwischen 28.000 und 29.000 Euro im Jahr.
Welche Summen lauern hinter dem Master-Studium?
Sofern du dich in den zahlungsstarken Branchen herumtreibst, können diese ziemlich hoch ausfallen. So können Absolventen direkt nach der Uni als Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Asset Manager, Versicherungsmathematiker und technische Forscher und Entwickler bis zu 57.000 Euro im Jahr kassieren. Architekten, Sozialarbeiter, Redakteure, Kultur- und Eventmanager bekommen mit durchschnittlich 32.000 bis 33.000 Euro am wenigsten.
Surprise, Surprise: Das sind die Topverdiener-Studiengänge
Es sei zuallererst gesagt, dass die Wahl des Studienfachs sich vor allem nach den persönlichen Interessen und Vorlieben richten sollte! Zwar rentiert es sich, auf das spätere Einstiegsgehalt zu schielen und anhand dessen das Studienfach zu wählen. Bleib’ dir aber selbst treu und nimm’ eventuell in Kauf, dass du später nicht den fettesten Geldbeutel in der Tasche haben wirst, dafür aber deinen Traumjob ausübst!
Wie dem auch sei, besonders hohe Einstiegsgehälter winken für Absolventen dieser fünf bekannten Studiengänge:
1. Wirtschaftsingenieurwesen
2. Jura
3. Medizin
4. Informatik
Auf den ersten Plätzen von hinten liegen wie immer Studiengänge in Geschichts-, Kultur- und Geisteswissenschaften sowie Philosophie.
Da war doch mal was von wegen Gender Pay Gap …
Ja, die feurige Debatte um Gender-Themen sorgt derzeit für heftig Furore in unserer Gesellschaft. Seit Jahren ist die Gender Pay Gap Brennpunkt in der Politik. Sie beschreibt die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen, eine Hürde, die bis dato nicht ganz überwunden werden konnte.
Mehrere Studien zeigen nämlich, dass (auch beim Berufseinstieg) Frauen im Schnitt weniger verdienen als ihre Kollegen. Manch einer behauptet, dass dies dem Trend verschuldet sei, der zeigt, dass Frauen in den wahren Goldgruben-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) recht unterpräsentiert sind. Andere wiederum behaupten unkompliziert, dass die Gender Pay Gap gar nicht erst existiert.
Um an dieser Stelle keine politische Diskussion zu entfachen: Behalte immer im Hinterkopf, dass bei uns grundsätzlich jeder die gleichen Chancen hat, sich für sein Traum-Studienfach zu bewerben und anschließend in die Branche einzusteigen, die man sich persönlich als Ziel vor Augen setzt. Anders als in anderen Ländern ist dies ein riesen Privileg. Du solltest es nutzen.
Traumjobs für alle warten in der Zwischenzeit auf Jobmensa.
Bilder: ESB Professional/shutterstock.com
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