Vorbereitung aufs Studium: Dinge, die du VOR dem Studium wissen musst

10.01.2015

ErstsemesterGut zu wissenRatgeberStudiumUni
Author: Joanna
Autor*inJoanna
Studierende schaut richtung Betrachtende*r

Gehörst du auch zu den Leuten, die sich im Vorhinein immer unnötig den Kopf zerbrechen? Lagst du vielleicht in der Nacht vor deinem ersten Uni­tag wach, weil du vor lauter Aufregung nicht einschlafen konntest? Oder zerbrichst du dir jetzt schon den Kopf darüber, wie es nach deinem Abschluss für dich weitergehen soll? Mach dir keinen Stress mehr! Hier kommen einige der wichtigsten Infos, die du am besten schon VOR dem Studium gehabt hättest!

1. Es gibt so viele Gleichgesinnte da draußen

In der Schule warst du der Geschichte-Fanatiker, der keinen zum Diskutieren fand, das Mathe-Genie, das von niemandem verstanden wurde oder der Computer-Nerd, der noch nie eine Freundin hatte? Hätte dir doch nur mal jemand gesagt, dass an der Uni ganz viele von deiner Sorte auf dich warten würden. Du hast dich oft allein gefühlt oder unverstanden – an der Uni findet jeder Topf seinen Deckel! Endlich kannst du mit deinen Kommiliton*innen nach Herzenslust herumphilosophieren und keiner wird dich mehr als Streber bezeichnen. Denn die anderen finden das alles mindestens genauso interessant.

2. Lernen ist eigentlich gar nicht so schlimm

Hätte man das nur geahnt, als man über Chemie-Klausuren brütete und versuchte, sich die Französisch-Vokabeln ins Hirn zu prügeln. Lernen kann auch Spaß machen! Diese Erfahrung machen die meisten leider erst im Studium. Aber besser spät als nie! Der große Unterschied ist, dass du in der Uni das lernst, was dich interessiert. Auch die Aussicht darauf, dass dir das, was du lernst für deine berufliche Zukunft nutzen wird, motiviert dich. Auf einmal findest du dich morgens, abends und sogar an Wochenenden am Schreibtisch oder in der Uni-Bibliothek wieder, hast sogar Spaß dabei – und fragst dich, warum du dir in der Schule nicht etwas mehr Mühe gegeben hast.

3. Es lohnt sich immer, eigene Ziele zu verfolgen

Man kann nie früh genug anfangen! An der Uni triffst du vielleicht Leute, die schon seit ihrer Kindergartenzeit auf ihren Beruf hinarbeiten. So schlimm ist es nicht immer – dennoch kann einem manchmal ganz anders werden, wenn man erkennt, welche Steine die lieben Kommiliton*innen bereits ins Rollen gebracht haben, als man selbst noch seinen Tagträumen nachhing. Praktikum hier, Volontariat da, Auslandsaufenthalte, soziales Engagement…Davon musst du dich nicht einschüchtern lassen. Aber wenn du selbst Lust hast, eigene Ziele in Angriff zu nehmen, lass dich nicht aufhalten. Auch vor der Uni kannst du bereits vieles ausprobieren und kennen lernen – auch Dinge, für die du in Studienzeiten vielleicht gar keine Zeit mehr haben wirst.

4. Du bist nie zu jung

Wer an seinen Zielen arbeitet, kann dafür niemals zu jung sein! Lass dir nicht den Wind aus den Segeln nehmen – auch wenn mal die eine oder andere Absage kommt. An der Uni wirst du erkennen, dass du Teil einer jungen aufstrebenden Generation bist. Neue Motivation und unverbrauchte Ideen sind gefragt. Und nur weil du noch nicht so viel Erfahrung hast, sollte dir niemand den Eindruck vermitteln, du wärst inkompetent. Je früher du anfängst, desto schneller wirst du die nötigen Erfahrungen sammeln.

5. Du musst schlechte Erfahrungen nicht zu Ende bringen

Auch ein Fehler, den man oft in jungen Jahren macht: Ein Praktikum läuft richtig schlecht, trotzdem quält man sich hindurch. Am Ende hast du das Praktikum absolviert und stellst dir die Frage: Was hat es eigentlich gebracht? Im Verlauf des Studiums wirst du Selbstbewusstsein tanken und lernen, dir Dinge, die nichts bringen, nicht mehr gefallen zu lassen. Du solltest nicht von 9 bis 17 Uhr bei einem Praktikum herumhängen, nur um Kopien zu machen und dich zu langweilen. Deine Zeit ist knapp und du verdienst auch nicht besonders gut. Deshalb geht es dir ja darum, dass dich die Erfahrung weiterbringt. Also sei selbstbewusst und scheu dich nicht, ein Praktikum abzubrechen und zu wechseln, wenn du den Eindruck gewinnst, dass dies nicht der Fall sein wird.

6. Arbeite niemals nur um der Noten willen

Im Berufsalltag wirst du sehr bald merken, dass dich auswendig gelerntes Wissen aus der Uni nur noch in seltenen Fällen weiterbringt. Das liegt unter anderem daran, dass du das meiste längst vergessen hast. Während deiner Studienzeit solltest du erkennen, dass du Wissen nur anhäufst, indem du es durchdringst. Wer nur um der Noten willen paukt, der speichert das Wissen kurzfristig und kann es in der Klausur auch abrufen, doch längerfristig wird es ihm wenig nutzen. Es lernt sich um so vieles leichter, wenn du dich anstatt stur Fakten herunterzubeten, über Hintergründe informierst, Kausalitäten und Bezüge herstellst, unterschiedliche Perspektiven recherchierst und mit anderen in die Diskussion trittst. Dann bist du auch im Berufsalltag gewappnet.

7. Es lohnt sich, sich zu spezialisieren

In der Schulzeit hast du schon genug Details gelernt, die du in deinem Berufsleben nie wieder brauchen wirst. Damit sollte es in der Studienzeit vorbei sein. Jetzt merkst du stattdessen wahrscheinlich, dass du dich schon viel früher viel stärker hättest spezialisieren können. In deinem Germanistik-Studium bereust du vielleicht manchmal, wie viel Zeit du ins Auswendiglernen des Periodensystems gesteckt hast, anstatt ein paar wichtige Werke der Weltliteratur zu lesen. Oder du bemerkst, dass es dir eigentlich mehr genutzt hätte, in deiner Freizeit an einem Börsenplanspiel teilzunehmen als die Latein-Hausaufgaben zu machen. Und warum hast du nie bei der Schülerzeitung mitgearbeitet, obwohl du doch Journalist*in werden willst? In der heutigen Zeit gilt eine frühe Spezialisierung als ziemlich klug. Also such dir an der Uni dein Spezialgebiet und werde dort zum Crack. Denn am Ende ist es doch der wahrscheinlichste Fall, dass wir „Fachidioten“ werden.

8. Fast alle Fächer haben einen NC

Medizin wolltest du sowieso nie studieren und so hast du es zu Schulzeiten auch mal langsam angehen lassen. Leider. Denn als du beginnst, dich nach Studienfächern umzusehen, musst du feststellen, dass es da überall NCs gibt. Nicht nur für Medizin. Das gilt vor allem, wenn du an beliebten Orten studieren willst – in den deutschen Großstädten oder den klassischen Studentenstädten. Auch an den kleineren Hochschulen, die noch nicht zur Massen-Uni verkommen sind, sind die Studienplätze meist begrenzt. Und plötzlich musst du mit deinem mittelmäßigen Abi Wartesemester absitzen oder studierst irgendwo im Nirgendwo. Hättest du das nur vorher gewusst. Dann hättest du dich im Abi vielleicht doch noch ein bisschen mehr angestrengt.

9. Das Turbo-Studium ist nicht besonders angesagt

Am besten lässt man sich heutzutage mit fünf Jahren einschulen, absolviert das Gymnasium in acht Jahren und fängt direkt nach dem Abi mit dem Studium an. Und das ist selbstverständlich: Das Studium muss in der Regelstudienzeit absolviert werden! So oder so ähnlich könnte es der Zeitgeist den heutigen Erstsemestler*innen suggerieren. Doch Vorsicht! Bevor du dein Studium auch noch im Schnelldurchgang absolvierst, halte kurz inne. Viele Unternehmen sind nämlich überhaupt nicht happy damit, 21-jährige Bachelor-Absolventen im Vorstellungsgespräch sitzen zu haben, die zwar nichts erlebt haben, aber jetzt möglichst schnell karrieremäßig durchstarten wollen. Viele Personaler*innen bauen lieber auf Mitarbeiter*innen, die was von der Welt gesehen haben, die auch mal ihren eigenen Interessen nachgegangen sind und ihre Studienzeit zur Selbstverwirklichung genutzt haben.

10. Am Ende hast du es selbst in der Hand!

Man liest so viel darüber, welche Studienfächer heutzutage überhaupt noch lohnenswert sind und welche gar nicht gehen, in welchen Branchen man Karriere machen kann und welche Studiengänge auf direktem Wege in die Arbeitslosigkeit führen. Doch letzten Endes muss man sagen: Jeder hat es selbst in der Hand! Was nützt es, sich durch ein Studium der MINT-Fächer zu quälen und anschließend einen Job zu ergattern, in dem man dann zeitlebens unglücklich ist? Auf der anderen Seite eröffnen dir Studienfächer, die allgemein verpönt sind, weil sie dich auf keinen einschlägigen Beruf vorbereiten, ein ganz breites Spektrum an Möglichkeiten. Das erfordert eben nur, dass du dich mit den unterschiedlichen Berufsfeldern auch auseinandersetzt und die nötigen praktischen Erfahrungen sammelst. Vielleicht musst du dich in dem einen oder anderen Studiengang mehr engagieren. Aber im Endeffekt wird sich das auszahlen. Deinen Beruf bestreitest du nunmal einen großen Teil deines Lebens lang – dementsprechend sollte er dir auch am Herzen liegen.

Jobmensa fragt dich: Welches Wissen hättest du gerne schon vor dem Studium gehabt? Was würdest du gerne an die neuen Erstis weitergeben?