3 Fragen, die du dir vor einem Auslandssemester stellen solltest
Ein Auslandsaufenthalt während des Studiums sieht nicht nur auf dem Lebenslauf toll aus und bereichert uns persönlich, mittlerweile ist das Ganze auch gar nicht mehr so schwer zu organisieren, wenn man rechtzeitig damit anfängt und weiß, was man tut. Wir haben drei Fragen zusammengestellt, anhand derer ihr euch für die Organisation eures Auslandssemesters orientieren könnt. Dabei ist natürlich zu beachten, dass sich die Bedingungen zum Studieren im Ausland zwischen verschiedenen Studiengängen und Universitäten unterscheiden können. Wir geben hier also nur einen allgemeinen Leitfaden mit den Zeitangaben, wann ihr euch die jeweilige Frage stellen solltet.
1. Wo soll es hingehen und was will ich dort? (ca. 1 Jahr vorher)
Zunächst einmal ist Recherche angesagt. Du musst herausfinden, wohin du willst und was dir an deinem Auslandsaufenthalt wichtig ist. Möchtest du zum Beispiel an eine besonders angesehene Uni? In erster Linie eine bestimmte Sprache lernen? Oder einfach nur ein möglichst schönes Land sehen? Alles ist beim Studieren im Ausland möglich, du solltest nur festlegen können, was du willst, bevor du dich auf die Suche machst.
Die Planung deines Auslandssemesters bedeutet zum Beispiel, dass du dich darüber informieren musst, mit welchen Hochschulen im Ausland deine Uni kooperiert. Und es macht, wenn du schon eine Universität im Blick hast, auch Sinn, sich dort über das Studienangebot und den Anspruch des Studiums zu informieren. So kannst du sichergehen, ob du dir das Studium an der jeweiligen Uni auch wirklich zutraust. Interessante Fragen währen in Bezug darauf zum Beispiel, inwiefern es Angebote gibt, die dir helfen die Sprache zu lernen und ob es auch Veranstaltungen auf Englisch gibt.
Noch ein Tipp: Selbst, wenn deine Wunschuni im Ausland nicht unter den Kooperationen deiner eigenen Uni ist, lässt sich trotzdem oft eine Lösung finden. Du musst nur die Initiative ergreifen. Am besten wendest du dich zunächst an einen Dozenten, zu dem du eine gute Verbindung hast oder du meldest dich beim Auslandsamt deiner Hochschule.
2. Wie soll der Aufenthalt finanziert werden? (ca. 1 Jahr vorher)
Wenn eine Uni ausgesucht ist und eine Kooperation existiert oder aufgebaut wurde, stellt sich sofort die nächste- und wahrscheinlich unangenehmste Frage: Wie soll das Studieren im Ausland finanziert werden? Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten.
Ein Auslandsstipendium durch eine Organisation, ein Institut oder eine Regierung
Bei den Stipendien einen Überblick zu geben, ist schwierig, da sich diese stark voneinander unterscheiden und oft sehr spezifische Anforderungen erfüllt werden müssen, um in eines der Stipendienprogramme zu kommen. So gibt es zum Beispiel ein Jahresstipendium der französischen Regierung, das sich vor allem an Geistes- und Sozialwissenschaftler richtet. Auch vom Deutschen Akademischen Austauschdient (DAAD) gibt es viele Stipendienmöglichkeiten für verschiedene Länder und Fachrichtungen.
Das ERASMUS Programm der EU
Das bekanntestes Auslandsstipendium bzw. die bekannteste Förderung in Deutschland ist mit Sicherheit das Erasmus Programm der EU. Das liegt unter anderem an den vielen Vorteilen, die ein Erasmus Auslandssemester mit sich bringt: Man zahlt keine Studiengebühren im Ausland, erhält eine Förderung von bis zu 500 Euro im Monat und man kann sichergehen, dass Leistungen, die im Austauschsemester erbracht wurden auch anerkannt werden. Außerdem gibt es bereits eine Menge Erasmus Erfahrungen, durch die man sich informieren kann. Heute hat auch praktische jede Universität Koordinatoren für Erasmus Auslandssemester, an die man sich für mehr Informationen und eine Bewerbung richten kann.
Das Auslands-BAföG
Das Auslands-BAföG ist vor allem für die Finanzierung des Lebensunterhaltes während des Auslandssemesters gedacht und unterliegt bestimmten, teils – wofür ja auch das Inlands-BAföG berüchtigt ist – recht komplizierten, Bedingungen. Hier müsst ihr euch genau informieren. Zum Beispiel kann es sein, dass ihr kein BAföG beziehen könnt, wenn ihr bereits eine andere Finanzierungsquelle habt. Dies gilt wiederum nicht, wenn diese Quelle nicht mehr als 300 Euro im Monat abwirft. Es gibt hier eine ganze Reihe von Voraussetzungen in diese Richtung und am besten wendet ihr euch an das BAföG Amt eurer Hochschule, um herauszufinden, ob ihr für eine Förderung in Frage kommt.
Noch ein Tipp: Es gibt natürlich auch immer noch mehr Mittel und Wege, um sich zu finanzieren. Zum Beispiel durch vom Bund finanzierte Bildungskredite oder das recht neue Mobilitätsprogramm PROMOS.
3. Wo soll ich wohnen? (6 Monate vorher)
Auch bezüglich der Frage, wo man in seinem Auslandssemster wohnen soll, gibt es grundsätzlich drei Möglichkeiten.
Wohnen im Studentenwohnheim
Oft sind Studentenwohnheime die günstigste Möglichkeit, um während des Auslandsaufenthaltes zu wohnen. Dabei sind allerdings Land und Stadt, in die man reist, entscheidend. Nicht überall gibt es Studentenwohnheime und viele vergeben nur Plätze, wenn man mindestens ein Jahr lang an der jeweiligen Hochschule bleibt. Ein großer Vorteil ist hier natürlich, dass die Zimmer bereits möbliert sind und die Universität oft in unmittelbarer Nähe liegt. Dementsprechend ist es aber auch sehr wichtig, sich rechtzeitig zu bewerben.
Wohnen in einer Wohngemeinschaft
Eine tolle Alternative zum Wohnheim sind natürlich Wohngemeinschaften. In den meisten Städten lässt sich hier auch noch halbwegs kurzfristig etwas finden, die Preise halten sich – wenn es nicht grade die Pariser Innenstadt sein soll – auch in Grenzen und man lernt sofort neue Leute kennen.
Wohnen in einer eigenen Wohnung
Die wahrscheinlich teuerste und komplizierteste Möglichkeit ist es, sich für einen begrenzten Zeitraum eine eigene Wohnung anzumieten. Hier gibt es sehr viele Faktoren zu bedenken. So sollte man sich mit dem Mietrecht des jeweiligen Landes auseinandersetzen und man muss auch sicher sein, dass man alles im Mietvertrag richtig versteht, sonst hat man hinterher noch unfreiwillig eine Ferienwohnung im Ausland.
Noch ein Tipp: Sollte die Suche zu Beginn des Auslandsaufenthaltes noch nicht erfolgreich gewesen sein, kann es eine Lösung sein, für ein paar Tage in einem Hostel oder via Couchsurfing in privaten Wohnungen unterzukommen und von dort aus zum Beispiel auf WG Castings zu gehen.
Der Artikel wurde uns freundlicherweise von Uniturm bereitgestellt.
Bilder: We.photography/shutterstock.com
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