All by myself – Unis und die Selbstständigkeit
Der Wechsel von der Schule auf die Uni ist einer der wichtigsten im Leben. Er markiert einen großen Umbruch in jeder Hinsicht: neue Fächer, neue Leute, neue Umgebung und eventuell auch eine neue Wohnung. Eine Erfahrung teilen in jedem Fall alle Studenten – man ist von jetzt auf heute auf sich allein gestellt. Von welchen schulischen Dingen ihr euch verabschieden könnt und warum Selbstständigkeit auch etwas Positives sein kann, lest ihr hier.
Schulzeit = Gruppenzeit
In der Schule hatte man seine Klasse. Und das machte einen zum Herdentier. Die Sportstunde schwänzte man nur, wenn die anderen auch nicht hingingen. Wenn die anderen alle für den Schulausflug nach München waren, war man auch dafür. Es war schon vor der Wahl klar, wer zur Klassensprecherin gewählt werden würde und sogar die Oberstufenkurse wählten viele danach, was die beste Freundin oder der Nebensitzer wählte. In der Schule war man nie allein.

Unizeit = Einsamkeit?
Allein ist man jedoch in dem Moment, in dem man in einer neuen Stadt durch das riesige Uni-Hauptgebäude irrt auf der Suche nach „der WISO-Fakultät“, nur um später zu erfahren, dass „die WISO-Fakultät“ ein anderes Gebäude ist, das auf der anderen Seite des Campus liegt. Allein ist man, wenn man plötzlich einen eigenen Stundenplan zusammenstellen soll, indem man allein herausfindet, welche Module man benötigt, um sein Studium zu absolvieren. Allein ist man, wenn man an einem Hausarbeitsthema sitzt, nicht weiterkommt und niemanden kennt, der über dasselbe Thema schreibt.
Man mag darüber streiten, inwiefern man an der Uni fachlich weiterkommt, ob man den Mentor gefunden hat, den man gesucht hat, ob sich Berufsperspektiven eröffnet haben, die sich lohnen. Eines lernt aber eigentlich jeder Student – das Alleinsein.
Zuerst ist man allein in der neuen Stadt und muss sich mit Stadtplan und ohne altbekannte Freunde und Familie Orientierung verschaffen. Wenn man keine WG gefunden hat, wohnt man zum ersten Mal allein, kauft für sich alleine ein, kümmert sich um den Haushalt.
Allein sein = individuell sein!
Aber auch die Stundenpläne werden individueller, je weiter das Studium voranschreitet. Auf einmal geht es um das Interesse und nicht mehr um den Gruppenzwang. Man sitzt ganz allein in einem Hauptseminar, dessen Dozenten man toll findet; man besucht die Summer School zu einem Thema, über das man seine Master Thesis schreiben möchte; man geht allein auf eine Jobmesse, weil die Freunde noch ein Semester länger studieren; man fährt allein ins Auslandssemester, um Erfahrungen zu sammeln. Und auf einmal macht einem das gar nichts mehr aus. Früher hätte man die Aktion vielleicht einfach abgeblasen, wenn die Freunde nicht mitwollen oder man hätte sich gefragt, ob die anderen Teilnehmer nun glauben, dass man keine Freunde hat. Aber irgendwann im Studium kommt der Punkt, an dem man sich auf einmal in seinem Individualismus gefällt und darin, dass man nicht auf die Begleitung anderer angewiesen ist, wenn es darum geht ins Detail zu gehen. Denn an der Uni findet eben jeder sein eigenes Detail – und deshalb ist es auf einmal gar nicht mehr so entscheidend, was die anderen meinen.
Bei einer Sache könnt ihr jedoch auf das Alleinsein verzichten: bei der Jobsuche! Dabei helfen wir von Jobmensa euch, also registriert euch noch heute in der Jobbörse!
Bilder: GaudiLab/shutterstock.com
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