Ist die Bachelornote wichtig? Wir verraten es dir!

16.01.2024

BachelorMasterStudiumUni
Author: Redaktion
Autor*inRedaktion
Absolvent freut sich und springt hoch

Es gibt an der Uni zwei Typos von Studierenden. Auf der einen Seite gibt es die Studierenden, welche viel lernen, immensen Stress vor Prüfungen haben und von ihren Professor*innen streng benotet werden. Auf der anderen Seite gibt es die entspannten Student*innen, die häufiger ausgehen oder im Park sitzen, erst kurz vor den Klausuren anfangen zu lernen und denen nicht direkt das Herz stehen bleibt, wenn keine Eins vor dem Komma steht.

In verschiedenen Fachbereichen haben Noten einen unterschiedlichen Stellenwert. Wir verraten dir, bei welchen Fächern du besonderen Wert auf deine Abschlussnote legen solltest und in welchen Studiengängen es wichtiger ist, sich auf andere Qualifikationen zu konzentrieren.

1. Geisteswissenschaftler*innen

Die berufliche Situation für Geisteswissenschaftler*innen ist alles andere als einfach. Eine gute Abschlussnote kann bei einem Vorstellungsgespräch zwar nicht schaden, viel wichtiger ist jedoch, dass du deine Studienzeit sinnvoll nutzt, um praktische Erfahrungen zu sammeln und dich zu spezialisieren. Das geisteswissenschaftliche Studium wird als guter Background für ganz unterschiedliche Berufsfelder gesehen. Doch für einen bestimmten Beruf wirst du dabei nicht qualifiziert. Bemüh dich deshalb frühzeitig um Praktika, Nebenjobs und Zusatzqualifikationen – und nimm deinen Berufsweg selbst in die Hand! Nur wenn du eine wissenschaftliche Karriere anstrebst, spielt auch die Note eine entscheidende Rolle. Dann muss die Eins vor dem Komma stehen.

Wichtigkeit der Abschlussnote: weniger wichtig

2. Jurist*innen

Bei Jurist*innen sieht es schon anders aus. Die Jagd um Punkte und Noten hat entscheidende Auswirkungen darauf, welchen Beruf sie im Anschluss an ihr Jura-Studium ergreifen können. Wenn du Richter*in, Staatsanwalt oder Staatsanwältin werden willst, dann ist ein „Vollbefriedigend“ die Mindestvoraussetzung. Da auch auf dem Arbeitsmarkt die Konkurrenz hoch ist, kämpfen Jura-Student*innen um ihre Abschlussnoten und legen alles daran, um später gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Große Kanzleien können sich die Bewerber*innen nämlich aussuchen und legen dabei großen Wert auf die Abschlussnoten. Und so ist es durchaus lohnenswert, viel Energie ins Repetitorium, also den Wiederholungskurs zur Examensvorbereitung, zu investieren und die Zeit vor dem Staatsexamen größtenteils am Schreibtisch zu verbringen. Das eröffnet einem zahlreiche Berufswege und Chancen.

Wichtigkeit der Abschlussnote: sehr wichtig

3. Ingenieur*innen

Ingenieur*innen gehören zu einer der Berufsgruppen, die vom aktuellen Fachkräftemängel besonders profitieren. Da ihr Know-how gefragt ist, haben auch jene mit einer eher mäßigen Abschlussnote gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Du hast als Ingenieur also fast schon eine Job-Garantie, doch das bedeutet nicht automatisch, dass du deinen Wunsch-Job bekommst. Es lohnt sich daher, fleißig für den Abschluss zu lernen, denn dann kannst du dir unter den vielen Stellenangeboten deinen Favoriten aussuchen.

Wichtigkeit der Abschlussnote: mittelwichtig

4. Lehrer*innen

Ein eindeutiges Urteil über den Beruf des Lehrers oder der Lehrerin zu fällen, gestaltet sich nicht ganz einfach. Denn je nach Bundesland sind die Anforderungen und Chancen sehr unterschiedlich. Generell herrscht in Deutschland ein Lehrkräftemangel: Im Dezember 2023 waren zehntausende Stellen an den Schulen in ganz Deutschland unbesetzt. Allein im Bundesland Nordrhein-Westfalen waren 7.100 Stellen offen. Dennoch sind auch unter Lehrer*innen nicht für alle die Chancen gleich gut. Studierst du eines der sogenannten „Mangelfächer“, vorrangig Naturwissenschaften und Mathematik, hast du deutlich bessere Chancen als in den überlaufenen Fächern wie Geschichte, Deutsch oder Englisch. Informiere dich dementsprechend vorab über die jeweils spezifischen Voraussetzungen in deinem Fachbereich, damit du dir keine Chancen verbaust.

Wichtigkeit der Abschlussnote: eher wichtig

5. Naturwissenschaftler*innen

Gute Noten sind bei Naturwissenschaftler*innen gern gesehen. Insbesondere bei Chemikern sind sie Voraussetzung für die Promotion, die für viele Stellen in Forschung und Wirtschaft unerlässlich ist. Auch Biologen und Physiker können mit guten Abschlüssen punkten und sich so in wissenschaftlichen Bereichen gute Stellen sichern. In der Wirtschaft haben auch diejenigen gute Job-Chancen, die keine Eins vor dem Komma vorweisen können.

Wichtigkeit der Abschlussnote: eher wichtig

6. Mediziner*innen

Das Medizin-Studium ist anspruchsvoll und wahrlich kein Selbstläufer. Ist am Ende auch noch das „summa cum laude“ entscheidend? Aufgrund des Ärztemangels hat heute eigentlich jede/r erfolgreiche Absolvent*in eine Chance auf eine Stelle. Allerdings geht es den meisten Absolvent*innen nicht nur darum, irgendeine Stelle zu bekommen, sondern eine gute in ihrem Wunschort. Und da spielt die Abschlussnote eben doch wieder eine Rolle, denn Unikliniken in Großstädten können sich ihre Bewerber*innen meist aussuchen. Und wen es nicht nach Brandenburg oder auf die Schwäbische Alb zieht, der sollte seinen Notenschnitt nicht aus den Augen verlieren.

Wichtigkeit der Abschlussnote: mittelwichtig

7. Informatiker*innen

Auch Informatiker*innen gehören zu einer hart umkämpften Spezies auf dem Arbeitsmarkt. Sie müssen sich in Deutschland wenig Sorgen machen, einen guten Job zu finden. Wenn du also ein Computer-Crack bist: herzlichen Glückwunsch! Dementsprechend kannst du es hinsichtlich der Abschlussnote lockerer angehen lassen als viele andere Studierende. Ausschlaggebend ist im Zweifelsfall eher noch, an welcher Hochschule du studierst. Gute Soft Skills, Auslandserfahrungen und Offenheit sind für einen richtig guten Job ebenfalls wichtiger als eine 1,0.

Wichtigkeit der Abschlussnote: weniger wichtig

8. Wirtschaftswissenschaftler*innen

Viele BWLer und VWLer glänzen durch ihren Ehrgeiz – nicht nur beim Aufpolieren ihrer Vita, sondern auch bei den Noten. Lohnt sich das? Je nachdem, welche Stelle du ergreifen willst, ist das durchaus wichtig. Du willst bei einer der führenden Beraterfirmen anfangen, im Ausland arbeiten oder eine verantwortungsvolle Position in einem größeren Konzern einnehmen? Dann ist ein Einser-Abschluss in der Regel unerlässlich. In mittelständischen Unternehmen, im Vertrieb und Marketing brauchst du nicht immer Top-Noten. Hier können andere Kompetenzen wie Soft Skills oder Auslandserfahrungen sowie Praktika wichtiger sein.

Wichtigkeit der Abschlussnote: eher wichtig

Klar ist: Eine gute Abschlussnote ist kein Garant für einen Job nach dem Studium. Gerade die Bereiche Persönlichkeit und Praxiserfahrung werden für Personaler immer wichtiger. Kannst du nämlich dort nichts vorweisen, bringt dich eine gute Abschlussnote zwar zum Bewerbungsgespräch, aber am Ende nicht weiter.